Düsseldorf/Berlin Airports wollen Zugriff auf Security

Düsseldorf/Berlin · Um Chaos wie in Düsseldorf künftig zu vermeiden, sollen Geldbußen her.

Nachdem die Passagiere des Flughafens Düsseldorf seit Wochen darunter leiden, dass es extrem lange Warteschlangen vor den zu schwach bemannten Sicherheitsschleusen gibt, fordert der Flughafenverband ADV nun eine grundlegende Reform der Sicherheitskontrollen.

Es solle zwar so bleiben, dass die Sicherheitskontrolle am Flugsteig eine "hoheitliche Aufgabe" bleibe, sagt ADV-Hauptgeschäftsführer Ralph Beisel. Die Bundespolizei bliebe also formal verantwortlich. Doch die Airports müssten die Ausschreibung der Aufträge und ihre Kontrolle steuern. Beisel: "Die Flughäfen haben große Erfahrung in der Auswahl und Steuerung von Dienstleistern nach fest vereinbarten Vorgaben und Qualitätskriterien. Darum wollen wir auch für diese Aufgabenbereiche für die Luftsicherheit die Verantwortung von der Bundespolizei übernehmen. Wenn dann von einem Dienstleister zu wenig Personal geschickt werde, würden die Flughäfen Minderleistungen durch privatrechtlich vereinbarte Geldstrafen sanktionieren.

Er sagt: "Wir brauchen ökonomische Anreizsysteme, damit Sicherheitskontrollen an den Flughäfen besser organisiert werden." Beisel stritt ab, dass die Probleme am Flughafen damit zusammenhängen, dass zu niedrige Löhne es schwer machen, gutes Personal zu finden: "Ein Luftfahrtsicherheitsassistent verdient mit rund 2500 Euro im Monat fast doppelt so viel wie der Mindestlohn. Mit diesem Angebot müsste man qualifizierte Leute finden, die effizient und kundenfreundlich arbeiten."

Beisel berichtete, dass die Flughäfen oft dutzende Fremdfirmen zu hoher Arbeitsdisziplin verpflichten. "In den Verträgen steht dann drin, wie schnell Gepäck entladen werden oder wann ein Tor bewacht werden muss. Wenn das nicht klappt, brennt die Hütte." Wenig hält er von der Idee, dass Sicherheitskräfte im öffentlichen Dienst beschäftigt sein sollen: "Bessere Leistung erhält man durch eine solche Änderung nicht."

(RP)
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