Stuttgart Abgasskandal: Bundesamt knöpft sich Porsche vor

Stuttgart · Nach der Entdeckung neuer auffälliger Abgaswerte bei Audi soll auch die VW-Tochter Porsche genauer in den Blick genommen werden. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) sei angewiesen worden, Untersuchungen am Modell Cayenne durchzuführen, sagte ein Sprecher des Bundesverkehrsministeriums. Porsche wollte dies nicht kommentieren. Man sei noch nicht offiziell informiert worden, hieß es aus dem Unternehmen.

Hintergrund ist eine Anfang Juni vom Ministerium publik gemachte Kombination von Motor und Getriebe: Zwei Audi-Modelle können demnach am Lenkwinkel erkennen, dass sie auf einem Prüfstand stehen und die Abgasreinigung voll aktivieren, während die Wagen im normalen Straßenbetrieb mehr Schadstoffe ausstoßen. Das KBA stuft das als unzulässig ein, vorgesehen ist daher ein Pflicht-Rückruf für 24.000 Fahrzeuge. Audi sollte nun Lösungsvorschläge für Umrüstung einreichen.

Der "Spiegel" hatte von einem beim Tüv Nord in Auftrag gegebenen Test berichtet, bei dem zu hohe Stickoxid-Werte eines Porsche Cayenne aufgefallen seien. Ein Insider äußerte den Verdacht, das Modell könnte eine unzulässige Abschalteinrichtung haben. Im Abgas-Skandal spielt Porsche bisher eher eine Nebenrolle. In Deutschland ist bisher nur der kleinere Geländewagen Macan Teil eines "freiwilligen" Rückrufs.

(dpa)
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