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Düsseldorf Arbeitsamt bietet Drogen-Tests an

Düsseldorf · Im Schnitt lassen sich 22.000 Arbeitssuchende pro Jahr auf Missbrauch testen.

Die Bundesagentur für Arbeit hat 88.000 Drogen-Schnelltests gekauft. "Wir wollen bestimmten Kunden die Möglichkeit geben, mit einem solchen Test Bedenken bei potenziellen Arbeitgebern zu zerstreuen", sagte gestern Jürgen Wursthorn von der Bundesagentur und bestätigte damit einen entsprechenden Bericht der "Bild"-Zeitung. Bei den Urintests wird zum Beispiel nach Spuren von Cannabis, Kokain, Ecstasy und Antidepressiva gesucht.

Den Angaben des Sprechers zufolge soll der Einkauf den Bedarf für die kommenden vier Jahre decken: "Die einzelnen Arbeitsagenturen in Deutschland fordern bei uns alle zusammen im Schnitt 22 000 solcher Tests pro Jahr an." Das sei seit Jahren gängige Praxis. Gezwungen würde niemand zum Drogentest. Allerdings gibt es Berufe, bei denen der Nachweis der Drogenfreiheit für die Bewerber ohnehin zwingend ist. Dazu zählen etwa alle Berufe im Bereich der Personenbeförderung. "Die meisten Bewerber für solche Jobs bringen ohnehin einen eigenen Test mit, den sie meistens bei ihrem Hausarzt machen", erklärte der Sprecher. Wenn nicht, bittet die Bundesagentur darum, den Test beim medizinischen Dienst des eigenen Hauses durchführen zu dürfen. Weigert der Arbeitssuchende sich, hat das zwar keinerlei Auswirkung auf seine Arbeitslosengeld- oder Sozialhilfeansprüche. Aber wahrscheinlich auf seinen Erfolg bei der Jobsuche: "Wer einen Kredit haben will und die Schufa-Auskunft verweigert, bekommt von der Bank ja wahrscheinlich auch kein Geld", so Wursthorn. Angeboten wird der Test aber auch Agentur-Kunden, die sich nicht um Jobs in der Personenbeförderung bewerben. "Über das Angebot entscheidet der Sachbearbeiter", so Wursthorn.

Die Kosten für jeden einzelnen Test betragen 20 Euro. Sie werden von der Bundesagentur getragen. Eine Statistik über die "Treffer-Quoten" führt die Agentur nicht. Die Behörde kaufe aber seit Jahren in immer demselben Umfang Drogentests ein. "Daran sieht man, dass das Thema Drogen für uns weder eine wachsende noch eine sinkende Bedeutung für uns hat", so der Sprecher. Bei 2,9 Millionen Arbeitsagentur-Kunden und 22 000 Tests pro Jahr gehe es ohnehin nur um einen Promille-Bereich.

(tor)
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