Düsseldorf/München Air-Berlin-Mitarbeiter verärgert über Horst Seehofer

Düsseldorf/München · Belegschaftsvertreter von Deutschlands zweitgrößter Fluggesellschaft Air Berlin attackieren Bayerns Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU) in einem Protestbrief. Seehofer hatte am Montag einen lange zugesagten Termin in Düsseldorf ("Ständehaustreff") ohne Begründung abgesagt. Der eigentlich geplante Lufthansa-Flug war wegen Streiks ausgefallen, und den angebotenen, fast zeitgleichen Ersatzflug mit Air Berlin für sich und zwei Begleiter hatte Seehofer dann abgelehnt.

"Wir mögen uns nicht vorstellen wollen, dass es der bayerische Ministerpräsident ablehnt, Air Berlin zu fliegen", schreiben drei Personalvertreter. Man würde sich "in der gegenwärtig schwierigen wirtschaftlichen Lage ... vielmehr eine Unterstützung des bayerischen Ministerpräsidenten für unsere Arbeitsplätze wünschen." Der Brief liegt unserer Redaktion vor. Air Berlin steckt in einer Krise und hat rund 1000 Mitarbeiter in Bayern.

Ein Hintergrund des Streits ist, dass Seehofer sich stark für Lufthansa als am Flughafen München wichtigste Airline einsetzt. Auch darum, glauben viele Beobachter, verweigere das Bundesverkehrsministerium Air Berlin bisher die Erlaubnis, auf vier wichtigen Strecken auch künftig Gemeinschaftsflüge mit ihrem größten Anteilseigner Etihad anzubieten.

(rky)
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