Potsdam 4,4 Prozent mehr für die Landesbeschäftigten

Potsdam · Die Gewerkschaften setzen Lohnerhöhungen in zwei Schritten durch. Vor allem die Lehrer profitieren.

Gegen 21.30 Uhr konnten die Verhandlungsführer im Tarifstreit der Länder gestern Abend ihren Erfolg verkünden: Die Gehälter der eine Million Landesbeschäftigten steigen rückwirkend zum 1. Januar um zwei Prozent, im kommenden Jahr kommen nochmals 2,35 Prozent hinzu, mindestens jedoch 75 Euro. Letzteres ist ein goßer Erfolg für Verdi und Co., weil dadurch die unteren Gehaltsgruppen überproportional profitieren. Verdi-Chef Frank Bsirske hatte sich für diese "soziale Komponente" persönlich starkgemacht.

Einer der großen Gewinner dieser Tarifrunde ist auch die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW). Sie setzte sich mit ihrer zentralen Forderung nach einer zusätzlichen Lohnstufe für ihre relevanten Entgeltgruppen (9 bis 15) durch. Beschäftigte in dieser neuen Stufe erhalten ab dem Januar 2018 zusätzlich 1,5 Prozent mehr, ab Oktober 2018 noch einmal 1,5 Prozent. Nach Angaben der GEW sind das zwischen 115 und 185 Euro mehr. "Wir haben in der Summe ein gutes Ergebnis erzielt", frohlockte daher auch die Vorsitzende der GEW in NRW, Dorothea Schäfer, im Gespräch mit unserer Redaktion.

Nicht durchsetzen konnten sich Verdi, der Deutsche Beamtenbund, die GEW, die Gewerkschaft der Polizei und die IG Bau mit ihrer Forderung nach einem Ausschluss der sachgrundlosen Befristungen. Dafür erreichten sie einen zusätzlichen Urlaubstag für die Azubis und eine Anhebung der Ausbildungsvergütung um 35 Euro im Monat.

Ein weiterer Gewinner der Gespräche ist der neue Verhandlungsführer der Länder, Peter-Jürgen Schneider (SPD). Seine auf Kompromiss angelegte Verhandlungsführung führte am Ende zu einer schnellen und geräuschlosen Tarifrunde. Das Ergebnis soll zügig auf die Landes- und Kommunalbeamten übertragen werden.

(maxi)
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