Sprecher: Entgegenkommen gilt für kooperationswillige LänderUSA öffnen Irak-Verträge für Kriegsgegner
Monterrey (rpo). Die Gegner des Irak-Kriegs blieben bislang bei der Vergabe lukrativer Wiederaufbau-Verträge außen vor. Jetzt kommt eine Kehrtwendung aus den USA. "Frankreich und andere" Kriegsgegner können sich unter bestimmten Bedingungen an den Ausschreibungen beteiligen. Dies gelte für Länder, die nun "mit den USA zusammenarbeiten" wollten, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrates der USA, Sean McCormack, am Dienstag beim Amerika-Gipfel im mexikanischen Monterrey. Bei einem Treffen mit dem kanadischen Premierminister Paul Martin sicherte US-Präsident George W. Bush zu, dass sich kanadische Firmen bei der Vergabe von Aufbauaufträgen in Irak um Abschlüsse bemühen könnten. Kanada war wie Deutschland und Frankreich zunächst von Verträgen ausgeschlossen worden. Der US-Präsident und der kanadische Premier Martin einigten sich bei ihrem Treffen in Monterrey darauf, dass kanadische Firmen in der zweiten Vergaberunde berücksichtigt würden, wie Bush anschließend sagte. Diese Entwicklung zeige, dass beide Staaten zusammenarbeiten und gemeinsam Probleme lösen könnten, fügte Martin hinzu. Der US-Präsident bot laut McCormack auch anderen Kriegsgegnern ein Entgegenkommen an: "Wenn Frankreich und andere Staaten sich unseren Bemühungen anschließen wollen, werden sich die Umstände ändern", sagte der US-Präsident demnach. Das US-Verteidigungsministerium hatte im Dezember eine Reihe von Ländern mit ablehnender Haltung zum Irak-Krieg von der ersten Vergaberunde von Wiederaufbauverträgen in dem besetzten Land ausgeschlossen. Die Ausschreibungen für insgesamt 26 Großprojekte im Wert von 18,6 Milliarden Dollar (14,5 Milliarden Euro) blieben den Unternehmen aus 63 Staaten der von den USA angeführten "Koalition der Willigen" vorbehalten. Deutschland, Frankreich, Russland und Kanada reagierten auf die US-Entscheidung mit Verstimmung.