Essen 23 Karstadt-Häusern droht das Aus

Essen · Der ehemalige Rewe-Manager Stephan Fanderl soll neuer Chef des angeschlagenen Warenhauskonzerns Karstadt werden, während ein harter Sanierungskurs bevorsteht.

Fanderl werde sich bei der Sitzung des Karstadt-Aufsichtsrats am Donnerstag zur Wahl stellen, meldeten der "Spiegel" und die "Lebensmittelzeitung". Er ist bislang Aufsichtsratsvorsitzender bei Karstadt. Die Warenhauskette braucht einen neuen Geschäftsführer, weil Eva-Lotta Sjöstedt den Chefsessel bei dem Essener Traditionsunternehmen im Juli nach weniger als fünf Monaten geräumt hatte.

Am Donnerstag soll dem Aufsichtsrat ein 100-seitiges Sanierungskonzept vorgelegt werden. 23 der 83 Warenhausfilialen seien von der Schließung bedroht, weil sie rote Zahlen schrieben und kaum noch eine Perspektive hätten. Das berichtet die "Bild am Sonntag". Doch viele dieser Standorte bekämen eine letzte Bewährungschance. "Einen Kahlschlag mit der Machete wird es nicht geben, mögliche Entlassungen werden sozialverträglich umgesetzt. Aber ohne deutliche Einschnitte, gibt es keinen Neuanfang", heißt es im Management.

Der neue Karstadt-Eigentümer, der österreichische Immobilien-Milliardär Rene Benko, wolle die verbleibenden Karstadt-Häuser in zwei Kategorien einteilen, hieß es in dem Zeitungsbericht weiter. In "Erlebnishäuser" mit Shopping-Entertainment in den größeren Städten und "Kaufhäuser der Stadt" an kleineren Standorten, die den täglichen Einkaufsbedarf abdecken sollten.

(RP)
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