Luftfahrtbundesamt verweist auf eigene KontrollenLässt Deutschland unsichere Airlines starten und landen?
Frankfurt/Main (rpo). Drei ausländische Fluggesellschaften, die laut Medienberichten auch Deutschland anfliegen, haben in Großbritannien wegen Sicherheitsbedenken Landeverbot erhalten.Die "Welt am Sonntag" berichtete unter Berufung auf das Luftfahrtbundesamt, dass Maschinen der Albanian Airlines, Kyrgyztan Airlines und Tajikistan Airlines regelmäßig in Deutschland starten und landen. Sie stehen auf einer "schwarzen Liste" von elf Fluglinien, die das britische Verkehrsministerium vergangene Woche veröffentlicht hatte. Das Luftfahrtbundesamt in Braunschweig erklärte der Zeitung zufolge, dass alle drei Fluglinien in der Vergangenheit technisch und flugbetrieblich kontrolliert wurden. Dabei seien "keine sicherheitsrelevanten Beanstandungen festgestellt" worden. Zu der Frage, warum in Großbritannien dagegen offenbar erhebliche Mängel auftraten, wollte die Behörde demnach keine Stellung nehmen. Albanian Airlines fliegt demnach drei Mal pro Woche, die tadschikische Tajikistan Airlines einmal wöchentlich und die kirgisische Kyrgyztan Airlines zwei Mal monatlich nach Deutschland. Deutsche Liste von unsicheren Airlines wird nicht veröffentlichtOffenbar gibt es hier zu Lande ebenfalls eine Liste unsicherer Fluggesellschaften, die das Luftfahrtbundesamt aber nicht veröffentlicht. Der Präsident des Braunschweiger Bundesamtes, Ulrich Schwierczinski, begründete dies in einem Interview des "Spiegels" mit dem Datenschutz und drohenden Schadensersatzforderungen, aber auch damit, dass die Passagiere nicht in der Lage seien, die Informationen "richtig zu interpretieren". Das sei "ein unendlich langer Streitpunkt", fügte der Behördenchef demnach hinzu. Die Zahl der Airlines, die Deutschland nicht landen dürfen, ist laut "Welt am Sonntag" offenbar beträchtlich. Allein im Jahr 2003 habe das Luftfahrtbundesamt von 9.600 vorab gestellten Anträgen auf Einflugerlaubnis mehr als 1.600 oder 17 Prozent aus Sicherheitsgründen abgelehnt. Nach Informationen des "Spiegels" wurden im vergangenen Jahr nach Kontrollen auf deutschen Abfertigungsfeldern 13 Maschinen am Start gehindert. Die britische Regierung hatte die Liste am Donnerstag als Reaktion auf den Absturz des ägyptischen Flash-Airlines-Flugzeugs über dem Roten Meer veröffentlicht. Nach dem Unglück hatte sich herausgestellt, dass die Schweiz der ägyptischen Chartergesellschaft die Einflugerlaubnis wegen Sicherheitsmängeln entzogen hatte. Auf der Liste stehen elf Gesellschaften aus Afrika und dem ehemaligen Ostblock.