Köln Aktionäre loben die Bayer-Führung

Köln · Der Konzern will seine Gesundheitssparte durch Zukäufe weiter verstärken.

Bayer-Chef Marijn Dekkers sieht den Konzern mit neuen Medikamenten und einer gefüllten Pipeline von Arzneien und Projekten auf gutem Kurs. In den Sparten Gesundheit und Agrar/Pflanzenschutz werde das Unternehmen das Wachstum weiter vorantreiben, sagte er auf der Hauptversammlung.

Für die Geschäftsentwicklung im vergangenen Jahr erntete der Vorstand viel Lob. Die Lage des Unternehmens sei "hervorragend", sagte der Geschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Marc Tüngler. Vor allem die starke Entwicklung des Aktienkurses, der einschließlich Dividende 45 Prozent über dem Wert des Vorjahres lag, erfreute die Anteilseigner. Wertsteigerung und Dividende - das habe der Vorstand richtig gut gemacht, sagte Joachim Krekel von der Schutzgemeinschaft der Kapitalanleger. Er ermunterte den Vorstand zugleich, sich von der Kunststoffsparte MaterialScience zu trennen, die stark von der Konjunktur abhängig ist. Zu den neuerlichen Verkaufs-Gerüchten nahm Dekkers allerdings keine Stellung.

Im vergangenen Jahr hatte Bayer erstmals mehr als 40 Milliarden Euro Umsatz erzielt und unter dem Strich etwa 3,2 Milliarden Euro verdient. Auf dem Aktionärstreffen sollten die Anteilseigner unter anderem über eine Erhöhung der Dividende um 0,20 Euro auf 2,10 Euro entscheiden.

Bayer will seine Gesundheitssparte durch weitere kleine und mittlere Akquisitionen stärken. Das organische Wachstum werde durch ergänzende Zukäufe unterstützt, betonte Dekkers. Außerdem plant das Unternehmen, die Anwendungsgebiete der neuen Pharmaprodukte zu erweitern und die Medikamente zusätzlichen Patientengruppen zugänglich zu machen. Zu Gerüchten über ein angebliches Interesse Bayers an einer Übernahme der rezeptfreien Medikamente des US-Konzerns Merck & Co äußerte sich Dekkers nicht.

Einige kritische Aktionäre nahmen erneut die umstrittene CO2-Pipeline ins Visier und forderten einen Ausstieg aus dem Projekt. Andere protestierten gegen das Bayer-Verhütungsmittel Yasmin wegen eines erhöhten Thrombose-Risikos. Orale Kontrazeptiva gehörten zu den verlässlichsten Methoden zur Verhütung einer Schwangerschaft, betonte Dekkers.

(dpa)
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