Erik Zabel landet auf Rang fünf9. Etappe: McEwen hängt alle ab
Gueret (rpo). Robbie McEwen hat es wieder einmal geschafft. Zum zweiten Mal bei dieser Tour konnte sich der Australier in einem Massenspurt durchsetzen und eine Etappe für sich entscheiden. Erik Zabel landete auf dem fünften Rang.Der obligatorische Jubel des Siegers bei der Zieldurchfahrt blieb aus. Zu eng war die Entscheidung am Ende der neunten Etappe. Erst als kurz darauf das Zielfoto vorlag, riss Robbie McEwen dann doch die Arme hoch. Mit einer Reifenbreite Vorsprung lag der Australier beim bislang spannendsten Finale der 91. Tour de France vor der Konkurrenz. Nach seinem Triumph auf der zweiten Etappe entschied der 32-Jährige auch das 160,5 km lange Teilstück von St. Leonard de Noblet nach Gueret für sich und holte sich damit seinen insgesamt fünften Tour-Etappensieg seit 1999. Knapp geschlagen landeten der Norweger Thor Hushovd und McEwens Landsmann Stuart O'Grady auf den Plätzen zwei und drei. Für T-Mobile-Sprinter Erik Zabel blieb dagegen nur Rang fünf, Danilo Hondo vom Team Gerolsteiner wurde Achter. "Nur vier Tage nach meinem Sturz auf der sechsten Etappe ist das ein ganz besonderer Sieg für mich", erklärte McEwen. Erst 150 m vor dem Ziel hatte das heranjagende Feld zwei Ausreißer gestellt und doch noch einen Massenspurt ermöglicht. "Als wir an den beiden vorbeifuhren, war es so eng, dass es mich beinahe wieder erwischt hätte. Dafür bin ich jetzt umso glücklicher", so der strahlende Sieger. Dagegen ließ die gleiche Szene Hondo noch Minuten später die Zornesröte ins Gesicht steigen. "McEwen ist mir beim Überholen voll in den Lenker gefahren. Aber die Jury interessiert sich offenbar nicht für seine gefährliche Fahrweise", ärgerte sich der Brandenburger. Auch Zabel war nicht zufrieden. "Es geht im Sprintfinale immer darum, die richtige Position zu finden. Das ist mir bis jetzt noch nicht gelungen." Zwei Ausreißer hatten zuvor vergeblich versucht, den Sprintern ihr Finale auf der drittletzten Flachetappe der Tour zu verderben. Nach 34 km waren der Italiener Filippo Simeoni und der Spanier Inigo Landaluze aufgebrochen, die Etappe im Alleingang zu entscheiden. Noch 60 km vor dem Ziel hatte der maximale Vorsprung des Duos exakt zehn Minuten betragen. Dann blies das Feld zur Jagd. Trotz einer Durchschnittsgeschwindigkeit von mehr als 45 km/h konnten sich die Favoriten um Lance Armstrong und Jan Ullrich für die Berge schonen. Vor der Fahrt ins Zentralmassiv haben die Fahrer Respekt. Auch Armstrong: "Das wird auf jeden Fall ein hartes Stück Arbeit, vor allem wenn es wieder so aggressiv losgeht", erklärte der fünfmalige Toursieger. Auch am Mittwoch wird der Franzose Thomas Voeckler wieder im Gelben Trikot antreten. Der Elsässer hat im Gesamtklassement weiter 9:35 Minuten Vorsprung vor Armstrong und 10:30 vor Ullrich. Zwischen Limoges und Saint-Flour stehen am Mittwoch nicht weniger als neun Berge auf dem Programm. Mit 237 km ist die zehnte Etappe zudem das längste Teilstück der 91. Frankreich-Schleife. Höhepunkt des Tagesabschnitts ist der 1589 m hohe Pas de Peyrol, der zum siebten Mal in der Geschichte der Tour angefahren wird. Der knapp 6 km lange Anstieg der 1. Kategorie weist bis zu 12 Prozent Steigung auf.Radsport, 91. Tour de France, 9. Etappe über 160,5 km von St. Leonard-de-Noblat nach Gueret: 1. Robbie McEwen (Australien/LOT) 3:32:55 Stunden (45,2 km/h), 2. Thor Hushovd (Norwegen/CA), 3. Stuart O'Grady (Australien/COF), 4. Jerome Pineau (Frankreich/BLB), 5. Erik Zabel (Unna/TMO), 6. Janek Tombak (Estland/COF), 7. Tom Boonen (Belgien/QSD), 8. Danilo Hondo (CH-Ascona/GST), 9. Sergio Marinangeli (Italien/DVE), 10. Inigo Landaluze (Spanien/EUS), 11. Jean-Patrick Nazon (Frankreich/A2R), 12. Baden Cooke (Australien/FDJ), 13. Scott Sunderland (Australien/ALS), 14. Allan Davis (Australien/LST), 15. Bram De Groot (Niederlande/RAB), 16. Kim Kirchen (Luxemburg/FAS), 17. Filippo Simeoni (Italien/DVE), 18. Laurent Brochard (Frankreich/A2R), 19. Peter Wrolich (Österreich/Gerolsteiner), 20. Fabian Cancelarra (Schweiz/FAS), ... 25. Jan Ullrich (CH-Scherzingen/TMO), ... 29. Thomas Voeckler (Frankreich(BLB), ... 44. Lance Armstron (USA/USP) alle gleiche Zeit Gesamtwertung (Gelbes Trikot): 1. Voeckler 36:36:31 Stunden, 2. O'Grady 2:53 Minuten zurück, 3. Sandy Casar (Frankreich/FDJ) 4:06, 4. Magnus Bäckstedt (Schweden/ALS) 6:27, 5. Jakob Piil (Dänemark/CSC) 7:09, 6. Armstrong 9:35, 7. George Hincapie (USA/USP) 9:45, 8. Jose Azevedo (Portugal/USP) 9:57, 9. Jose Enrique Gutierrez (Spanien/PHO) 10:02, 10. Zabel 10:06, 11. Tyler Hamilton (USA/PHO) 10:11, 12. Floyd Landis (USA/USP) 10:12, 13. Santos Gonzalez (Spanien/PHO) gleiche Zeit, 14. Bert Grabsch (Wittenberg/PHO) 10:16, 15. Francisco Mancebo (Spanien/IBB) 10:18, 16. Oscar Sevilla (Spanien/PHO) 10:19, 17. Jose Luis Rubiera 10:20, 18. Manuel Beltran (beide Spanien/USP) 10:22, 19. Wjatscheslaw Jekimow (Russland/USP) 10:26, 20. Ullrich 10:30 Abkürzungen der Tour-Teams: A2R=AG2R, ALB=Alessio-Bianchi, BLB=Brioches La Boulangere, COF=Cofidis, CA=Credit Agricole, CSC=Team CSC, DVE=Domina Vacanze, EUS-Euskatel, FAS=Fassa Bortolo, FDJ=jdjeux, GST=Gerolsteiner, IBB=Illes Balears-Banesto, LST=Liberty Seguros, LOT=Lotto-Domo, PHO=Phonak, QSD=Quick Step, RAB=Rabobank, RAG=RAGT-MG Rover, SAE=Saeco, TMO=T-Mobile, USP=US Postal