"Sexgöttin" war im ersten Bond-Film dabeiEx-Bond-Girl Ursula Andress wird 65
Genf (rpo). Sie war im allerersten Bondstreifen dabei, und sorgte gleich für Wirbel. Denn dem Geheimagenten im Dienste Ihrer Majestät verdrehte Ursula Andress auf der "Jagd nach Dr. No" gleich den Kopf. Seitdem pflegt die Blondine ihr Image als Sexgöttin. Heute wird die Schweizerin, laut einem britischen Filmmagazin das "beste Bond-Girl aller Zeiten", 65 Jahre alt. Dem knappen Bikini, den die Andress als Muschelsammlerin Honey Rider in dem Film vorführte, konnte nicht nur Bond alias Sean Connery nicht widerstehen. Vor ein paar Wochen wurde der weiße Zweiteiler für umgerechnet 127 000 Mark versteigert. Der New Yorker Unternehmer Robert Earl, Mitgründer der Kette „Planet Hollywood“, will die Trophäe in einem Restaurant am Time Square in New York ausstellen. Andress hatte den Bikini, der damals nach ihrem eigenen Entwurf für sie maßgeschneidert worden war, erst vor kurzem in einer alten Kiste auf dem Boden wiedergefunden.In ihrer Schweizer Heimat wird die Schauspielerin, die ihren Sex- Appeal so wirkungsvoll in Szene setzte, als helvetische Hollywood- Diva, als „Ursi national“, gefeiert. In kaum mehr als 20 Streifen hat sie mitgewirkt, doch der Bond-Film hat sie zur lebenden Film- Ikone gemacht. „Besser lebend als tot“, antwortete die Andress einmal auf diese Bemerkung trocken. „Ich bin dankbar, dass die Menschen so zu mir stehen, denn eigentlich habe ich ja gar nicht viel geleistet.“Tatsächlich hat die Schauspielerin vor allem mit ihren Liebesabenteuern Schlagzeilen gemacht. James Dean, Ryan O'Neal, Dean Martin, dessen Sohn Ricci und Jean-Paul Belmondo gehörten zu ihren Lebensgefährten. Die Ehe mit dem amerikaanischen Schauspieler John Derek wurde 1966 nach neun Jahren geschieden. Mit 44 brachte Ursula Andress einen Sohn zur Welt. Die Beziehung zu dessen Vater, dem 15 Jahre jüngeren US-Schauspieler Harry Hamelin, ging drei Jahre später in die Brüche.Ursula Andress wurde in Bern geboren, ihr Vater war Deutscher. Sie lernte Tanz, Zeichnen und Bildhauerei und ging in den 50er Jahren als Modell nach Rom. Dort wurde sie für den Film entdeckt. Probeaufnahmen brachten sie nach Hollywood, doch mangelnde Englisch- Kenntnisse machten ihr den Start schwierig. Ohne je an den Erfolg von „Dr No“ richtig anknüpfen zu können, kehrte sie Ende der 60er Jahre nach Europa zurück, drehte mit Peter Sellers, Peter O'Toole und Marcello Mastroianni. Mit Streifen vom Kaliber „Lollipos und heiße Höschen“ oder „Die weiße Göttin der Kannibalen“ hielt sie ihr Sexbomben-Image aufrecht, ohne schauspielerisch Bemerkenswertes abzuliefern.Die Schauspielerin, die auch mit 60 noch Angebote vom „Playboy“ bekam, lebt heute abwechselnd in Italien, der Schweiz und den USA. Seit der Geburt ihres Sohnes Dimitri im Jahr 1980 hat sie kaum noch Filme gedreht. „Ich habe meine Karriere gehabt. Jetzt gehört mein Leben Dimitri“, sagte sie damals.