Alle Wirtschaft-Artikel vom 13. Januar 2004
USA öffnen Irak-Verträge für Kriegsgegner

Sprecher: Entgegenkommen gilt für kooperationswillige LänderUSA öffnen Irak-Verträge für Kriegsgegner

Monterrey (rpo). Die Gegner des Irak-Kriegs blieben bislang bei der Vergabe lukrativer Wiederaufbau-Verträge außen vor. Jetzt kommt eine Kehrtwendung aus den USA. "Frankreich und andere" Kriegsgegner können sich unter bestimmten Bedingungen an den Ausschreibungen beteiligen. Dies gelte für Länder, die nun "mit den USA zusammenarbeiten" wollten, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Sean McCormack, am Dienstag beim Amerika-Gipfel im mexikanischen Monterrey. Bei einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Paul Martin sicherte US-Präsident George W. Bush zu, dass sich kanadische Firmen bei der Vergabe von Aufbauaufträgen in Irak um Abschlüsse bemühen könnten. Kanada war wie Deutschland und Frankreich zunächst von Verträgen ausgeschlossen worden. Der US-Präsident und der kanadische Premier Martin einigten sich bei ihrem Treffen in Monterrey darauf, dass kanadische Firmen in der zweiten Vergaberunde berücksichtigt würden, wie Bush anschließend sagte. Diese Entwicklung zeige, dass beide Staaten zusammenarbeiten und gemeinsam Probleme lösen könnten, fügte Martin hinzu. Der US-Präsident bot laut McCormack auch anderen Kriegsgegnern ein Entgegenkommen an: "Wenn Frankreich und andere Staaten sich unseren Bemühungen anschließen wollen, werden sich die Umstände ändern", sagte der US-Präsident demnach. Das US-Verteidigungsministerium hatte im Dezember eine Reihe von Ländern mit ablehnender Haltung zum Irak-Krieg von der ersten Vergaberunde von Wiederaufbauverträgen in dem besetzten Land ausgeschlossen. Die Ausschreibungen für insgesamt 26 Großprojekte im Wert von 18,6 Milliarden Dollar (14,5 Milliarden Euro) blieben den Unternehmen aus 63 Staaten der von den USA angeführten "Koalition der Willigen" vorbehalten. Deutschland, Frankreich, Russland und Kanada reagierten auf die US-Entscheidung mit Verstimmung.

Schröder und Greenspan diskutieren starken Euro

US-Notenbankchef von Handelsbilanzdefizit nicht beunruhigtSchröder und Greenspan diskutieren starken Euro

Berlin (rpo). Starker Euro und schwacher Dollar - das war das Thema beim Treffen von Bundeskanzler Gerhard Schröder und US-Notenbankchef Alan Greenspan in Berlin. Zuvor warnte Wirtschaftsminister Wolfgang Clement vor einer Abnahme des Exports durch die Dollarschwäche. Schröder sagte anschließend, die Frage der Reaktion auf diese Entwicklung liege bei der unabhängigen Europäischen Zentralbank. Greenspan gab auf einer Veranstaltung der Bundesbank in einer Rede einen Ausblick auf Lösungsmöglichkeiten für das US-Handelsbilanzdefizit, über das er sich nicht beunruhigt zeigte. Schröder sagte, die Europäische Zentralbank trage eine besondere Verantwortung für die Entwicklung des Zinsniveaus, und sie nehme diese auch wahr. Wirtschaftsminister Wolfgang Clement hatte zuvor erklärt, Europa könne die Entwicklung nicht laufen lassen, wenn die Schwäche des Dollars exportschädigende Wirkung erreiche. Greenspan gab sich bei der ersten "Bundesbank Lecture" in Anwesenheit von Bundesfinanzminister Hans Eichel entspannt in der Frage des US-Handelsbilanz-Defizits, das als eine Ursache für die Dollarschwäche angesehen wird. Er sagte, so lange es in einer globalisierten Welt freien Handel und flexible Märkte gebe, könnten solche Defizite ohne größere Störungen entschärft werden. Er warnte jedoch vor zunehmenden Tendenzen eines "schleichenden Protektionismus", der die Flexibilität der Weltwirtschaft beeinträchtigen könnte. Diese Flexibilität habe den USA stets geholfen, wirtschaftliche Schwierigkeiten zu überwinden. Die Frage, ob die Aufwertung des Euro nicht Auswirkungen auf den Aufschwung im Euro-Raum haben könnten, ließ Greenspan weitgehend unbeantwortet. Er sagte lediglich, er bedaure, dass die US-Regierung Finanzminister John Snow als den einzigen Sprecher für die amerikanische Finanzpolitik benannt habe. Dies sei für ihn als Wirtschaftswissenschaftler frustrierend, aber er werde sich daran halten. Snow setzt sich verbal für einen starken Dollar ein. Allerdings wird eine Intervention wegen der Vorteile eines schwachen Dollars für die US-Wirtschaft im Wahljahr nicht erwartet. Greenspan sagte aber, wenn keine Maßnahmen ergriffen würden, um das Handelsbilanzdefizit unter Kontrolle zu bekommen, dann werde der Markt dies erledigen. Bundesbankchef Ernst Welteke sagte zur Einführung der "Bundesbank Lecture", Reden mit diesem Oberbegriff sollten künftig jährlich stattfinden. Damit wolle die Bundesbank in Berlin Präsenz zeigen. Tagungsort war der Pei-Bau des Deutschen Historischen Museums.

DAX rutscht wieder unter 4.000 Punkte

Negative US-Vorgaben drücken auf AktienmarktDAX rutscht wieder unter 4.000 Punkte

Frankfurt/Main (rpo). Bis zum Handelsschluss ist der DAX wieder unter die 4.000-Punkte-Marke gerutscht. Grund für den Gewinnverlust waren negative Vorgaben aus den USA. Der Index schloss mit 3996,22 knapp, über dem Vortagesschluss. Als Grund nannten Händler schwache Vorgaben aus den USA, wo der Nasdaq-Composite etwas mehr als zunächst erwartet verloren habe. Das belaste Tech-Werte wie Siemens. Der TecDAX gewann 0,6 Prozent auf 576,69 Punkte. Der MDAX schloss mit 4583,02 Zählern ebenfalls knapp über dem Vortagesschluss. An der Wall Street lagen die Indizes gegen 17.45 Uhr im Minus. Der Dow Jones Industrial verlor 0,5 Prozent auf 10437 Punkte und der Nasdaq Composite verlor 1 Prozent auf 2092 Zähler. Der Euro tendierte am Abend weiter seitwärts bei 1,2755 Dollar. Die Europäische Zentralbank hatte am Mittag einen Referenzkurs von 1,2749 Dollar festgestellt. Im DAX standen SAP nach Bekanntgabe der Geschäftszahlen auf der Verliererseite. Nach Angaben eines Händlers sind vor allem die Lizenzumsätze unter den Erwartungen geblieben. Insgesamt habe der Markt mit einer positiven Überraschung gerechnet. Die Aktien gaben um 3,7 Prozent auf 133,30 Euro nach. HypoVereinsbank verloren 2,5 Prozent auf 18,94 Euro. Schering litten unter einer Abstufung und büßten 1,7 Prozent auf 41,60 Euro ein. Die Gewinner wurden von TUI angeführt, die sich um 2,4 Prozent auf 18,64 Euro verbesserten. ThyssenKrupp gewannen knapp 2 Prozent auf 16,44 Euro und BMW legten 1,9 Prozent auf 35,65 Euro zu. Im TecDAX stiegen Süss Microtec um 6 Prozent auf 12,09 Euro. Software kletterten um 3,2 Prozent auf 18,10 Euro. Im Sog der SAP-Verluste gaben auch die Aktien der Tochtergesellschaft SAP Systems um 3,3 Prozent auf 15,28 Euro nach. IDS Scheer und Lion Bioscience verbuchten ebenfalls Kursverluste von knapp 3 Prozent.

Brüssel klagt im Streit um Stabilitätspakt

Rat der Finanzminister vor GerichtBrüssel klagt im Streit um Stabilitätspakt

Brüssel/Straßburg (rpo). Im Streit um den Euro-Stabilitätspakt will die EU-Kommission den Rat der Finanzminister verklagen. Die Minister hatten am 25. November entschieden, die Defizitverfahren gegen Deutschland und Frankreich auszusetzen. Finanzminister Hans Eichel ist sauer.Dies entschied die Brüsseler Behörde am Dienstag bei einer Sitzung in Straßburg, wie der liberale Europaabgeordnete Graham Watson mitteilte. Damit setzte sich EU-Währungskommissar Pedro Solbes mit seiner Forderung durch. Die EU-Finanzminister hatten gegen den Willen der EU-Kommission am 25. November die laufenden Defizitverfahren gegen Deutschland und Frankreich ausgesetzt. Dies hatte besonders die Berliner Regierung gefordert. Solbes wollte die Defizitverfahren dagegen verschärfen, weil beide Länder die EU-Vorgaben zur Reduzierung ihrer Haushaltsdefizite nicht erfüllt hatten. Nach seiner Ansicht wäre dieser Schritt gemäß dem Euro-Stabilitätspakt zwingend gewesen. Die anders lautende Entscheidung der Finanzminister verstieß nach Meinung von Solbes gegen den Pakt. Berlin reagiert mit Unverständnis Die Bundesregierung hat mit Unverständnis auf die Entscheidung der EU-Kommission reagiert, den Rat der EU-Finanzminister zu verklagen. Die Entscheidung der Finanzminister sei "mit dem EG-Vertrag voll vereinbar" und entspreche "dem Geist und Buchstaben des Stabilitäts- und Wachstumspaktes", erklärte Bundesfinanzminister Hans Eichel am Dienstag in Berlin. Insofern sei die Entscheidung der Brüsseler Behörde "wenig nachvollziehbar". Eichel fügte hinzu: "Nicht zuletzt auch mit Blick auf die in naher Zukunft anstehenden Aufgaben der Europäischen Union wäre es dienlicher, auf Kooperation statt auf Konfrontation der Organe der Europäischen Union zu setzen." Die Bundesregierung werde diesen Weg jedenfalls weiter verfolgen. Die Klage der EU-Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) bezieht sich auf die Entscheidung der EU-Finanzminister vom 25. November, die Defizitverfahren gegen Deutschland und Frankreich auszusetzen. Besonders Berlin hatte sich dafür eingesetzt.

431 Millionen Liter Bitburger verkauft

Brauerei im Umsatzplus431 Millionen Liter Bitburger verkauft

Bitburg (rpo). Das Bitburger Bier erfreut sich wachsender Beliebtheit. Trotz eines allgemein rückläufigen Markts hat die Brauerei im vergangenen Jahr 2,4 Prozent mehr Gerstensaft verkauft. Der Nettoumsatzerlös stieg um 2,6 Prozent auf 401 Millionen Euro, wie die Brauerei am Dienstag bekannt gab. Bitburger habe damit die zweite Position im deutschen Markt gehalten. Um diese Stellung weiter auszubauen, kündigte Marketingchef Peter Rikowski für das laufende Jahr "deutlich mehr" Investitionen als im Vorjahr an. Insgesamt setzte das Unternehmen im Jahr 2003 rund 431 Millionen Liter Bier ab. Entgegen der Positiventwicklung bei Bitburger hätten die Deutschen 2003 ersten Schätzungen zufolge insgesamt rund drei Prozent weniger Bier getrunken als im Vorjahr, betonte Rikowski. In der Gastronomie sei der Umsatz laut dem statistischen Bundesamt in den ersten drei Quartalen um sechs Prozent zurückgegangen. Dennoch habe Bitburger seine Führungsposition in der Inlandsgastronomie noch ausbauen können, sagte Rikowski. Weltweit werde die rheinland-pfälzische Biermarke inzwischen in rund 48 300 Betrieben ausgeschenkt - rund 1000 mehr als noch vor Jahresfrist. Wegen des Dosenpfands sei der Absatz von Bitburger Dosenbier um fast die Hälfte eingebrochen, sagte Rikowski weiter. Dagegen stieg der Absatz der Mehrwegflaschen um 15 Prozent. Der Mehrweganteil im Inland liege damit nun bei über 95 Prozent. Im Export verbuchte die Brauerei ein dickes Plus von rund 20 Prozent: Von 100 Bieren aus Bitburg gehen inzwischen rund 8 ins Ausland. 96,7 Prozent des Gesamtabsatzes entfallen den Angaben zufolge auf das Bitburger Premium Pils. Die alkoholfreie Variante "Drive" vergrößerte ihren Anteil um 12 Prozent auf 2,7 Prozent. Nur 0,6 Prozent entfielen auf das kalorienarme "Bitburger Light".

Deutsche qualmen weniger

Steuererhöhung als Grund genanntDeutsche qualmen weniger

Hamburg (rpo). Die Steuererhöhung zeigt offenbar Wirkung: Die Deutschen qualmen weniger. Erstmals seit Jahren ging der Zigarettenkonsum zurück, besonders teure Markenfluppen blieben öfter in den Regalen. Wie der Hamburger Zigarettenkonzern Britisch American Tobacco (BAT) am Dienstag mitteilte, ist 2003 der Konsum um 2,4 Prozent auf 167,3 Milliarden Stück zurückgegangen. Bei Industrie-Markenzigaretten ging der Absatz sogar um sieben Prozent auf 112 Milliarden Stück zurück. Auch BAT selbst, dessen Marktanteil in Deutschland bei 22,8 Prozent liegt, hatte mit der sinkenden Beliebtheit seiner Marken Lucky Strike, Gauloises Blondes, Pall Mall, HB und Lord zu kämpfen. Im vergangenen Jahr verkaufte der Konzern 30,6 Milliarden Markenzigaretten; 2,2 Milliarden weniger als im Vorjahr. Der Grund für den Rückgang liege in der Erhöhung der Tabaksteuer, hieß es in der BAT-Mitteilung. "Während sich 2002 die Befürchtungen eines einbrechenden Markets durch die erste Stufe noch nicht bewahrheitet hatten, zeigt das Jahr 2003 nun eine umso deutlichere Reaktion der Konsumenten auf die nochmalige Steueranhebung nach nur zwölf Monaten." Für das Jahr 2004 erwartet BAT einen weiteren Rückgang der Nachfrage bei Markenzigaretten und eine Verschärfung des Wettbewerbs als Folge einer weiteren Erhöhung der Tabaksteuer. Der Konzern geht davon aus, dass die Konsumenten weitgehend auf Billigmarken umsteigen.

Lotto & Co: Vater Staat zieht den Hauptgewinn

Umsatz bei Glücksspielen steigtLotto & Co: Vater Staat zieht den Hauptgewinn

Köln (rpo). Wer träumt gerade in trüben Zeiten nicht von einem Millionengewinn, Traumhaus oder monatlicher Rente? Kaum verwunderlich scheint da, dass der jährliche Gesamtumsatz der Glücksspiele von Jahr zu Jahr steigt. Den größten Gewinn macht dabei allerdings der Staat. Allein im vergangenen Jahr kassierte er 4,7 Milliarden Euro.Von 1993 bis 2002 kletterte allein der Gesamtumsatz des deutschen Lotto- und Totoblocks nach einem Bericht des Kölner Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) von Dienstag um 43 Prozent auf gut 8,3 Milliarden Euro. Das "klassische" Mittwochs- und Samstagslotto vereinte dabei zuletzt mit 5,3 Milliarden Euro fast 64 Prozent der Spieleinsätze auf sich. Als Gewinn wird von dem eingesammelten Geld rund die Hälfte wieder an die Mitspieler ausgeschüttet. Das große Los zieht aber Woche für Woche Vater Staat. Für das vergangene Jahr rechnete der Fiskus laut IW-Übersicht mit Einnahmen von 4,7 Milliarden Euro, fast 50 Prozent mehr als 1993. Allein in Nordrhein-Westfalen beliefen sich die für 2003 erwarteten Einkünfte auf gut eine Milliarde Euro. In Bayern und Baden-Württemberg dürfte die öffentliche Hand jeweils knapp 799 Millionen Euro kassiert haben. Dieser Geldsegen wird besonders in Zeiten knapper Kassen gern kassiert, weil damit zum Teil auch soziale, kulturelle und Sporteinrichtungen finanziert werden. Dabei soll es nach dem Willen der Ministerpräsidenten der Länder auch bleiben. Eigentlich hätte sich der Staat nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs künftig stärker aus dem Glücksspielgeschäft heraushalten sollen oder aber den Markt für andere Anbieter öffnen müssen. Stattdessen sieht der im November 2003 von den Ministerpräsidenten geschlossene neue Staatsvertrag zum Lotteriewesen vor, dass private Gewinnzwecke verboten bleiben, während öffentliche Einnahmen ausdrücklich erzielt werden sollen.

Brüssel steht zu "Made in Germany"

Heftige Kritik an Plänen zu "Made in the EU"Brüssel steht zu "Made in Germany"

Brüssel/Berlin (rpo). Das deutsche Gütesiegel "Made in Germany" bleibt doch erhalten. Nach scharfer Kritik aus Politik und Wirtschaft hat die EU-Kommission klargestellt, dass eine Abschaffung nicht mehr zur Debatte steht. Die Sprecherin des EU-Handelskommissars, Arancha Gonzales, sagte am Dienstag in Brüssel, der Behörde sei lediglich von mehreren Seiten, darunter der italienischen Regierung, der Vorschlag unterbreitet worden, die Herkunftsbezeichnung "Made in the EU" einzuführen. Es werde derzeit geprüft, ob dies etwa im Kampf gegen Produktpiraterie sinnvoll sei, sagte Gonzales. Sei dies der Fall, müsse geprüft werden, wie die neue Bezeichnung im Einklang mit bestehenden Labels umgesetzt werden könne. Die Initiative dazu sei aber nicht von der EU-Kommission ausgegangen. Ein entsprechender Gesetzesvorschlag liege nicht auf dem Tisch. Schon gar nicht sei es geplant, nationale Labels wie "Made in Germany" abzuschaffen. Zuvor hatte unter anderem der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie, Michael Rogowski, in der "Bild"-Zeitung (Dienstagausgabe) vor einem generellen Verbot des deutschen Produktsiegels gewarnt. "Wir sind stolz auf unser Qualitätssiegel. Eine verpflichtende EU-Kennzeichnung lehnen wir ab", wurde er zitiert. Auch der Präsident des Bundesverbandes Groß- und Außenhandel, Anton Börner, kritisierte die EU-Pläne. "Kunden in aller Welt schätzen die Spitzen-Qualität deutscher Produkte. Deshalb lassen wir uns unser Gütesiegel nicht aus der Hand nehmen", zitierte ihn das Blatt. Auch Politiker von Bundesregierung und Opposition in Berlin kritisierten die vermeintlichen Pläne zur Abschaffung des Gütesiegels.

Schlechte Wasserqualität in Deutschland

Brüssel: Zu viel Nitrat in DüngemittelnSchlechte Wasserqualität in Deutschland

Brüssel (rpo). Wegen mangelnder Wasserqualität hat die EU-Kommission Deutschland und sieben andere EU-Staaten abgemahnt. Die Kommission beklagt, dass die deutsche Düngeverordnung höhere Nitratmengen erlaubt als EU-Vorschriften zulassen.Das erklärte eine Sprecherin von EU-Umweltkommissarin Margot Wallström. Die deutsche Düngeverordnung erlaubt es Landwirten demnach, höhere Nitratmengen auf Weideland zu verteilen als es die EU-Vorschriften zulassen. Sollte Berlin die Düngeverordnung nicht ändern, droht im äußersten Fall eine Klage vor dem Europäischen Gerichtshof. Allerdings hatte die Bundesregierung bereits eine Neufassung der Verordnung angekündigt. Zugleich ging die EU-Kommission auch gegen Frankreich, die Niederlande, Portugal, Spanien, Irland, Belgien und Griechenland vor. Gegen Frankreich will Brüssel vor den Europäischen Gerichtshof ziehen, weil das Land gegen die EU-Auflagen für Abwasserklärung verstößt. Spanien wurde unter anderem wegen Verstößen gegen Badewasservorschriften abgemahnt.

Kerkorian-Prozess: Teilerfolg für DaimlerChrysler

Beweismaterial nicht vorsätzlich zurückgehaltenKerkorian-Prozess: Teilerfolg für DaimlerChrysler

Stuttgart (rpo). DaimlerChrysler hat im spektakulären US-Schadenersatzprozess um die Fusion von Daimler-Benz und Chrysler einen Teilerfolg verbucht: Möglicherweise belastende Dokumente seien nicht absichtlich zurückgehalten worden, befand ein Sonderrichter.Das bestätigte ein Unternehmenssprecher am Dienstag in Stuttgart. Es habe sich vielmehr um eine Nachlässigkeit der Kopierfirmen gehandelt. Wann der Prozess fortgeführt wird, sei aber noch unklar. Die Anwälte von DaimlerChrysler hatten eine Woche vor Weihnachten überraschend 61 Seiten handgeschriebener Notizen von Ex-Chrysler-Finanzchef Gary Valade vorgelegt. Valade hatte für das US-Unternehmen die Verhandlungen über den Zusammenschluss geführt. Richter Joseph Farnan hatte daraufhin den Prozess ausgesetzt. In dem Prozess verlangt der frühere Chrysler-Großaktionär Kirk Kerkorian von DaimlerChrysler Schadenersatz in Höhe von 1,2 Milliarden Dollar. Kerkorians Aktien hatten nach der Fusion der beiden Autokonzerne vor fünf Jahren drastisch an Wert verloren. Der US-Milliardär stützt seine Klage im Wesentlichen darauf, dass der heutige DaimlerChrysler-Chef Jürgen Schrempp den Deal offiziell als "Fusion unter Gleichen" dargestellt hatte. Aus Sicht von Kerkorian hatte es Daimler-Benz dagegen von Anfang an auf eine Übernahme von Chrysler angelegt. Schrempp hatte vor Gericht betont, es habe keinen Geheimplan für die Übernahme von Chrysler gegeben.

Harter Job: Tauchen im Atomkraftwerk

Sicherheitsvorkehrungen seien ausgezeichnetHarter Job: Tauchen im Atomkraftwerk

Bremerhaven/Ammersbek (rpo). Claus Mayer ist Taucher. Am liebsten taucht er in Atomkraftwerken. "Das Wasser ist so warm und klar, da fühle ich mich sauwohl", schwärmt er. Doch ohen seinen wasserdichten Nuklearhelm läuft gar nichts.Auch die Sicherheitsvorkehrungen seien mittlerweile selbst in Osteuropa ausgezeichnet. Mayer ist Geschäftsführer der Nordseetaucher GmbH. Das Unternehmen mit Standorten in Ammersbek bei Hamburg und Bremerhaven ist auf Unterwassermontagen in Tunnel, Talsperren, Hafenbecken und Kernkraftwerken spezialisiert. Auf das Nukleartauchen bereiten sich Mayer und seine Mitarbeiter im "Tauchtopf" in Bremerhaven vor. In dem fünf Meter hohen Turm, der wie eine große Blechdose aussieht, kann das Wasser auf etwa 30 Grad erwärmt werden. So können Arbeitsgeräte und -materialien für den Einsatz bei Badewannentemperaturen getestet werden. Für das Tauchen im Atomkraftwerk ist ein wasserdichter Nuklearhelm nötig. Die Nordseetaucher bringen zu Arbeiten zudem einen eigenen Strahlenbeauftragten mit. Einer ihrer jüngsten Aufträge war der Ausbau von Lagergestellen aus einem Brennelementelagerbecken in einem Kernkraftwerk in Slowenien. Berufstaucher leben aus dem KofferDie Berufstaucher der Firma sind meist Mechaniker, Schlosser, Elektriker, Betonbauer oder Maurer, die eine zweijährige Fortbildung absolviert haben. In Bremerhaven lernen sie im Zuge der Ausbildung zum Beispiel, wie Schweißarbeiten unter Wasser ausgeführt werden. "Berufstaucher sollten sehr gute Handwerker sein", sagt Geschäftsführer Mayer. Im Klärwerk und im Tunnel müssten sie bei "null Sicht" arbeiten, in Weser und Elbe könnten sie bis zu einem Meter weit sehen. In der Nordsee schwanke dies zwischen drei und 20 Metern. "Ein richtig guter Taucher hat seine Augen in den Fingerspitzen", sagt Mayer. Berufstaucher leben aus dem Koffer. Ihre Einsatzorte wechseln ständig. Derzeit haben die Nordseetaucher Unterwasserbaustellen unter anderem im Kieler Hafen und in der russischen Hauptstadt Moskau. In Vorbereitung ist ein Tunnelprojekt in Kuala Lumpur in Malaysia. Etwa die Hälfte des Geschäfts der Nordseetaucher macht derzeit der Tunnelbau aus. Laut Mayer ist das norddeutsche Unternehmen auf diesem Sektor weltweit konkurrenzlos. An Elb- und Wesertunnel, dem Westerscheldetunnel in den Niederlanden, dem Londoner Themsetunnel und dem Metrotunnel in Caracas in Venezuela waren und sind die Nordseetaucher beteiligt. Reich werden Berufstaucher trotz des harten Jobs meist nichtTunneltauchen bedeutet ab einer Tiefe von 50 Metern Arbeiten im Überdruck und Tauchen mit Mischgasen. Während des Jobs leben die Taucher ebenfalls in Überdruckkammern und werden mit einem Überdruck-Shuttle in den Tunnel gebracht. Das so genannte Sättigungstauchen kann bis zu 28 Tage dauern. Bis zu zwölf Taucher wohnen dann in einer Art Raumschiff mit Schlafkojen, Toiletten und Duschen. Reich werden Berufstaucher trotz des harten Jobs meist nicht. Mayer zufolge liegt der Durchschnittsverdienst bei 2500 bis 3500 Euro monatlich. Die Firma Nordseetaucher beschäftigt 15 feste Taucher und je nach Auftragslage weitere freie. Das Unternehmen macht nach eigenen Angaben einen Jahresumsatz von zwei Millionen bis drei Millionen Euro. Ein neuer Markt für Berufstaucher wird voraussichtlich mit dem Bau von Offshore-Windanlagen entstehen. Zudem hoffen die Nordseetaucher auf einen erneuten Einsatz 2004 vor Französisch Guyana: Nach Starts von Ariane-Trägerraketen haben sie dort schon mehrfach die Antriebsraketen aus dem Atlantik geborgen.

Trendwende bei Schwarzarbeit in Sicht

Deutschland im internationalen Vergleich auf MittelfeldplatzTrendwende bei Schwarzarbeit in Sicht

Tübingen (rpo). Bei der Schwarzarbeit in Deutschland gibt es eine Trendwende: Erstmals seit vielen Jahren ist ein Rückgang in Sicht. Verantwortlich dafür sollen unter anderem die Neuregelung der Handwerksordnung, Mini-Jobs und die Steuersenkungen sein. Mit geschätzten 364 Milliarden Euro wird das Volumen der Schattenwirtschaft in diesem Jahr um 1,6 Prozent unter dem Vorjahreswert von 370 Milliarden Euro liegen, wie das Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung (IAW) am Dienstag in Tübingen erklärte. IAW-Geschäftsführer Harald Strotmann sagte, Grund für die Trendwende seien vor allem beschlossene Maßnahmen, die bei der hohen Belastung des Faktors Arbeit mit Steuern und Abgaben und bei der Regulierung ansetzten. Als Beispiele nannte er die erweiterten Regelungen für Mini-Jobs, die Gesetze zu Reformen am Arbeitsmarkt, die Neuregelung der Handwerksordnung sowie die Steuersenkungen. Professor Friedrich Schneider von der Universität Linz, der zusammen mit dem IAW die Erhebung erstellte, erklärte, stärkere Kontrolle und Bestrafung seien vielleicht flankierend sinnvoll, versuchten jedoch, Symptome zu kurieren, anstatt die Ursachen tatsächlich zu bekämpfen. Gerade bei Schwarzarbeit im Haushalt wäre der Aufwand für Kontrollen ziemlich hoch. Darüber hinaus habe der Bürger bei vielen haushaltsnahen Dienstleistungen, die heute illegal erbracht würden, kein Unrechtsbewusstsein und betrachte diese als Kavalierdelikte. Zur Bekämpfung der Schattenwirtschaft forderten die Experten eine weitere Senkung der Abgaben auf den Faktor Arbeit. Schneider sagte, darüber hinaus sollte stärker über die Legalisierung zahlreicher Dienstleistungen nachgedacht werden, die heute durch Schwarzarbeit erbracht würden. Schneider regte auch eine Änderung der staatlichen Wohnungsbauförderung an, die nur noch auf den Faktor Arbeit gewährt werden sollte. Den Bauherren sollten dabei die anfallenden Lohnnebenkosten vom Staat rückvergütet werden. Dadurch könnte es gelingen, einen Teil des bisher schwarz am Bau erarbeiteten Volumens legal und kostenneutral in die offizielle Wirtschaft zu überführen. Im internationalen Vergleich liegt das Ausmaß der Schattenwirtschaft in Deutschland mit 16,7 Prozent weiterhin im Mittelfeld der OECD-Länder. Mit gut 138,8 Milliarden Euro werden den Angaben zufolge etwa 38 Prozent des Schattenwirtschaftsvolumens im Baugewerbe und im Handwerk erwirtschaftet.

Beiersdorf leidet unter starkem Euro

Gewinn gesteigertBeiersdorf leidet unter starkem Euro

Hamburg (rpo). Wegen des starken Euros wurden die Erwartungen der Analysten bei Nivea-Hersteller Beiersdorf nicht ganz erfüllt. Trotzdem hat das Unternehmen seine Gewinne gesteigert.Wie das Unternehmen am Dienstag in Hamburg mitteilte, verbesserte sich der Überschuss im Vergleich zum Vorjahr nach vorläufigen Zahlen um 3,4 Prozent auf 300 Millionen Euro. Den Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) bezifferte Beiersdorf auf etwa 480 Millionen Euro. Im Vergleich zum Vorjahr sei dies ein Zuwachs um 1,7 Prozent. Auf Grund des starken Euro verringerte sich der Umsatz weiteren Angaben zufolge um 1,5 Prozent auf 4,67 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkursveränderungen seien die Erlöse allerdings um 4,0 Prozent gestiegen, betonte der Konzern. Analysten waren von etwas besseren Zahlen ausgegangen. Von der Nachrichtenagentur vwd befragte Experten hatten mit einem Überschuss von 307 Millionen Euro gerechnet. Beim Ebit lag die Prognose im Durchschnitt bei 492 Millionen Euro, beim Umsatz bei 4,72 Milliarden Euro. Die Schätzungen für das neue Geschäftsjahr bekräftigte Beiersdorf. Danach rechnet das Unternehmen mit einem um Wechselkursveränderungen bereinigten Umsatzplus von etwa 7,0 Prozent und einem weiteren Gewinnanstieg.

DAX steigt wieder über 4000 Punkte

Gute Vorgaben der US-BörsenDAX steigt wieder über 4000 Punkte

Frankfurt/Main (rpo). Dank guter Vorgaben der US-Börsen hat der deutsche Aktienindex (DAX) am Dienstag freundlich eröffnet. In den nächsten Tagen wird wegen anstehender Konjunktur- und Unternehmensdaten mit auffällig starken Kursaufschlägen gerechnet. Händler erklärten, der etwas schwächere Euro-Wechselkurs könnte den Aktien der exportorientierten Unternehmen helfen. Etwas dämpfend könnte der Ölpreis wirken. Der Deutsche Aktienindex (DAX) legte bis 9.15 Uhr 0,4 Prozent auf 4011 Punkte zu, der TecDAX 0,6 Prozent auf 576 Zähler. Die Wall Street schloss am Montag nach einem ruhigen Handelstag freundlich. Der Dow-Jones-Index gewann 0,3 Prozent auf 10 485 Punkte. Der Nasdaq-Composite-Index legte um 1,2 Prozent auf 2112 Zähler zu. Der Euro notierte am Dienstagmorgen mit 1,2742 US-Dollar, nachdem er am Vortag knapp unter 1,29 US-Dollar gestiegen war. "Die kurze Korrektur ist vermutlich vorbei", sagte ein Devisenhändler. Als Grund für die leichte Euro-Abwertung wurde die Besorgnis über die zuletzt "exzessive Volatilität" der Wechselkurse durch EZB-Präsident Jean-Claude Trichet genannt. Hätte die Europäische Zentralbank gleichzeitig interveniert, wäre die Wirkung wahrscheinlich stärker gewesen, hieß es im Handel. Die EZB hatte am Montag einen Referenzkurs von 1,2828 US-Dollar festgestellt. Signifikante Kursausschläge gab es im DAX zunächst nicht. Allianz, adidas und Metro verbesserten sich um jeweils rund 1,0 Prozent. Schering gaben 1,3 Prozent auf 41,80 Euro ab. Im MDAX gewannen Beiersdorf 0,3 Prozent auf 99,29 Euro. Die zuvor vorgelegten vorläufigen Jahreszahlen für 2003 sind Händlern zufolge schlechter ausgefallen als von Analysten erwartet. Der bestätigte Ausblick für 2004 überrasche dagegen nicht. Im TecDAX kletterten Süss Microtec, Qiagen und FJH um mehr als 2,0 Prozent. Unter Druck standen Ixos mit Abgaben von 2,4 Prozent auf 10,36 Euro.

Erstmals will Krankenkasse gegen Chipkarten-Missbrauch vorgehen

Schaden liegt bei 800 Millionen Euro im JahrErstmals will Krankenkasse gegen Chipkarten-Missbrauch vorgehen

Berlin (rpo). Erstmals will eine Krankenkasse gegen den Missbrauch mit den Chipkarten vorgehen. Laut Schätzungen entsteht durch nicht versicherte Patienten oder ungültige Karten jedes Jahr ein Schaden von 800 Millionen Euro. Dem hat die Betriebskrankenkasse Verkehrsbau (BKK VBU) jetzt den Kampf angesagt.Nach Berechnungen des Bayerischen Hausärzteverbandes verursachen Patienten, die mit fremden oder ungültigen Chip-Karten zum Arzt gehen, den Kassen allein bei den Arzneimittelverordnungen bundesweit jährlich einen finanziellen Schaden von rund 800 Millionen Euro, sagte die zuständige Referentin der Betriebskrankenkasse Verkehrsbau (BKK VBU), Aurica Krause, der Nachrichtenagentur ddp. Die Kasse habe daher zu Jahresbeginn als bundesweit erste und bislang einzige ein Pilotprojekt gestartet, das mit Hilfe neuer Softwareprogramme die unrechtmäßige Benutzung von Chipkarten entscheidend erschweren soll. In Baden-Württemberg ist nach AOK-Angaben versuchsweise eine Karte mit integriertem Foto des Inhabers eingeführt worden. Wo dies noch nicht der Fall sei, müssten die Ärzte diejenigen Patienten genauer überprüfen, die sich erstmals in einer Praxis vorstellten, sagte AOK-Sprecher Rainer Eikel. Beispielsweise könne man das nicht auf der Karte ausgewiesene Geburtsdatum des Patienten erfragen oder den Personalausweis verlangen. Die Kassenärztliche Vereinigung (KV) Berlin hielt diese Maßnahme allerdings für unpraktikabel. Das Verlangen des Personalausweises könne zur "Diskriminierung einzelner Patienten" führen, sagte KV-Sprecherin Annette Kurth. Zudem bedeute dies zusätzlichen Arbeitsaufwand für die Praxen. Die Krankenkassen sollten daher konsequenter als bisher die Karten von verstorbenen Versicherten oder zu anderen Krankenkassen gewechselter Patienten zurückverlangen.

Wirtschaft gegen Abschaffung von "made in Germany"

"Wir sind stolz auf unser Qualitätssiegel"Wirtschaft gegen Abschaffung von "made in Germany"

Hamburg (rpo). Die Herkunftsbezeichnung "made in Germany" steht auch bei der deutschen Wirtschaft hoch im Kurs: Der Präsident des Bundesverbands der Deutschen Industrie (BDI), Michael Rogowski, hat sich gegen die Pläne der EU-Kommision ausgesprochen, das deutsche Siegel zu verbieten."Wir sind stolz auf unser Qualitätssiegel. Eine verpflichtende EU-Kennzeichnung lehnen wir ab", sagte er. Die EU-Kommission analysiert nach eigenen Angaben derzeit die Vor- und Nachteile einer europaweiten Herkunftsbezeichung "made in the EU". Offen ist derzeit, ob bestehende nationale Herkunftsangaben - wie "made in Germany" in Zukunft parallel verwendet werden können. Der Präsident des Bundesverbandes Groß- und Außenhandel (BGA), Anton Börner, kritisierte die EU-Pläne ebenfalls. "Kunden in aller Welt schätzen die Spitzenqualität deutscher Produkte", sagte er der "Bild". "Deswegen lassen wir uns unser Gütesiegel nicht aus der Hand nehmen." Die Bundesregierung hatte bereits am Montag ablehnend reagiert. "Ein Aus für 'made in Germany' ist für Deutschland unannehmbar", sagte Regierungssprecher Béla Anda.

Deutsche Bahn will 2004 schwarze Zahlen einfahren

Steuerliche Benachteiligung beklagtDeutsche Bahn will 2004 schwarze Zahlen einfahren

Köln (rpo). Vorstandschef Hartmut Mehdorn geht davon aus, dass die Deutsche Bahn in diesem Jahr erstmals schwarze Zahlen schreiben wird. Außerdem sei 2004 für die Bahn "das Jahr der Pünktlichkeit"."Wir glauben, dass wir den Turnaround mit der Deutschen Bahn schaffen", sagte Mehdorn am Dienstag im ARD-"Morgenmagazin" anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Deutschen Bahn AG. Das Unternehmen wachse insgesamt und habe seit seiner Privatisierung 25 Prozent mehr Güter und 17 Prozent mehr Personenverkehr zu verzeichnen. Mehdorn betonte, dass der Bekämpfung der häufig beklagten Verspätungen derzeit großes Augenmerk gelte. "Das Jahr 2004 ist für uns das Jahr der Pünktlichkeit", sagte der Bahn-Chef. Im laufenden Jahr liege die Marke bei über 90 Prozent. Mehdorn beklagte erneut die steuerliche Benachteiligung gegenüber den Billigfliegern, die innerhalb Deutschlands keine Mineralöl- und Ökosteuer zahlen müssten. Dies mache zwischen Köln und Berlin rund 22 Euro aus.

Fristlose Kündigung bei sexistischen Bemerkungen

Wenn Wiederholungsgefahr bestehtFristlose Kündigung bei sexistischen Bemerkungen

Bonn (rpo). Arbeitnehmer sollten sich gut überlegen, was sie ihrem Gegenüber verbal entgegenschleudern. Bei Beleidigungen oder sexistischen Bemerkungen müssen sie mit ihrer fristlosen Kündigung rechnen.Diese ist dann gerechtfertigt, wenn Wiederholungsgefahr besteht, wie der Bonner Informationsdienst "Arbeitsrecht kompakt - Urteilsblitzdienst für Arbeitgeber" unter Berufung auf ein Urteil des Arbeitsgerichts Frankfurt am Main mitteilt (Az: 15 Ca 647/03). In dem konkreten Fall hatte ein Gasinstallateur im Streit seine Mitarbeiterin mit der Äußerung beleidigt: "So Frauen wie dich hatte ich schon hunderte". Der Arbeitgeber kündigte dem Mann daraufhin außerordentlich und fristlos. Zu Recht, entschieden die Frankfurter Arbeitsrichter. Der Arbeitgeber habe damit rechnen müssen, dass es auch künftig zu derartigen beleidigenden Bemerkungen des Mitarbeiters kommen würde. Damit sei eine ordentliche, fristgerechte Kündigung nicht zumutbar gewesen. Der Bonner Informationsdienst unterstreicht in diesem Zusammenhang, dass das Beschäftigungsschutzgesetz den Arbeitgeber oder Vorgesetzten verpflichtet, gegen Beleidigungen, sexuelle Belästigungen oder Mobbing einzuschreiten.

Preisanstieg wegen Gentechnik-Gesetz befürchtet

Müller: Gesundheitsgefahr nicht ausgeschlossenPreisanstieg wegen Gentechnik-Gesetz befürchtet

Berlin (rpo). Verbraucherschützer halten es im Gegensatz zu Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) für nicht erwiesen, dass Gen-Food gesundheitlich unbedenklich ist. Außerdem wird ein Preisanstieg - verursacht durch das Gentechnik-Gesetz - befürchtet.Wegen der neuen Anbauregeln für gentechnisch veränderte Pflanzen rechnet die Chefin des Bundesverbands der Verbraucherzentralen, Edda Müller, mit höheren Preisen. Das Gentechnik-Gesetz werde sich negativ auf Verbraucherpreise auswirken, sagte Müller der "Berliner Zeitung" (Dienstagsausgabe). Als Grund nannte sie das Prozessrisiko nach dem geplanten Haftungsrecht, das allein die Landwirte zu tragen hätten. "Die Zeche zahlen die Betroffenen, und nicht die Industrie, die solche Produkte ja auf den Markt bringen will", sagte Müller. Anders als Verbraucherministerin Renate Künast (Grüne) halten es die Verbraucherschützer auch nicht für erwiesen, dass Gen-Food gesundheitlich unbedenklich ist. "Ich halte die Aussage von Frau Künast für sehr gewagt. Wir können eine Gesundheitsgefahr nicht restlos ausschließen", betonte die oberste deutsche Verbraucherschützerin.