Chefin der „Goldenen Generation“Barbara Rittner hört beim DTB auf
Barbara Rittner verlässt nach fast zwei Jahrzehnten den DTB. Damit endet endgültig eine erfolgreiche Zeit im deutschen Frauentennis.
Wimbledon - mehr Tradition geht einfach nicht. Das älteste und wichtigste Tennis-Turnier der Welt wird bereits seit 1877 in dem Londoner Stadtteil ausgetragen.
Die Tatsache, dass die "Lawn Tennis Championships" auf Rasen gespielt werden, das satte Preisgeld von mittlerweile rund 34 Millionen Pfund und die tolle Atmosphäre auf dem großen Tennis-Gelände in Wimbledon machen das Turnier zu einer echten Besonderheit.
Alle deutschen Sieger der letzten Wimbledon-Turniere.
Wimbledon findet in diesem Jahr vom 3. bis 16. Juli 2023 statt.
Aktuelle News, Bilder und Infos zu Wimbledon 2022 finden Sie hier.
Barbara Rittner verlässt nach fast zwei Jahrzehnten den DTB. Damit endet endgültig eine erfolgreiche Zeit im deutschen Frauentennis.
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Die Meerbuscher Shuffleboarder sind mit Medaillen von der WM in den USA zurückgekehrt. In der Heimat fällt es ihnen jedoch schwer, angemessene Trainingsbedingungen zu schaffen. Im Winter ruht der Sport aktuell ganz.
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Die Wimbledon Championships sind eines von vier Grand Slam-Turnieren im Tennis. Sie finden alljährlich im Juni und Juli im All England Lawn Tennis and Croquet Club in Wimbledon, einem Stadtteil von London, statt. Es ist der einzige Grand Slam und ohnehin eines der wenigen Turniere von ATP und WTA, die heute noch auf Rasen ausgetragen werden. Aufgrund seiner Historie und seines besonderen Charakters gegenüber den anderen Grand Slams gilt es ältestes und prestigeträchtigstes Tennisturnier der Welt. Rekordsieger im Einzel sind Roger Federer und Martina Navratilova.
Die Premiere wurde am 9. Juli 1877 ausgetragen, bereits damals vom All England Lawn Tennis and Croquet Club. Tennis war zu dieser Zeit noch eine junge Sportart, und die Idee, ein Tennisturnier auszurichten, hatte vor allem praktische Gründe: die Rechnung für eine neue Rasenwalze über zehn Pfund musste bezahlt werden, und diese sollten über Eintrittsgeld der Zuschauer zusammenkommen. Wie üblich damals, waren für das Turnier nur Männer zugelassen. Im Jahr 1884 kam dann neben dem Wettbewerb im Herrendoppel auch der im Dameneinzel hinzu.
Der erste Sieger hieß Spencer Gore, der eigentlich Cricketspieler war und 1880 schrieb, nicht an eine Zukunft des noch jungen Tennissports zu glauben, weil es seiner Ansicht nach zu eintönig sei. Außer in der Zeit der beiden Weltkriege wurde das Turnier stets veranstaltet, erst die Corona-Pandemie zwang die Veranstalter dazu, Wimbledon 2020 abzusagen.
Die Tennisanlage für die Wimbledon Championships liegt an der Church Road im Londoner Stadtteil Wimbledon. Das Areal wurde 1922 eingeweiht und ist bis heute Spielstätte des dritten Grand Slam-Turniers im Jahr nach den Australian Open sowie den French Open und den US Open im August. Zuvor wurde das Tennisturnier auf einem Gelände an der Worple Road, ebenfalls in Wimbledon, ausgerichtet.
Das heutige Vereinsgelände des All England Lawn Tennis and Croquet Club beherbergt insgesamt 19 Plätze für offizielle Tennisspiele sowie weitere Trainingsplätze.
Der Centre Court mit Platz für 15.000 Zuschauer wird lediglich für die zwei Wochen des Turniers der Wimbledon Championships genutzt. Er wurde 1922 von König George V. eingeweiht. Bereits damals bot er eine Kapazität für 14.000 Zuschauer, die nach einer Renovierung 2009, bei der auch ein verschließbares Dach installiert wurde, ausgebaut wurde. Übrigens: Der in der Tennisszene heute üblicherweise genutzte Begriff Centre Court für den Hauptplatz hat seinen Ursprung in Wimbledon. In der alten Spielstätte an der Worple Road lag der Hauptplatz im Zentrum des Geländes und trug deshalb den Namen Centre Court. Für das neue Gelände wurde dies einfach übernommen.
Das zweitgrößte Stadion ist der Court No. 1 mit 11.393 Zuschauerplätzen. Er wurde 1997 errichtet und liegt unweit des Centre Courts an dessen Nordseite. Später entschloss man sich, dieses Stadion ebenfalls mit einem verschließbaren Dach nachzurüsten. Die 70 Millionen Pfund teure Maßnahme wurde 2019 fertiggestellt.
Besonders in die Geschichte des Tennis eingegangen ist der Court No. 18. Auf dem Nebenplatz, der nur 782 Zuschauern Platz bietet, fand 2010 das längste Tennisspiel aller Zeiten statt. Insgesamt 11 Stunden und 5 Minuten standen sich dort der US-Amerikaner John Isner und der Franzose Nicolas Mahut in einer Erstrundenpartie gegenüber. Das Duell begann am 22. Juni 2010 gegen 18 Uhr Ortszeit und wurde zweimal wegen Dunkelheit abgebrochen. Am Ende siegte John Isner mit 6:4, 3:6, 6:7, 7:6 und 70:68.
Für die Wimbledon Championships wird der Rasen auf acht Millimeter gestutzt. Dem Titel "Heilige Rasen von Wimbledon" kommen die Verantwortlichen nach und der Beruf des Greenkeepers von Wimbledon ist ein ehrenwerter Job. Die Plätze sind ausschließlich mit mehrjährigem Weidelgras bepflanzt und werden sogar nachts bewacht.
Wimbledon unterscheidet sich, wie alle Grand Slams, von den übrigen Turnieren der ATP-Tour und der WTA-Tour durch das größere Teilnehmerfeld mit je 128 Startern im Damen- und Herreneinzel sowie darin, dass bei den Herren in allen Runden über drei Gewinnsätze ("Best of 5") gespielt wird. Bis zur Regeländerung 2019 wurde außerdem der fünfte Satz mit zwei Spielen Vorsprung und ohne Tie Break entschieden. Seitdem gilt die Zwei-Spiele-Regel nur bis zum Stand von 12:12, ehe doch ein klassischer Tie Break Satz und Match entscheidet.
Die aber berühmteste und einmalige Regel ist die Kleiderordnung, denn getreu der alten Tradition wird den Teilnehmern weiterhin weiße Kleidung vorgeschrieben. Bis zum Jahr 2002 mussten die Spieler auf dem Centre Court außerdem, wenn die königliche Loge besetzt war, mit einer Verbeugung oder einem Knicks ihren höflichen Respekt bekunden. Heute wird dies nur noch erwartet, wenn Queen Elizabeth II. oder Prinz Charles anwesend sind.
Traditionell wurde Tennis über 100 Jahre in weiß gespielt. Der Ursprung liegt noch im Vorgängersport des modernen Tennis, der sich bereits ab dem 14. Jahrhundert von Frankreich aus verbreitete. Aus Kontrastgründen zum Untergrund und den meist dunklen Wänden in den sogenannten Ballhäusern wurde weiße Spielkleidung gewählt.
Bis in die 1980er-Jahre war die weiße Kleidung im Tennis üblich. Erst dann begannen die Ausrüster, modische Akzente durch mehr Farbe zu setzen. In Wimbledon blieb man allerdings der Tradition treu und schreibt bis heute eine bis zu 90 Prozent weiße Kleidung vor.
Diese Regel und die altehrwürdigen Traditionen waren für den früheren Top-Spieler Andre Agassi übrigens ein Grund, mehrere Jahre in Wimbledon nicht anzutreten. In jungen Jahren als Paradiesvogel bekannt, fühlte er sich dort fehl am Platze, wie er in seiner Biografie "Open" schrieb. 1991 kehrte er ganz in weiß zurück, 1992 gewann er dort sein erstes Grand Slam-Turnier.
Das prestigeträchtigste Tennisturnier der Welt hat schon einige Legenden geboren, etwa Boris Becker, der 1985 als 17-Jähriger der bis heute jüngste Sieger von Wimbledon wurde und später noch zweimal das Turnier gewinnen konnte. Oder Björn Borg aus Schweden, der von 1976 bis 1980 fünfmal in Folge als Sieger vom Platz ging. Roger Federer aus der Schweiz stellte zwischen 2004 und 2006 diesen Rekord ein. Mit insgesamt acht Titeln ist er auch Rekordsieger im Herreneinzel, gefolgt von Pete Sampras (USA) mit sieben Erfolgen.
Ebenso viele schaffte der Brite William Renshaw, der sogar sechsmal in Serie gewann - allerdings zwischen 1881 und 1886, in einer Zeit, in der der Vorjahressieger bereits für das Wimbledon-Finale gesetzt war. Mit bislang fünf Titeln zwischen 2011 und 2019 hat der Serbe Novak Djokovic ebenfalls eine beachtliche Titelsammlung der Wimbledon Championships.
Bei den Damen ist die unangefochtene Legende Martina Navratilova mit neun Titeln im Einzel. Ihre sechs Siege in Folge zwischen 1982 und 1987 sind ebenfalls ein Rekord. Darüber hinaus gewann die langjährige Weltranglistenerste noch sieben Titel im Doppel und vier im Mixed. Zwischen 1982 und 1993 - also in zwölf Auflagen - gab es übrigens neben Navratilova nur eine weitere Wimbledon-Siegerin: Steffi Graf. Die Deutsche gewann das Turnier siebenmal, genauso wie Serena Williams (USA).
Als erfolgreichster Doppelspieler gilt der Australier Todd Woodbridge mit insgesamt zehn Wimbledonsiegen, neun im Herrendoppel zwischen 1993 und 2004 sowie einer im Mixed (1994).
Der beziehungsweise die erste deutsche Wimbledonsiegerin war Cilly Aussem im Jahr 1931. Weitere Einzeltitel neben Boris Becker und Steffi Graf gewannen Michael Stich (1991) und Angelique Kerber (2018).
Zu den Überraschungssiegern seit Beginn der sogenannten Open Era zählt sicherlich auch Michael Stich, der das rein deutsche Finale 1991 gegen Boris Becker gewann. Er war erst kurz zuvor erstmals in die Top 10 der Welt aufgerückt. Auf dem Weg ins Finale besiegte er unter anderem den Titelverteidiger und Weltranglistenersten Stefan Edberg und den frisch gebackenen Sieger der French Open, Jim Courier.
Als tragischer Held ist der Kroate Goran Ivanisevic in die Annalen eingegangen, aber auch mit einem Happy End. In den 1990er-Jahren verlor er dreimal das Finale, ehe er im Jahr 2001 völlig überraschend hier seinen einzigen Grand-Slam-Titel gewann. Aufgrund seiner schlechten Position in der Weltrangliste war es ihm überhaupt nur durch eine Wildcard des Veranstalters möglich gewesen, an Wimbledon teilzunehmen.
Das lange Warten auf einen neuen Wimbledonsieger aus Großbritannien bei den Herren beendete Andy Murray im Jahr 2013 mit seinem Sieg - 77 Jahre nach Fred Perry 1936. Schon im Jahr zuvor hatte Murray in Wimbledon das Tennisturnier bei den Olympischen Spielen in London gewonnen. Bei den Damen war Virgina Wade 1977 die letzte Wimbledon-Siegerin aus dem Vereinigten Königreich.
Skandale und das altehrwürdige Turnier von Wimbledon - das passt eigentlich nicht zusammen. Zwar hat es alle Jahre wieder mal einen Aufreger im Turnierverlauf gegeben. Zum Beispiel lustlose Auftritte oder Meckertiraden eines Spielers, aber nachhaltig in Erinnerung geblieben sind sie kaum. Als einer der größten Skandale zählt der Ausraster von John McEnroe (USA) in seiner Erstrundenpartie 1981, als er den Schiedsrichter als "inkompetenten Idioten" beschimpfte. Zwei Wochen später gewann McEnroe die Championships zum ersten Mal in seiner Karriere.
Die Siegerin von 1997, Martina Hingis, wurde nach ihrem Drittrunden-Aus beim Turnier 2007 positiv auf Kokain getestet. Der Vorwurf wurde erst im November bekannt, als sie ihren Rücktritt vom aktiven Tennissport bekannt gab - dem zweiten nach ihrem Rücktritt 2003. Die bewusste Kokaineinnahme bestritt sie mit der Behauptung, die Substanz sei ihr in den Orangensaft gegeben worden.
Bei dem Grand Slam-Turnier wurden zuletzt 38 Millionen britische Pfund (rund 44 Millionen Euro) an alle Teilnehmer ausgeschüttet. Die Sieger der Einzelturniere bei Damen und Herren erhielten davon jeweils 2,35 Millionen britische Pfund. Wer in der ersten Runde ausschied, konnte sich noch mit 45.000 britische Pfund begnügen.