Nach Krisengespräch ist "Denkpause" nun beendetHartmann darf wieder vor die ARD-Kamera
München (rpo). Sportreporter Waldemar Hartmann darf zurück auf den Bildschirm. Nach einer "Denkpause" auf Grund von Spannungen will ARD nun die Zusammenarbeit mit Hartmann fortsetzen. Dies teilte der Sender am Donnerstag nach einem weiteren Krisengespräch mit ARD-Programmchef Günter Struve mit. Der 56-Jährige solle "im Laufe des September" wieder auf dem Bildschirm am Samstagabend im Ersten präsent sein. Struve sagte, die ARD habe nie einen Zweifel daran gelassen, dass man die "spezielle Farbe, die Waldemar Hartmann dem Sportprogramm des Ersten gibt, nicht missen möchte". Hartmann war nach "atmosphärischen Spannungen" von der ARD eine "Denkpause" verordnet worden. Der Sender hatte kritisiert, dass der Reporter seine Befindlichkeiten im Zusammenhang mit inhaltlichen Entscheidungen der "Sportschau" über Medien "lanciert" hatte. In einem Gespräch hatte Hartmann nach ARD-Angaben bedauert, dass seine "missverständlichen und im Ergebnis teilweise unzutreffenden Äußerungen" zu "Fehlinterpretationen" geführt hätten. Auch der von Hartmann kritisierte Sportkoordinator Hagen Boßdorf sei in die Gespräche einbezogen worden und habe der Entscheidung zugestimmt, hieß es nun. "Eine Ikone des deutschen Fußballs"Hartmann hatte sich mehreren Zeitungsinterviews über eine Verringerung seiner Einsätze in der "Sportschau" beklagt. Boßdorf hatte dafür gesorgt, dass nicht mehr in jeder Samstagssendung eine umfangreiche "Top-Spiel"-Berichterstattung mit Hartmanns Talkrunde vor Ort gezeigt wird. Nachdem Hartmann damit eine Medienlawine über angeblichen Neid und Missgunst unter den Sportmoderatoren ausgelöst hatte, verbannte ihn Programmdirektor Struve verärgert im Ersten Programm vorerst vom Bildschirm. Insbesondere musste Hartmann damit auf einen Einsatz beim ersten Spiel der Nationalmannschaft unter dem neuen Bundestrainer Jürgen Klinsmann am Mittwoch gegen Österreich verzichten. Hartmann hatte zuvor breiten Zuspruch erfahren - selbst von Ex-Team-Chef Rudi Völler, der dem Reporter bei einem inzwischen legendären Interview Weißbierkonsum im Dienst vorgeworfen hatte. Völler nannte in der Münchner "tz" "Waldi" jedoch "eine Ikone des deutschen Fußballs", die auf den Bildschirm zurückkehren müsse.