Berlin Air Berlin rutscht noch tiefer in die Verlustzone

Berlin · Sprecher räumt "Ergebnis deutlich unter unseren Erwartungen" ein.

Air Berlin rutscht noch tiefer in die Verlustzone
Foto: dpa, Soeren Stache

Inmitten der öffentlichen Aufregung um den Absturz der Germanwings-Maschine veröffentlichte der wirtschaftlich angeschlagene Wettbewerber Air Berlin gestern Abend schlechte Ergebnisse für das abgelaufene Geschäftsjahr. Demnach betrug der operative Verlust (Ebit) zwischen 278,8 und 303,8 Millionen Euro. Im Vorjahr betrug das Minus noch 231,9 Millionen Euro.

Air Berlin ist seit Jahren hoch defizitär und musste von seinem arabischen Großaktionär Etihad schon mehrfach gerettet werden. Der neue Airline-Chef Stefan Pichler will die Ticketpreise anheben und alle Flugverbindungen auf den Prüfstand stellen. Unter seinem Vorgänger hatte Deutschlands zweitgrößte Fluggesellschaft das Flugnetz bereits massiv zusammengestrichen und mehrere Hundert Stellen abgebaut. Das Eigenkapital ist dramatisch zusammengeschmolzen und die Airline besitzt kaum noch eigene Flugzeuge.

Nach Angaben von Air Berlin wird das Netto-Minus 2014 zwischen 361,7 und 386,7 Millionen Euro gelegen haben. 2013 betrug das Netto-Minus 315,5 Millionen Euro. Der Umsatz stieg 2014 leicht auf 4,16 Milliarden Euro.

Für das laufende Jahr verspricht das Management Entlastung: Das Ergebnis soll schon im ersten Quartal diesen Jahres um rund 25 Millionen Euro über dem ersten Quartal des Vorjahres liegen. Bereinigt um Restrukturierungskosten in Höhe von 85 bis 110 Millionen Euro habe das vorläufige operative Ergebnis im vergangenen Jahr bei minus 193,3 Millionen Euro gelegen.

Die Auslastung bei der zweitgrößten Fluglinie lag mit 83,5 Prozent leicht unter dem Wert des Vorjahres (84,8 Prozent). "Insgesamt liegt das Unternehmensergebnis für 2014 deutlich unter unseren ursprünglichen Erwartungen", räumte der Sprecher ein.

(RP)
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