Festhalten an Börsengang 2005Bahn-Chef Mehdorn: Kunde wird König
Berlin (rpo). 2004 wird "das Jahr für Service und Qualität", so Bahn-Chef Hartmut Mehdorn. Für mehr Pünktlichkeit und Information stünden mehrere hundert Millionen Euro bereit.Mehdorn hat Mängel im Kundenservice des Unternehmens eingeräumt und Besserung gelobt. "Wir müssen bei Pünktlichkeit und Information unserer Kunden bei Unregelmäßigkeiten besser werden", sagte Mehdorn der Tageszeitung "Die Welt" (Montagausgabe). Dafür würden derzeit rund 220 Millionen Euro in ein leistungsfähiges Reisenden-Informationssystem investiert. Die Bahn wolle 2004 "zum Jahr für Service und Qualität machen". Die Bahn-Reform selbst bezeichnete Mehdorn als vollen Erfolg: "Wir haben dem deutschen Steuerzahler weit über 100 Milliarden Euro Ausgaben für das System Bahn erspart, 44 Milliarden Euro mehr als seinerzeit prognostiziert." Die Produktivität sei um mehr als 150 Prozent gesteigert und das betriebliche Ergebnis um etwa 500 Millionen Euro pro Jahr verbessert worden. In neue Züge, Netz- und Bahnhofsmodernisierung seien 70 Milliarden Euro investiert worden. Von der Bundespolitik forderte Mehdorn Gleichbehandlung mit anderen Verkehrsträgern. Die mit der Bahnreform für die Schieneninfrastruktur zugesagten Mittel seien praktisch nur in ganz wenigen Jahren wirklich geflossen. "Wir werden zum Teil extrem benachteiligt, etwa bei Mineralöl-, Öko- und Mehrwertsteuer gegenüber dem Luftverkehr", sagte der Vorstandsvorsitzende. Gerade die Billigflieger würden vom deutschen Steuerzahler hoch subventioniert. Am Ziel eines Börsengangs im kommenden Jahr hält Mehdorn nach eigenen Worten fest: "Wir wollen ab 2005 nachhaltig Gewinne schreiben und so wirtschaftlich arbeiten, wie der internationale Kapitalmarkt dies von uns verlangt, so dass der Eigentümer 2005 auch den Start für einen Börsengang frei geben kann."