The Neptunes: The Neptunes Present ... Clones
Der unscheinbare US-Staat Virginia ist in den letzten Jahren so etwas wie die Zentrale moderner R&B- und HipHop-Produktionen geworden. Nachdem das Duo Timbaland/Missy Elliott in den späten 90ern die ersten Lorbeeren einsammeln konnte, wird das neue Jahrtausend mindestens ebenso sehr von einem anderen Duo geprägt.Pharrell Williams und Chad Hugo, besser bekannt als The Neptunes. Produktionen für unterschiedlichste Künstler wie Snoop Dogg, Britney Spears, Kelis, Justin Timberlake, The Rolling Stones, Jay-Z, N'Sync oder Toni Braxton sprechen Bände. Einige dieser Kollegen hat das Duo nun für "Clones" ins Studio geholt und das Ergebnis ist faszinierend. Mosaikhafte Soundcollagen, ein Spezialität des Duos, und weniger vertrackte, nicht minder effektvolle Arrangements halten sich die Waage. Egal ob Neptune Pharrell mit seinem nunmehr berühmten Falsett am Mikro steht oder "nur" mit seinem Partner Chad an der Musik schraubt, der Sound steht im Mittelpunkt. Bei Gästen wie Busta Rhymes, Snoop, Jay-Z, Nas oder Kelis, ist das ein mehr als beachtlicher Umstand. Sobald eine mittelmäßige Performance am Mikro (Clipse, Ludacris) den Pegel zu senken droht, beißt das krude musikalische Pumpen des Duos zurück. Dass sie es auch entspannter können, zeigt der Soundteppich für Vanessa Marquez auf "Good Girl", eine wahre R&B-Perle. Nicht ganz nebenbei kommt der exzentrische Gelegenheits-Knasti Ol Dirty Bastard zu einem Comeback unter seinem neuesten Alter Ego Dirt McGirt."Clones" so etwas nennt man wohl eine erfolgreiche Titelverteidigung. Von Patrick Mushatsi-Kareba