Alle Wirtschaft-Artikel vom 23. Januar 2004
DAX verabschiedet sich mit Aufwärtstrend ins Wochenende

Commerzbank machte die meisten GewinneDAX verabschiedet sich mit Aufwärtstrend ins Wochenende

Frankfurt/Main (rpo). Zum Wochenausklang hat sich der Deutsche Aktienindex (DAX) mit den 30 wichtigsten Standardwerten von seiner freundlichen Seite gezeigt und am Freitag den Aufwärtstrend der vergangenen Tage bestätigt.Nach Ende des Computerhandels in Frankfurt am Main hatte das Börsenbarometer 12 Punkte zugelegt und bei 4.151,83 Zählern geschlossen. Das entspricht einem Zuwachs von 0,29 Prozent. Der MDAX stagnierte bei 4.757,91 Punkten, und der TecDAX zeigte sich mit 612,18 Punkten 0,34 Prozent im Plus. Die meisten Gewinne im DAX machte mit 2,19 Prozent die Commerzbank, die offenbar von Fusionsgerüchten im Bankensektor profitierte. Auch RWE profitierte mit plus zwei Prozent. Dagegen mussten Continental und Siemens mit einem Minus von 3,22 beziehungsweise 2,33 Prozent Federn lassen. Parallel dazu entwickelten sich die Kurse an Wall Street zu Handelsbeginn uneinheitlich. Während der Dow Jones Index der wichtigsten Industriewerte bis gegen 17.30 Uhr Mitteleuropäischer Zeit rund 20 Punkte auf 10.602 Zähler abnahm, gewann der Technologieindex Nasdaq acht Punkte und stand vorübergehend bei 2.127 Zählern. Im Wochenrückblick zeigte sich der internationale Aktienmarkt durchgehend von seiner guten Seite. Impulse kamen dabei vor allem von den überraschend guten Zahlen amerikanischer Banken, wie die Commerzbank am Freitag in ihrem Wochenrückblick berichtete. Diese hätte dem Bankensektor ebenso Auftrieb gegeben, wie die anhaltenden Fusionsfantasien in der Branche, die sich am Freitag auch bei den deutschen Finanzwerten bemerkbar machten.

Irak-Aufträge: US-Ölkonzern gibt Bestechung zu

Millionenschwere Schmiergelder einkassiertIrak-Aufträge: US-Ölkonzern gibt Bestechung zu

Washington (rpo). Peinliches Geständnis des US-Ölkonzerns Halliburton: Einem Zeitungsbericht zufolge hat das Unternehmen zugegeben, dass zwei Mitarbeiter millionenschwere Schmiergelder bei der Auftragsvergabe für den Irak kassiert haben. Das US-Unternehmen habe das Verteidigungsministerium in Washington darüber informiert, berichtete die US-Tageszeitung "Wall Street Journal" am Freitag unter Berufung auf einen Mitarbeiter des Konzerns. In einer Erklärung hatte das umstrittene Unternehmen am Vortag zugegeben, dass seine Buchprüfer auf eine "möglicherweise um sechs Millionen Dollar (4,7 Millionen Euro) überteuerte Rechnung" gestoßen seien. Die beiden in Kuwait tätigen Mitarbeiter sollen dem Zeitungsbericht zufolge einem dort ansässigen Unternehmen einen öffentlichen Versorgungsauftrag für die US-Truppen in Irak verschafft haben. Sie seien entlassen worden.

Mannesmann-Prozess: Goeudevert kritisiert angeklagte Manager
Mannesmann-Prozess: Goeudevert kritisiert angeklagte Manager

Wert des Unternehmens nur durch Augen der Aktionäre gesehenMannesmann-Prozess: Goeudevert kritisiert angeklagte Manager

Köln (rpo). Nicht nur beim gemeinen Arbeitnehmer stößt das Verhalten der Mannesmann-Angeklagten auf Unverständnis. Auch der frühere Ford- und VW-Vorstand Daniel Goeudevert kritisiert die Wirtschafts- und Finanzgrößen, die zurzeit in Düsseldorf vor Gericht stehen. "Die Gerechtigkeit der Manager ist offensichtlich anders als die Gerechtigkeit des Volkes", sagte Goeudevert am Freitag im WDR 2 Morgenmagazin. "Dass Manager mit Abermillionen nach Hause geschickt werden, das ist etwas, was ich auch nicht ganz verstehe." Nach Einschätzung Goeudeverts macht der Mannesmann-Prozess exemplarisch das heutige Handeln vieler Top-Manager deutlich, die den Wert eines Unternehmens nur noch durch die Augen der Aktionäre einschätzten. Für Kunden wie Mitarbeiter der betroffenen Firmen habe dieses Verhalten dramatische Folgen. Ob Millionen Menschen durch Verkäufe oder Übernahmen leiden müssten, kümmere offensichtlich wenig. Das Verhalten der früheren Mannesmann-Vertreter sei darüber hinaus auch gerade für junge Leute ein schlechtes Vorbild, rügte Goeudevert. Sie würden durch die Äußerungen der Angeklagten vor Gericht dazu animiert, später selbst nach dem Motto "Aussitzen und dann einfach arrogant allen anderen gegenüber sein" zu handeln. Seit dieser Woche müssen sich unter anderem Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und Ex-Mannesmann-Vorstandschef Klaus Esser vor dem Düsseldorfer Landgericht verantworten. Ihnen wird schwere Untreue und Beihilfe dazu vorgeworfen. Hintergrund sind Zahlungen von 111 Millionen Mark, die aus Sicht der Staatsanwaltschaft ohne Rechtsgrundlage vor vier Jahren an damals aktive und frühere Mannesmann-Vorstände geflossen sind. Die Zahlungen erfolgten im Zuge der Übernahme von Mannesmann durch den britischen Mobilfunkriesen Vodafone.

IG Metall: Arbeitgeber-Angebot eine "Provokation"

Öffnungsklauseln als Bedingung für mehr LohnIG Metall: Arbeitgeber-Angebot eine "Provokation"

Böblingen (rpo). In der aktuellen Metall-Tarifrunde haben die Arbeitgeber zwar erstmals ein Angebot vorgelegt, bei der IG Metall stieß es allerdings alles andere als auf Begeisterung. Und so stehen die Zeichen zunehmend auf Wanrstreik.Ohne Aussicht auf eine Einigung ist die dritte Tarifrunde in der baden-württembergischen Metall- und Elektroindustrie am Freitag nach nur anderthalb Stunden vertagt worden. Wie IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Hofmann in Böblingen sagte, werden die Gespräche am Dienstag zwar fortgesetzt. Er habe aber "wenig Hoffnung, dass viel dabei rauskommt". Die Arbeitgeber hatten zuvor ein Angebot vorgelegt, das Einkommenszuwächse in zwei Stufen von jeweils 1,2 Prozent bei einer Laufzeit von 27 Monaten vorsieht. Sie fordern zudem einen Arbeitszeitkorridor von 35 bis 40 Stunden. Die Details hierfür sollen über freiwillige Vereinbarungen in den Betrieben festgelegt werden. Die IG Metall nannte die Offerte eine "Provokation". Indirekt kündigte Hofmann Warnstreiks an. Er denke, dass es nur "mit Druck in den Betrieben" möglich sei, am Verhandlungstisch zu einem Ergebnis zu kommen. Das Angebot sichere nicht einmal den Inflationsausgleich. Hofmann forderte die Arbeitgeber auf, davon abzurücken, eine Entgelderhöhung mit längeren Arbeitszeiten zu verknüpfen. "Bleiben sie dabei, rückt ein Tarifabschluss in freien Verhandlungen in weite Ferne", sagte er. 1,2 Prozent mehr GehaltNach den Vorstellungen des Arbeitgeberverbandes Südwestmetall sollen die Löhne und Gehälter bis zum 31. März 2005 zunächst um 1,2 Prozent und anschließend bis zum 31. März 2006 noch einmal um 1,2 Prozent steigen. Mit dem angestrebten Abschluss dürfe der mittelfristig erwartete Produktivitätsfortschritt von 1,4 Prozent nicht ausgereizt werden, sagte Südwestmetall-Präsident Ottmar Zwiebelhofer. Die IG Metall ist dagegen mit der Forderung von vier Prozent mehr Einkommen in die Tarifauseinandersetzung gegangen und hat angekündigt, einen Abschluss weit darunter nicht akzeptieren zu wollen. Das ist allerdings nicht die einzige Differenz zwischen beiden Seiten. Die Arbeitgeber nennen die Zustimmung der Gewerkschaft zu Öffnungsklauseln als Voraussetzung, um sich überhaupt auf Einkommenszuwächse einigen zu können. In einem weiteren Tarifvertrag soll mit einer Laufzeit von drei Jahren ein Arbeitszeitkorridor von 35 bis 40 Stunden geregelt werden. Unternehmen erhielten auf diese Weise die Möglichkeit, die Wochenstunden im gesamten Betrieb oder in Teilen der Auftragslage anzupassen. Dabei sehen die Arbeitgeber vollen Lohnausgleich nur für Betriebe vor, die die Arbeitszeit aufgrund von Personalengpässen heraufsetzen. Unternehmen, die mit der bestehenden Lohnstruktur ihre Wertschöpfung nicht weiter entwickeln können, würden nur teilweise oder nicht für die zusätzliche Arbeitszeit bezahlen.

ThyssenKrupp mit leichtem Gewinnzuwachs im ersten Quartal

ThyssenKrupp mit leichtem Gewinnzuwachs im ersten Quartal

Düsseldorf/Bochum (rpo). Positive Entwicklung bei ThyssenKrupp. Der Technologiekonzern hat zum Beginn seines Geschäftsjahres 2003/2004 bei stabilem Umsatz mehr verdient und vollere Auftragsbücher.Vor Steuern und Anteilen anderer sei der Gewinn im ersten Quartal (bis 31. Dezember) auf Jahressicht um neun Millionen auf 150 Millionen Euro gestiegen, teilte das Düsseldorfer Unternehmen am Freitag mit. Zudem habe der Auftragseingang deutlich um 600 Millionen auf 9,6 Milliarden Euro zugelegt. Der Umsatz sei dagegen mit 8,7 Milliarden Euro auf dem Niveau des Vorjahresquartals ausgefallen. Es sei möglich, im Gesamtjahr 2003/2004 die eigenen Ergebnisprognosen zu übertreffen, teilte ThyssenKrupp weiter mit. "Mit etwas konjunkturellem Rückenwind" könne beim Ergebnis vor Steuern sogar das Ziel, nahe an die Grenze von einer Milliarde Euro heranzukommen, überschritten werden. Das Unternehmen erwarte für die zweite Jahreshälfte einen wesentlichen Schub in der Konjunkturerholung. Im Zuge der erwarteten Konjunkturbelebung könne ThyssenKrupp die Preise für Qualitätsflachstahl weiter anheben, erläuterte Vorstandschef Ekkehard Schulz auf der Hauptversammlung in Bochum. Wenn die Konjunktur anziehe, dürfte auch der Stahlverbrauch im Kernmarkt Westeuropa zunehmen. Eine erneute Preiserhöhung sei allerdings von der weiteren Entwicklung des Euro-Kurses abhängig. Beim guten Start ins laufende Geschäftsjahr habe ThyssenKrupp bereits von den jüngst am Markt durchgesetzten Stahlpreiserhöhungen profitiert. Für das Gesamtjahr 2003/2004 bekräftigte Schulz die Prognose, einen Umsatz von etwa 38 Milliarden Euro zu erzielen. Dabei sollte eine Aufhellung im gesamtwirtschaftlichen Umfeld in wichtigen Märkten zu einer leichten Nachfragebelebung führen. So könne beispielsweise die weltweite Automobilproduktion von 60 Millionen auf 62 Millionen Fahrzeuge steigen. Die im Deutschen Aktienindex (DAX) gelisteten ThyssenKrupp-Papiere reagierten am Freitagvormittag verhalten auf die Unternehmenszahlen. Bis gegen 11.30 Uhr notierten sie bei 17,72 Euro und damit rund 0,9 Prozent im Plus.

Porsche fährt Wachstumskurs

Wiedeking rechnet mit weiterer GewinnsteigerungPorsche fährt Wachstumskurs

Leipzig (rpo). Im vergangenen Jahr sah es schon gut aus für den Stuttgarter Sportwagenhersteller Porsche. Und für dieses Jahr rechnet Firmenchef Wendelin Wiedeking mit einer weiteren Gewinnsteigerung. Das Unternehmen werde alles tun, "um beim Gewinn nochmals einen Tick besser auszusehen", sagte Vorstandsvorsitzender Wendelin Wiedeking am Freitag auf der Hauptversammlung in Leipzig. Im abgelaufenen Jahr (bis Ende Juli) legte das Vorsteuerergebnis von Porsche um 12,6 Prozent auf 933 Millionen Euro bei einem Umsatzplus von 14,9 Prozent zu. Im laufenden Geschäftsjahr will Porsche 75 000 (Vorjahr 66 803) Fahrzeuge verkaufen. Am Morgen hatte Porsche mitgeteilt, dass in der ersten Jahreshälfte (bis 31. Januar) nach vorläufigen Zahlen sowohl Umsatz als auch Gewinn gestiegen seien. Vor allem der Geländewagen Cayenne sei bei den Käufern auf deutlich höheres Interesse gestoßen, während der Absatz der Modelle 911 und Boxster zurückgegangen sei. Vor Steuern werde der Halbjahresgewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum voraussichtlich um 11,5 Prozent auf 207 Millionen Euro zulegen, teilte Porsche weiter mit. Nach Steuern sollte das Ergebnis mit 118 Millionen Euro sogar 15,7 Prozent im Plus liegen. Der Umsatz werde um 27,8 Prozent auf rund 2,82 Milliarden Euro und der Absatz um 31,1 Prozent auf voraussichtlich 32 410 Fahrzeuge wachsen. Von den Modellen 911 (-25,9 Prozent) und Boxster (-44,2) verkaufte Porsche den vorläufigen Zahlen zufolge weniger Fahrzeuge, während der Absatz des Cayenne von 1484 auf 16 890 Einheiten zugelegt habe. Der Geländewagen kam im Dezember 2002 auf den Markt. In seiner Rede in Leipzig verteidigte Wiedeking die Entscheidung, keine Quartalsberichte zu veröffentlichen. Porsche strebe jedoch weiter eine Aufnahme im Börsensegment Prime Standard an. Erstmals machte der Vorstandsvorsitzende dazu einen Kompromissvorschlag. "Wie wäre es denn, wenn wir dem Kapitalanleger durch eine Kennzeichnung im Kurszettel deutlich machen würden, welches Unternehmen keine Quartalsberichte veröffentlicht?" regte Wiedeking an. Dies müsste doch eigentlich für den Schutz der Anleger genügen. Zufrieden zeigte sich Wiedeking über die Entscheidung der EU-Finanzminister vom November 2003, europaweit keine Quartalsberichte für börsennotierte Unternehmen vorzuschreiben. "Gehen Sie davon aus, dass wir an dieser Entscheidung, soweit es in unseren Kräften lag, mitgewirkt haben", sagte Wiedeking. Dies sei nur möglich, weil Porsche ein Maß an Vertrauen genieße, das für einen kleinen Sportwagenhersteller außergewöhnlich sei.

Bericht: EADS erhält Auftrag über 18,9 Milliarden Euro

BAE und Boeing bei Tankflugzeug-Kauf offenbar ausgestochenBericht: EADS erhält Auftrag über 18,9 Milliarden Euro

London/Paris (rpo). Großbritannien hat nach einem Bericht der "Financial Times" Tankflugzeuge für 18,9 Milliarden Euro vom europäischen Luft- und Raumfahrtkonzern EADS geordert und die Konkurrenten Boeing und BAE leer ausgehen lassen. Die Entscheidung solle am Montag offiziell bekannt gegeben werden, berichtete das Blatt in seiner Freitagsausgabe. EADS stand bei dem Vergabeverfahren im Wettbewerb mit einem Konsortium um das britische Luftfahrtunternehmen BAE Systems und den US-Konkurrenten Boeing. Die Notierung der EADS-Aktie an der Pariser Börse kletterte am Freitagmorgen um 1,1 Prozent auf 19,29 Euro. Als der Londoner "Guardian" vor zehn Tagen erstmals über den bevorstehenden Auftrag an EADS berichtete, hatte die Notierung ebenfalls deutlich angezogen. Im britischen Verteidigungsministerium besteht laut "FT" eine erhebliche Verärgerung über Mängel bei der Ausführung vorheriger Aufträge durch BAE. In einem Untersuchungsbericht wurden Mehrkosten von 3,1 Milliarden Pfund und durchschnittliche Verzögerungen um neun Monate bei den 30 wichtigsten Rüstungsprojekten festgestellt, woran BAE einen wesentlichen Anteil haben soll. "Sie werden doch nicht einem Klempner einen Auftrag geben, der regelmäßig Ihr Haus unter Wasser setzt", sagte ein Mitarbeiter des Ministeriums der Zeitung. Die Tankflugzeuge sind umgebaute Passagiermaschinen zum Betanken von Kampfflugzeugen in der Luft. EADS bildete für das Angebot an das britische Verteidigungsministerium mit mehreren anderen Unternehmen ein Konsortium. Im Jahr 2003 hatte Airbus seinen Erzrivalen Boeing erstmals bei der Zahl der ausgelieferten Verkehrsflugzeuge überrundet.

Parmalat-Affäre: Büros der Deutschen Bank durchsucht

Firmengründer Tanzi mit Herzproblemen im KrankenhausParmalat-Affäre: Büros der Deutschen Bank durchsucht

Mailand/Frankfurt (rpo). Jetzt sind die Büros der Deutschen Bankn an der Reihe. Die italienischen Behörden haben die Mailänder Filiale im Zusammenhang mit dem Parmalat-Skandal durchsucht. Das Kreditinstitut unterstütze die Behörden "bei ihrer anhaltenden Bitte um Informationen", erklärte ein Sprecher. Erst am Vortag hatte die italienische Finanzpolizei die Büros der US-Ratingagentur Standard & Poor's durchsucht. Auch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) hat die Deutsche Bank im Visier. Bei den Ermittlungen geht es um die Frage, bei wem Parmalat-Anleihen platziert wurden und ob Analysten Kaufempfehlungen für Parmalat-Aktien gaben, obwohl sie schon über die Finanzprobleme des hoch verschuldeten Lebensmittelkonzerns informiert waren. Der wegen des Bilanzskandals beim Parmalat-Konzern inhaftierte Firmengründer Calisto Tanzi ist wegen Herzproblemen ins Krankenhaus eingeliefert worden. Die Verlegung Tanzis von der Haftanstalt in das Mailänder Fatebenefratelli-Hospital sei vorsorglich erfolgt, hieß es am Freitag aus Justizkreisen. Der Ex-Chef von Parmalat habe im San- Vittore-Gefängnis über ein Kribbeln im Arm geklagt, was auf schwerwiegendere Herzprobleme hindeuten könne. Erst vor zehn Tagen hatten zwei von der Mailänder Justiz bestellte Experten Tanzi trotz seiner Herzschwäche bescheinigt, einem Gefängnisaufenthalt gewachsen zu sein. Als Bedingung hatten die Mediziner jedoch das Vorhandensein einer Klinik in der Haftanstalt genannt. Der Nahrungsmittelkonzern Parmalat hatte vor vier Wochen Konkurs angemeldet, nachdem in den USA ein Bilanzloch von mindestens zehn Milliarden Euro entdeckt worden war. Neben Tanzi sitzt auch Ex-Finanzchef Fausto Tonna in Haft.

Dezember 2003: Hamsterkäufe bei Arzneimitteln

Krankenkassen müssen zahlenDezember 2003: Hamsterkäufe bei Arzneimitteln

München (rpo). Der Dezember des vergangenen Jahres ist für die Krankenkassen richtig teuer geworden. Denn die verunsicherte Bevölkerung tendierte bei Arzneimitteln zu regelrechten Hamsterkäufen.Daher sind die Ausgaben der Krankenkassen zum Jahresende 2003 ungewöhnlich stark gestiegen. Wie der "Münchner Merkur" (Freitagausgabe) berichtete, mussten die Kassen im vergangenen Dezember bis zu 40 Prozent mehr für Arzneimittel überweisen als im Dezember 2002. "Es kam auf Grund der großen Verunsicherung in der Bevölkerung zu echten Hamsterkäufen, in den Praxen konnte man sich des massiven Drucks von aufgebrachten Patienten kaum mehr erwehren", zitierte die Zeitung den stellvertretenden Vorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Bayerns, Wolfgang Hoppenthaller. So hätten offenbar viele Versicherte die letzte Gelegenheit genutzt, um sich vor In-Kraft-Treten der Gesundheitsreform mit Medikamenten einzudecken.

Zeitung: IG Metall plant für Anfang Februar Warnstreiks

Tarifauseinandersetzung gewinnt an SchärfeZeitung: IG Metall plant für Anfang Februar Warnstreiks

Hamburg (rpo). Bereits für den 2. Februar soll die IG Metall Warnstreiks in Deutschland planen. Diese sollen in zwei Wellen erfolgen. In den Tarifverhandlungen der Metall- und Elektroindustrie gibt es bislang wenig Bewegung.Die erste Warnstreik-Welle soll am 2. Februar anlaufen, fünf Tage nach Ablauf der Friedenspflicht, wie die "Financial Times Deutschland" in ihrer Freitagsausgabe berichtet. Die zweite Welle sei für den 9. Februar geplant. Am 9. Februar treffen sich auch die Bezirksleiter mit dem Vorstand der Gewerkschaft. Dabei soll über die weitere Strategie entschieden werden. In den Tarifverhandlungen gibt es bislang keine Bewegung. Die Arbeitgeber fordern eine generelle Verlängerung der Arbeitszeit auf bis zu 38 Stunden in der Woche. Die IG Metall, die eine Lohnerhöhung von vier Prozent fordert, lehnt dies ab und ist allenfalls zu einer stärkeren Flexibilisierung der Arbeitszeit bereit.

Gewinn von Microsoft eingebrochen

Außergewöhnliche Belastung trübt QuartalsergebnisGewinn von Microsoft eingebrochen

Seattle (rpo). Der Softwaregigant Microsoft hat im zweiten Quartal seines Geschäftsjahres einen Einbruch beim Gewinn hinnehmen müssen. Grund für den Rückgang um 17 Prozent sind außergewöhnliche Belastungen. Dafür stieg der Umsatz um 19 Prozent.Das gab das Unternehmen am Donnerstag bekannt. Die Gewinn- und Umsatzprognose für das bis zum 30. Juni laufende aktuelle Geschäftsjahr wurde angehoben. Die Microsoft-Aktie verlor im Handel an der Wall Street 29 Cents auf 28,01 Dollar und gab im nachbörslichen Handel um weitere 21 Cents nach. Für das am 31. Dezember zu Ende gegangene Quartal verzeichnete der Konzern einen Gewinn von 1,55 Milliarden Dollar nach 1,87 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Gewinn pro Aktie betrug damit 14 Cents. Darin einbezogen waren auch einmalige Kosten von 2,17 Milliarden Dollar für Ausgaben im Zusammenhang mit einer Aktien-bezogenen Kompensation für Mitarbeiter. Ohne diese Belastung hätte der Gewinn pro Aktie bei 34 Cents gelegen. Microsoft-Finanzchef John Connors erklärte, es habe eine große Nachfrage nach Windows XP und den Office-Produkten gegeben. Auch zeige der IT-Markt insgesamt Zeichen einer Erholung. "Alles in allem hatten wir ein tolles Quartal", sagte er.