Euro stieg auf neues Allzeithoch von 1,2870 DollarUS-Arbeitsmarktdaten lassen DAX abstürzen
Frankfurt/Main (rpo). Schlechte US-Arbeitsmarktdaten setzten am Freitag den Deutschen Aktienindex (DAX) unter Druck. Er fiel zeitweise unter 4000 Punkte. Zum Börsenschluss allerdings überstieg er die psychologische Grenze. Der Euro stieg auf ein neues Allzeithoch von 1,2870 Dollar.Die US-Daten seien "ernüchternd", erklärten die Analysten von HSBC Trinkaus & Burkhardt. Selbst das Wirtschaftswachstum von mehr als acht Prozent im dritten Quartal reiche nicht aus, um substanziell neue Stellen zu schaffen. Bis zum Börsenschluss erholten sich die Kurse wieder etwas von ihrem Tagestief bei 3983 Zählern, so dass sich der Leitindex über die psychologisch wichtige 4000-Punkte-Marke retten konnte. Ohne Impulse verpufften die Zahlen zum Auftragseingang in Deutschland. Der DAX büßte 0,8 Prozent auf 4015 Punkte ein. Der MDAX gewann 0,4 Prozent auf 4582 Zähler, und der TecDAX verlor 0,2 Prozent auf 576 Punkte. An der New Yorker Wall Street litt der Dow Jones unter den schwachen Arbeitsmarktdaten und gab bis 17.30 Uhr MEZ 0,5 Prozent auf 10 536 Punkte nach. Der Nasdaq Composite tendierte nahezu unverändert bei 2102 Zählern. Der Euro profitierte vom US-Arbeitsmarktbericht und stieg am Devisenmarkt auf ein neues Allzeithoch bei 1,2870 US-Dollar. Händler und Analysten erwarten eine Fortsetzung des Höhenfluges. Auch wenn die Luft für den Euro immer dünner werde, sei die Spitze noch nicht erreicht. Die Europäische Zentralbank stellte einen Referenzkurs von 1,2737 US-Dollar fest. Damit kostete ein US-Dollar 0,7851 Euro. Im DAX gerieten Autowerte nach der als enttäuschend aufgenommenen Gewinnprognose von Ford unter Druck. DaimlerChrysler verloren 2,3 Prozent auf 36,05 Euro, VW 1,9 Prozent auf 41,11 Euro. Telekom litten unter einer Umschichtungs-Empfehlung von Dresdner Kleinwort Wasserstein und büßten 1,9 Prozent auf 15,36 Euro ein. Metro verloren nach enttäuschenden Umsatzzahlen 1,5 Prozent auf 34,60 Euro. Gegen den Trend gewannen Infineon nach guten US-Vorgaben und wegen gestiegener Chip-Preise 1,5 Prozent auf 12,45 Euro. Bei den Technologiewerten gewannen Ixos 18,00 Prozent auf 10,83 Euro. Der Anstieg sei auf die Kursgewinne beim US-Unternehmen Open Text zurückzuführen, sagten Händler. Open Text wird Ixos im Zuge eines Aktientauschs übernehmen. Deutliche Verluste gab es hingegen bei mobilcom, die sich um 6,5 Prozent auf 14,65 Euro verbilligten. Nach Aussage eines Händlers trennte sich ein größer Hedgefonds aus den USA von mobilcom-Aktien.