Peter Meyer wehrt sich gegen CSU-Pläne ADAC-Präsident: Pkw-Maut wäre ein Minusgeschäft

Berlin · ADAC-Präsident Peter Meyer wehrt sich gegen die von der CSU betriebene Einführung einer Pkw-Maut für Ausländer. "Sie ist verkehrspolitisch weder sinnvoll noch bringt sie unter dem Strich Mehreinnahmen", sagte Meyer der in Berlin erscheinenden "Welt". Nach Abzug der Verwaltungskosten wäre die Maut sogar ein Minusgeschäft.

Wenn schon die Autofahrer einen Beitrag für die Instandhaltung der Infrastruktur leisten sollten, dann nicht über eine Maut: "Das einfachste wäre sicherlich, die Mineralölsteuer zu erhöhen", sagte Meyer. "Das wäre zudem die gerechteste Lösung: Wer viel fährt, zahlt auch viel."

Meyer kritisierte die Maut-Pläne, wie sie "von der CSU in den Koalitionsvertrag diktiert" worden seien, als scheinheilig. "Wenn die Politik versucht, die Autofahrer noch stärker abzukassieren, soll sie das auch ehrlich sagen. Stattdessen probiert sie es mit plumpen Versuchen durch die Hintertür."

Der neue Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) hatte am vergangenen Wochenende angekündigt, die Pkw-Maut solle ab 2015 greifen und über eine Vignette in Höhe von etwa 100 Euro pro Jahr erhoben werden. Deutsche Autofahrer sollen demnach die Kosten erstattet bekommen. Meyer hält diese Lösung nach eigenen Angaben nicht für praktikabel und befürchtet, dass am Ende auch die deutschen Fahrzeughalter für die Vignette zahlen müssen.

(AFP)
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