Der VW-Skandal rund um die systematische Abgas-Manipulation des deutschen Automobilkonzerns Volkswagen erschütterte das Unternehmen in seinen Grundfesten. Im September 2015 wurde bekannt, dass Volkswagen in den USA, mittels einer eigens dafür in Dieselautos eingebauten Software, gezielt die US-amerikanischen Normen für Abgaswerte umging. Die ersten Schätzungen beliefen sich auf weltweit rund elf Millionen betroffene Fahrzeuge der Marken VW, Audi, Skoda und Seat. Eine der direkten Konsequenzen der Affäre war der Rücktritt des damaligen VW-Chefs Martin Winterkorn. Weiterhin kommen auf den Konzern womöglich Klagewellen und Strafzahlungen in Milliardenhöhe zu.
Als Winterkorn 2007 an die Spitze von Volkswagen vorrückte, lag die Entscheidung für die folgenschwere Manipulation schon lange zurück. Bereits zwischen 2005 und 2006 entschied sich die Volkswagen AG unter seinem damaligen Chef Bernd Pichetsrieder für den Einbau der Manipulations-Software.
Jahre später, 2014, wiesen die Ergebnisse einer Studie des Forschungsinstituts Council on Clean Transportation und der Universität West Virginia auf erhöhte Emissionswerte bei einigen Modellen von VW in den USA hin - wovon Volkswagen offenbar bereits im Mai 2014 wusste. Eine Erkenntnis, die den Automobilhersteller in Zeiten schrumpfender Absatzzahlen auf dem US-amerikanischen Markt sicherlich nicht entgegen kam. Der VW-Skandal erreichte vorerst nicht die Öffentlichkeit.
Anfang September 2015 wendete sich Volkswagen dann aber offenbar an die US-Umweltbehörde (EPA) und gestand die Manipulationen. Durch die EPA wurde der "Dieselgate" daraufhin öffentlich. In der Folge gab auch VW die Abgas-Manipulation offen zu und entschuldigte sich, so der zu diesem Zeitpunkt noch amtierende Chef Winterkorn, bei "der gesamten Öffentlichkeit".
Doch die Ereignisse rund um den VW-Skandal überschlugen sich weiterhin. Am 21. September 2015 kündigte nach der Generalstaatsanwaltschaft des US-Bundesstaates New York auch das US-Justizministerium Ermittlungen gegen den Konzern an, der auch die Marke Porsche produziert. Am 23. September trat Martin Winterkorn zurück. Ihm folgte als Nachfolger der bisherige Porsche-Chef Matthias Müller.
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02.02.2020
Seitdem haben neben den USA auch andere Staaten eigene Untersuchungen wie etwa Abgasmessungen angekündigt, so zum Beispiel Italien und Frankreich. Auch in Deutschland selbst ermitteln die niedersächsische Staatsanwaltschaft und das Landeskriminalamt in Sachen "Dieselgate". Mittlerweile hat Volkswagen allein in Europa 8,5 Millionen Fahrzeuge zurückgerufen. Nach eigenen Angaben wurde der Dieselmotor-Typ EA 189 manipuliert, der nicht nur in Autos der Marke VW, sondern auch in Fahrzeuge von Audi, Skoda und Seat eingebaut wurde.