Thomas Tuchel wurde am 29. August 1973 in Krumbach (Schwaben) geboren. Von 2009 bis 2014 war er Cheftrainer des 1. FSV Mainz 05.
Zuvor spielte Tuchel von 1992 bis 1994 bei den Stuttgarter Kickers und von 1994 bis 1998 beim SSV Ulm 1846. Danach war er als Trainer im Jugendbereich aktiv.
Wann war er selber Fußballspieler - für wen?
Thomas Tuchel begann seine fußballerische Laufbahn als Spieler beim TSV Krumbach unter der Leitung seines Vaters. Im Jahr 1988 wechselte er in die Jugend des FC Augsburg. Dort konnte er an der Seite von Harald Gfreiter in den Jahren 1991 und 1992 den DFB-Jugend-Kicker-Pokal gewinnen. Daraufhin schloss sich Tuchel den Stuttgarter Kickers an, für die er insgesamt acht Spiele in der 2. Bundesliga absolvieren konnte. Da er jedoch im weiteren Verlauf nicht mehr in der ersten Mannschaft zum Einsatz kam, entschied sich Tuchel im Sommer 1994 für einen Wechsel zum SSV Ulm 1846. Für die Ulmer lief er in den folgenden Jahren in der Regionalliga Süd auf. Bei Ulm spielte er unter anderem unter dem Trainer Ralf Ragnick und konnte sich außerdem als Stammspieler in der Abwehrkette etablieren.
Aufgrund einer Knorpelverletzung musste er seine fußballerische Laufbahn im Jahr 1998 jedoch vorzeitig beenden. Besonders bitter für Tuchel war, dass er im selben Jahr mit dem SSV Ulm 1846 in die 2. Bundesliga aufstieg. Bereits im zwei Jahre später wechselte er dann auf die Trainerbank. Beim VFB Stuttgart trainierte er fortan die U-15-Mannschaft und konnte im Jahr 2004 als Co-Trainer unter Hans-Martin Kleitsch zur U-19-Mannschaft aufrücken. Mit dieser Mannschaft fuhr er zudem im Jahr 2005 den Meistertitel in der A-Junioren Bundesliga ein.
Im Anschluss entschied er sich jedoch dafür, zum FC Augsburg zurückzukehren. Dort war er neben seiner Tätigkeit als Trainer auch als Leiter des Nachwuchsleistungszentrums tätig. Im Jahr 2006 absolvierte er die Ausbildung zum Fußballtrainer, welche er mit der Gesamtnote von 1,4 abschließen konnte. Zum 1. Juli 2008 wechselte Tuchel in das Nachwuchsleistungszentrum des 1. FSV Mainz 05. Dort kümmerte er sich um die A-Jugend und ersetzte dabei den als Co-Trainer zu den Profis aufgerückten Jürgen Kramny. Mit diesen konnte Tuchel im Jahr 2009 den Meistertitel bei den A-Junioren gewinnen. Auch aufgrund seiner Leistungen als Nachwuchstrainer wurde Tuchel am 3. August 2009 zum Trainer der ersten Mannschaft von Mainz 05 ernannt. Sein Vorgänger Jørn Andersen war zuvor aufgrund des Ausscheidens in der ersten Runde des DFB-Pokals und internen Unstimmigkeiten freigestellt worden. Da Mainz 05 in der Saison zuvor erst in die Bundesliga aufgestiegen war, war das Ziel in Tuchels erster Saison als Bundesliga Trainer der Klassenerhalt.
Da man die Saison auf dem neunten Platz beenden konnte, wurde diese Ziel also mehr als nur übertroffen. In der darauffolgenden Saison konnte er mit seiner Mannschaft den damaligen Bundesliga-Startrekord von sieben Siegen in Serie aufstellen. Mit seinem modernen Tempo- und Angriffsfußball sorgte er mit seiner Mannschaft in der Bundesliga für Furore. Das lag vor allem daran, dass Tuchel seine Taktik immer an den jeweiligen Gegner anpasste und somit damals einen Wettbewerbsvorteil erzwingen konnte, da die meisten Mannschaften immer mit derselben Aufstellung spielten und diese nicht auf den Gegner einstellten. Seine Zeit bei Mainz 05 endete nach der Saison 2013/2014.
Nachdem Tuchel ein Sabbatjahr eingelegt hatte, verpflichtete ihn Borussia Dortmund am 19. April 2015 als Nachfolger von Jürgen Klopp. Obwohl seine Zeit bei Borussia Dortmund mit dem Gewinn der DFB-Pokals und der direkten Qualifikation der Champions League sehr erfolgreich war, wurde die Zusammenarbeit vorzeitig beendet. Das lag vor allem an den Differenzen mit der Klubführung. Zur Saison 2018/2019 übernahm Tuchel dann die Mannschaft von Paris Saint-Germain. Obwohl Tuchel mit den Parisern mehrere nationale Meistertitel gewinnen konnte, wurde seine Zeit bei PSG vor allem von den Niederlagen in der Champions League überschattet.
In seiner ersten Saison schied man bereits im Achtelfinale aus während man in seiner zweiten Saison im Finale gegen den FC Bayern München verlor. Nach einem Zerwürfnis mit dem Sportdirektor Leonardo wurde sein Vertrag Ende Dezember 2020 aufgelöst. Nur einen Monat später wurde er beim FC Chelsea vorgestellt. Dort konnte er seinen bisher größten Erfolg, den Gewinn der Champions League, feiern.
Im Mai 2022 gab Chelsea bekannt mit Todd Boehly einen neuen Besitzer gefunden zu haben. Da dieser nicht viel von Tuchel hielt, entließ er ihn nach einer Niederlage gegen Dinamo Zagreb am 7. September 2022. Ende März 2023 wurde Tuchel als Cheftrainer beim FC Bayern München vorgestellt.