München ADAC-Hauptversammlung stimmt für Radikalumbau

München · Der krisengeschüttelte ADAC will zu seinen Wurzeln als Mitgliedergemeinschaft zurückkehren und sich künftig in erster Linie um Serviceleistungen für Kraftfahrer kümmern. Die wirtschaftlichen Tätigkeiten und das Firmengeflecht des Autoclubs sollen in eine Aktiengesellschaft ausgegliedert werden, damit der ADAC seinen steuermindernden Status als eingetragener Verein behalten kann. Eine außerordentliche Hauptversammlung billigte am Wochenende in München ein entsprechendes Reformprogramm. Nach Bekanntwerden der Fälschungen beim Autopreis "Gelber Engel" und anderen Enthüllungen wie der zweckwidrigen Nutzung von Rettungshubschraubern war der ADAC in eine tiefe Vertrauenskrise gestürzt.

"Der ADAC ist eine Mitgliederorganisation und möchte auch künftig ein Verein bleiben", sagte August Markl, der bei der Versammlung mit großer Mehrheit zum Präsidenten gewählt wurde. Er hatte das Amt zuvor kommissarisch inne, nachdem der langjährige ADAC-Präsident Peter Meyer im Zuge der Krise im Februar abgetreten war.

Zur Sicherung seiner Wettbewerbsfähigkeit sei der ADAC auch künftig auf wirtschaftliche Aktivitäten angewiesen, betonte Markl. "Aber er muss sie stärker vom Verein und seinen Aktivitäten trennen." Der Autoclub will seine Mitglieder künftig auch besser informieren und stärker einbinden. Als Verhaltenskodex für den gesamten ADAC ist zudem eine sogenannte Compliance-Richtlinie vorgesehen.

(dpa)
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