Alle Wirtschaft-Artikel vom 01. Juni 2004
DB-Hauptversammlug: Ackermann droht Ärger

Kritik wegen der Strategie des deutschen BranchenprimusDB-Hauptversammlug: Ackermann droht Ärger

Frankfurt/Main (rpo). Am Mittwoch findet die Hauptversammlung der Deutschen Bank statt. Trotz guter Geschäftszahlen droht Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann Ärger.Er muss sich auf der Hauptversammlung am Mittwoch in Frankfurt am Main der Kritik seiner Aktionäre stellen. Sie fürchten einen Imageschaden durch die Pannenserie beim Börsengang der Postbank, den Mannesmann-Prozess und infolge der Gerüchte einer Übernahme durch das weltgrößte Finanzhaus Citigroup. Die guten Zahlen für das abgelaufene Geschäftsjahr und das erste Quartal könnten dabei in den Hintergrund treten.Der deutsche Branchenprimus will die Anteilseigner mit einer höheren Dividende besänftigen. Aktionäre fordern jedoch in mehreren Gegenanträgen, Vorstand und Aufsichtsrat nicht zu entlasten. In Anbetracht der Stimmenverhältnisse gilt ein Erfolg dieser Anträge allerdings als ausgeschlossen. Nach einem massiven Konzernumbau hatte die Deutsche Bank ihren Gewinn nach Steuern im vergangenen Jahr auf rund 1,4 Milliarden Euro mehr als verdreifacht und auch ins laufende Jahr war das Institut schwungvoll mit einem Gewinnsprung gestartet.

Ölpreis: Eichel "ein Stück weit" besorgt

Einheitliche Schritte gegen die EntwicklungÖlpreis: Eichel "ein Stück weit" besorgt

Luxemburg (rpo). Der Ölpreis steigt und steigt und der deutsche Finanzminister Hans Eichel gibt sich angesichts dieser Entwicklung besorgt. Folgen für die Konjunktur könne man schlecht abschätzen. Er rechnet mit einem Eingreifen der OPEC."Man muss da schon ein Stück weit besorgt sein, was der Einfluss auf die Konjunktur sein wird", sagte Eichel (SPD) zum Auftakt eines Treffens der Finanzminister der Eurogruppe am Dienstagabend in Luxemburg. Eichel betonte, er hoffe, dass die EU-Staaten diesmal einheitliche Schritte gegen die Entwicklung planten und nicht wie im Jahr 2000 agierten. Damals hatten Frankreich, Italien und die Niederlande Steuererleichterungen für das Transportgewerbe gewährt. Der spanische Finanzminister Pedro Solbes sagte, das gegenwärtige Niveau des Ölpreises wirke sich negativ auf das Wachstum aus. Er äußerte aber zugleich die Hoffnung, dass die Höhe des Preises nur vorübergehend Bestand haben werde. Der aktuelle Ölpreis sollte Gegenstand der Beratungen der Minister am Abend sein. An der New Yorker Börse stieg der Ölpreis für die US-Sorte WTI im frühen Handel um 1,07 Dollar auf 40,95 Dollar.OPEC muss handelnEichel rechnet damit, dass die Organisation Erdöl exportierender Länder (OPEC) bei ihrem Treffen am Donnerstag in Beirut etwas gegen die Explosion der Ölpreise unternehmen wird. Auch die OPEC sei der Auffassung, dass mehr getan werden müsse, sagte Eichel am Dienstagabend kurz vor Beginn eines Treffens mit den anderen Finanzministern der Euro-Zone. Alle hätten mittlerweile begriffen, dass andernfalls die Weltwirtschaft Schaden nehmen werde. Es sei zu erwarten, dass die OPEC daran interessiert sei, die Weltwirtschaft in Gang zu halten.

Fiat: Neue Führungsspitze ist komplett

Italo-Kanadier Marchionne wird neuer VorstandschefFiat: Neue Führungsspitze ist komplett

Mailand (rpo). Neuer Vorstandsvorsitzender des Fiat-Konzerns wird der italo-kanadischen Managers Sergio Marchionne. Er komplettiert nach dem kürzlichen Tod des bisherigen Konzernchefs Umberto Agnelliit die neue Doppel-Führungsspitze.Der Verwaltungsrat des italienischen Auto- und Industriekonzerns wählte den bisherigen Chef des Weltmarktführers für Inspektions- und Prüfdienste SGS am Dienstag auf den Chefposten des Vorstands. Der am Sonntag ins Präsidentenamt bei Fiat berufene Automanager Luca Cordero di Montezemolo kündigte an, weiterhin den Sportwagen-Hersteller Ferrari führen zu wollen. Der Führungswechsel bei Fiat war mit dem Tod des bisherigen Konzernchefs Umberto Agnelli notwendig geworden. Marchionne betonte, den Sanierungskurs seines Vorgängers erfolgreich abschließen zu wollen: "Fiat wird wieder das werden, was es immer war." Der 52-Jährige tritt die Nachfolge von Guiseppe Morchio an, der als Reaktion auf die Berufung von Montezemolo zum Präsidenten zurückgetreten war. In der italienischen Presse hieß es, Morchio habe sich selbst Hoffnungen auf die Agnelli-Nachfolge gemacht. In den Wirtschaftsblättern südlich der Alpen stieß die Berufung Marchionnes auf ein positives Echo. Die Kommentatoren verwiesen vor allem auf seinen erfolgreichen Sanierungskurs bei dem in Genf ansässigen Unternehmen SGS. Der in Kanada als Spross italienischer Einwanderer geborene Marchionne war 1992 als Geschäftsführer bei dem Anbieter von Inspektions- und Prüfdiensten angetreten. Innerhalb von zwei Jahren habe er das Unternehmen wieder auf Gewinnkurs gebracht, lobte die zum Fiat-Konzern gehörende Tageszeitung "La Stampa". Bei seinen Untergebenen gelte Marchionne als "anspruchsvoll" und "streng bis an die Grenze zur Unnachgiebigkeit", berichtete der "Corriere della Sera". Die mailändische Zeitung zitierte ihn mit den Worten: "Ich will, dass am Abend die erreichten Ergebnisse besser sind als jene, die ich am Morgen vorgefunden habe." Die neue Nummer zweiDer Vorstandsvorsitzende gilt im Fiat-Konzern als Nummer zwei nach dem Präsidenten. Agnelli-Nachfolger Montezemolo machte am Dienstag deutlich, dass die operative Führung allein bei Marchionne liegen werde. Er verstehe sich eher als "Rückendeckung". Seinen Präsidentenposten bei Ferrari werde er behalten, erklärte der gelernte Jurist: "Das ist mein Leben und das Unternehmen, an dem ich am meisten hänge." Montezemolo leitet die Fiat-Tochter Ferrari seit 1991 und führte das Unternehmen aus seiner damaligen Krise. Seit 1997 ist er zudem Geschäftsführer von Maserati. Umberto Agnelli war am Donnerstag im Alter von 69 Jahren einem Krebsleiden erlegen. Nach dem Tod seines 13 Jahre älteren Bruders Giovanni im Februar vergangenen Jahres hatte er die Leitung von Fiat übernommen. Gemeinsam mit Ex-Vorstandschef Morchio setzte er einen harten Sanierungskurs durch und führte den Konzern wieder auf das Kerngeschäft Autos und Maschinenbau zurück.

Aktienmärkte schließen mit Verlusten

DAX verlor 1,5 ProzentAktienmärkte schließen mit Verlusten

Frankfurt/Main (rpo). Mit Velusten ist der deutsche Aktienmarkt am Dienstag aus dem Handel gegangen. Der Deutsche Aktienindex (DAX) verlor 1,5 Prozent.Der DAX notierte bei 3864,18 Punkten. Der TecDAX büßte 1,4 Prozent auf 558,4 Zähler ein. Der MDAX ließ um 0,8 Prozent auf 4846,94 Punkte nach. Belastet wurde der Markt nach Angaben von Marktteilnehmern durch den wieder anziehenden Ölpreis und den Sorgen vor weiteren Terroranschlägen im Nahen Osten. Der besser als erwartet ausgefallene ISM-Index für das Verarbeitende Gewerbe in den USA brachte zwar einen kleinen positiven Impuls. Allerdings werde die Euphorie einmal mehr durch die mit jeder guten Zahl wieder aufkeimenden Zinsangst etwas gebremst, sagte ein Händler. Die Kurse an der Wall Street in New York bewegten sich nach dem langen Pfingstwochenende zunächst kaum. Gegen 17.30 Uhr MESZ notierte der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte nahezu unverändert mit 10 186 Punkten. Der Nasdaq-Composite-Index verlor leicht um 0,2 Prozent auf 1983 Zähler. Der Euro kletterte über die Marke von 1,22 US-Dollar. Gegen 17.30 Uhr notierte die europäische Gemeinschaftswährung bei 1,2222 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte am Mittag einen Referenzkurs von 1,2231 US-Dollar festgestellt. Infineon führt die Liste der Verlierer anIm DAX führten Infineon die Liste der Verlierer mit einem Minus von 2,4 Prozent auf 10,77 Euro an. Unter Druck standen außerdem Banken- und Finanztitel. Commerzbank gaben 2,4 Prozent auf 13,10 Euro ab, Allianz verloren 2,3 Prozent auf 83,86 Euro. HypoVereinsbank verbilligten sich um 2,2 Prozent auf 13,52 Euro und Deutsche Bank notierten mit 63,61 Euro um 1,9 Prozent leichter. Unter den wenigen Gewinnern waren Linde, die sich gegen den Trend um 0,7 Prozent auf 43,05 Euro verbesserten. Im TecDAX verloren Micronas am deutlichsten mit einem Minus von gut fünf Prozent auf 34,29 Euro. Süss Microtec verbilligten sich um 3,5 Prozent auf 6,91 Euro und Jenoptik notierten mit 9,61 Euro um 3,1 Prozent leichter. Deutlich zulegen konnten dagegen GPC mit einem Plus von 8,1 Prozent auf 13,30 Euro.

Er steigt und steigt und steigt...

Ölpreis geht nach Terroranschlägen in die HöheEr steigt und steigt und steigt...

Berlin (rpo). Zum Start der Handelswoche ist der Ölpreis erneut in die Höhe gegangen. Auslöser sind die Terroranschläge in Saudi Arabien. Nichtsdestotrotz bewertet die Bundesregierug die Wachstumschancen der Weltwirtschaft als "sehr positiv". Am ersten Handelstag nach dem Terroranschlag in Saudi-Arabien hat der Ölpreis weltweit kräftig angezogen: An der wichtigsten Ölbörse der Welt in New York sprang der Preis für die US-Sorte WTI um 1,07 Dollar auf 40,95 Dollar im frühen Handel. An der Rohstoffbörse in London kletterte der Preis am Dienstag um 1,64 Dollar auf 38,42 Dollar pro Barrel der Nordseesorte Brent. Trotzdem rechnen viele Banken mittelfristig mit fallenden Ölpreisen. Nach einer Umfrage der Zeitung "Financial Times Deutschland" bei 28 Kreditinstituten erwarten die Geldhäuser in drei Monaten einen Preis von rund 37 Dollar pro Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI). In sechs Monaten soll der Preis bei rund 35 Dollar liegen, noch ein halbes Jahr später bei rund 32,50 Dollar. Als Grund dafür nennen die Banken die Aussicht auf eine leichte Abschwächung der globalen Nachfrage ab dem zweiten Halbjahr sowie eine Abkühlung der Konjunktur in China - einer der stärksten Käufer von Rohöl. "Die Wirkung des höheren Ölpreises wird nur temporär sein", sagte der Europa-Chefvolkswirt der Bank of America, Holger Schmieding, der Zeitung. "Wir erwarten nur leichte wachstumsdämpfende Effekte sowie einen begrenzten Anstieg der Inflationsrate", zitiert das Blatt Volkswirt Andreas Möller von der WGZ Bank. Nach Ansicht von Hicham Zemmouri, Ökonom der niederländischen Großbank ABN Amro, wird der Ölpreis die Inflationsrate um höchstens 0,3 Prozentpunkte erhöhen. Dagegen forderte der Europa-Chefvolkswirt der Investmentbank Morgan Stanley, Joachim Fels, wegen des hohen Ölpreises eine Zinserhöhung der Europäischen Zentralbank. Sonst droht nach seiner Ansicht Inflation. Der Preisanstieg beim Öl hatte die Teuerungsrate in Deutschland im Mai mit 2,1 Prozent auf den höchsten Stand seit über zwei Jahren getrieben. Benzin und Diesel waren im Mai deutlich teurer geworden: Superbenzin kostete im Durchschnitt 1,186 Euro und damit 5,2 Cent mehr als im April. Diesel lag bei 94,8 Cent, das sind 3,6 Cent mehr, wie der Mineralölwirtschaftsverband in Hamburg mitteilte. Am Dienstagnachmittag lag der durchschnittliche Preis nach Angaben von Aral knapp unter 1,19 Euro pro Liter Super.Hoher Ölpreis könnte Wachstum gefährdenDer anhaltend hohe Ölpreis könnte sich nach Ansicht der EU-Kommission negativ auf das Wirtschaftswachstum in den Mitgliedstaaten der Europäischen Union auswirken. Die im April abgegebene Prognose von 1,7 Prozent Wachstum in der Eurozone in diesem Jahr beruhte auf einem Ölpreis von etwa 31 Dollar pro Barrel, sagte ein Sprecher. Wenn sich der aktuelle Ölpreis von 40 Dollar und der Eurokurs nicht veränderten, könnte das Wachstum 0,2 Prozent niedriger ausfallen. Unterdessen wies die Bundesregierung die Oppositionsforderung nach einem Gipfeltreffen zu den steigenden Benzinpreisen als "populistisch" zurück. Auch ein Aussetzen der Ökosteuer schloss Regierungssprecher Béla Anda aus. Für die Entwicklung des Ölpreises seien der Aufschwung der Weltkonjunktur, die Auffüllung von Raffinerien sowie die Terrorangst und die damit verbundenen Risikoaufschläge verantwortlich. Vor diesem Hintergrund würde ein Benzingipfel "überhaupt keinen Sinn machen", betonte Anda. "Das sind populistische Forderungen, die sich selbst ad absurdum führen."

Karstadt-Filialen öffnen mit Verspätung

Protest gegen Stellen-AbbauKarstadt-Filialen öffnen mit Verspätung

Essen (rpo). Wer am Mittwochmorgen zu Karstadt möchte, sollte sich darauf gefasst machen, dass er vielleicht gar nicht hereingelassen wird. Wegen einer Betriebsversammlung öffnen die Filialen verspätet. Die Dienstleistungsgewerkschaft Ver.di teilte am Dienstag mit, in bundesweiten Betriebsversammlungen würden die Angestellten gegen einen weiteren Personalabbau in den Karstadt-Filialen protestieren. Ausgliederungen wie der Bereich Lebensmittel, weniger Personal und Verschlechterungen der tariflichen Leistungen hätten bereits zu einer "Zuspitzung der Arbeitssituation für die Beschäftigten" geführt, so die Gewerkschaft.

Grüner Punkt wird billiger

Leichter verständliche Abrechnungen geplantGrüner Punkt wird billiger

Köln (rpo). Einfachere und transparentere Abrechnungen verspricht die Duales System Deutschland AG ihren Kunden. Und serviert ihnen ein weiteres Bonbon: Im kommenden Jahr soll der Grüne Punkt billiger werden. Die Duales System Deutschland AG werde zum 1. Januar 2005 eine neue Preisliste einführen, nach der die Gebühren für den Grünen Punkt im Schnitt um fünf Prozent billiger würden, teilte der Entsorger am Dienstag in Köln mit. Die Abrechnung soll für die Kunden zudem einfacher und transparenter werden, versprach das Unternehmen. Der Anreiz zur Abfallvermeidung bleibe jedoch erhalten: Wer Ressourcen schonend produziere und leichte Verpackungen einsetze, werde durch geringere Gebühren belohnt.

Ryanair: Neue Strecken in Deutschland?

Gewinn ist erstmals zurückgegangenRyanair: Neue Strecken in Deutschland?

London/Frankfurt/Main (rpo). Der irische Preiswert-Flieger Ryanair hebt möglicherweise bald von weiteren Flughäfen in Deutschland ab. Derzeit kämpft die Fluglinie mit anderen Turbulenzen: Trotz gestiegener Passagierzahlen hat sie weniger verdient. Der Gewinn ging im vorigen Geschäftsjahr (bis Ende März) von 239 Millionen auf 206 Millionen Euro zurück. Der Umsatz stieg erstmals über eine Milliarde Euro, wie Vorstandschef Michael O'Leary am Dienstag in London sagte. Zur gleichen Zeit kündigte in Frankfurt am Main Ryanair-Finanzmanager Ray Hernan für den kommenden Winter einen beinharten Wettbewerb unter den Fluggesellschaften an. Dank extrem hoher Bargeldreserven habe Ryanair genug Mittel, um das bevorstehende "Blutbad" auf dem Markt zu überstehen. Einige Wettbewerber würden noch durch diesen Sommer kommen, aber danach "keinen zweiten Winter" mehr erleben, sagte Hernan voraus. Ryanair denkt nach seinen Worten über die Eröffnung neuer Strecken in Deutschland nach. "Wir sind derzeit in einer Entscheidungsphase", erläuterte Caroline Baldwin, Verkaufsmanagerin für Deutschland und Österreich, am Rande der Frankfurter Pressekonferenz. Die Airline werde aller Voraussicht nach Anfang 2005 zwei neue Standorte in Betrieb zu nehmen. "Es kann sein, dass sie in Deutschland liegen werden oder in Frankreich", sagte sie. Der deutsche Markt sei für Ryanair weiter sehr wichtig. Das Unternehmen bediene von hier aus schon 30 internationale Strecken. "Ich denke, wir werden im laufenden Geschäftsjahr hier weiter wachsen", sagte Baldwin. Mit der Route London-Stansted - Lübeck beflog die Airline 2000 erstmals eine Strecke nach Deutschland. Sie steuert heute auch Frankfurt Hahn an. Vorstandschef O'Leary nannte als Gründe für den Gewinnrückgang 2003/04 den Irakkrieg, die Terrorattacken, höhere Spritkosten sowie den intensiven Preiswettkampf auf dem europäischen Markt. Dort arbeiteten auch traditionelle Airlines mit chronischen Verlusten. Obwohl diese "enorm" viel Geld verlören, seien neue Gesellschaften als weitere Konkurrenten hinzugekommen. Ryanair sei es trotzdem gelungen, die Ticketpreise noch einmal deutlich zu senken, erklärte O'Leary. Sein Konzern habe voriges Geschäftsjahr über 23 Millionen Passagiere befördert, einen Umsatz von 1,07 Milliarden Euro (+28 Prozent) und eine Gewinnmarge von 21 Prozent (-0,7 Prozent) erreicht. Die Gewinnzone beginne für Europas größte Niedrigpreis-Fluglinie mit einer Auslastung von 59 Prozent, ergänzte Hernan. Gemessen an den 2300 Beschäftigten seien voriges Jahr pro Angestellten 10 050 Passagiere mit Ryanair geflogen. Laut Hernan bildet das einen riesigen Produktivitätsvorteil gegenüber easyJet (6293 Passagiere pro Angestellten) und der Lufthansa (1281). Beide Konzernsprecher bewerteten die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr "sehr konservativ". Ryanair rechne mit einem Passagierzuwachs um 20 Prozent bei einer Kapazitätserweiterung von 16 Prozent. O'Leary kündigte an, sein Konzern werde anders als zum Beispiel British Airways oder Air France/KLM keinen Kerosinaufschlag erheben.

Post-Tarifrunde: Bislang keine Einigung

Ver.di droht mit groß angelegtem StreikPost-Tarifrunde: Bislang keine Einigung

Münster (rpo). In Münster sind am Dienstagnachmittag die Tarifverhandlungen der Deutschen Post in die dritte Runde gegangen. Bis zum Abend kam es zu keiner Einigung. Ver.di droht weiterhin mit einem massiven Poststreik.Die Gespräche von Arbeitgebern und der Gewerkschaft ver.di sind auf zwei Tage angesetzt. Die Arbeitgeber legten nach Angaben von ver.di-Sprecherin Cornelia Haß und Postsprecher Jürgen Blohm zunächst kein Tarifangebot vor, obgleich ver.di die Post dringend dazu aufgerufen und Blohm dies auch angekündigt hatte. Ver.di hat einen massiven Arbeitskampf für den Fall angekündigt, dass die Tarifrunde ohne ein "einigungsfähiges" Angebot der Post zu Ende geht. Die Gewerkschaft fordert für die Beschäftigten offiziell vier Prozent mehr Gehalt. In der Tageszeitung "Die Welt" (Dienstagausgabe) signalisierte ver.di-Verhandlungsführer Rolf Büttner jedoch Beweglichkeit. Ein Abschluss unter zwei Prozent sei allerdings "eine absolute Illusion", sagte er. Um ihrer Forderung Nachdruck zu verleihen, hatte die Gewerkschaft in der vergangenen Woche rund 6.000 Beschäftigte zu Warnstreiks aufgerufen. Dadurch waren ver.di zufolge insgesamt rund 12 Millionen Sendungen liegen geblieben. Büttner hatte am Wochenende gewarnt, sollten die Münsteraner Verhandlungen kein Ergebnis bringen, könnte ein Arbeitskampf noch im Juni beginnen. Die Streikbereitschaft sei "äußerst hoch".

Niedrigere Wachstumsprognose wegen Ölpreis?

EU-Kommission denkt über Senkung nachNiedrigere Wachstumsprognose wegen Ölpreis?

Brüssel/Luxemburg (rpo). Möglichweise muss die Europäische Kommission ihre Wachstumsprognose korrigieren. Grund ist der anhaltend hohe Ölpreis. Sollten die Ölpreise und der Euro auf ihren Niveaus bleiben, sei eine Verringerung der Wachstumsprognose um 0,2 Prozentpunkte möglich, sagte der Sprecher von EU-Wirtschafts- und Währungskommissar Joaquin Almunia am Dienstag in Brüssel. Die im April veröffentlichte Prognose für das Wachstum des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,7 Prozent in der Eurozone habe als Basis einen Ölpreis von rund 31 Dollar je Barrel gehabt. In den vergangenen Wochen bewegte sich der Preis allerdings bei rund 40 Dollar. Der Sprecher verwies darauf, dass der relativ starke Kurs des Euro gegenüber dem Dollar die Auswirkungen des hohen Ölpreises abgemildert habe. Almunia hatte nach Medienberichten zuvor am Rande einer Konferenz in Bilbao eine Senkung der Wachstumsprognose wegen der anhaltend hohen Ölpreise in Aussicht gestellt. Für das zweite und dritte Quartal bestätigte die Brüsseler Behörde am Dienstag ihre bisherigen Wachstumsprognose von 0,3 bis 0,7 Prozent beziehungsweise zwischen 0,4 und 0,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Das Thema Ölpreis und seine Folgen für das Wirtschaftswachstum wird am Abend in Luxemburg die Finanzminister der Eurozone beschäftigen und am Mittwoch alle 25 EU-Finanzminister beim Mittagessen. Brüsseler Diplomaten erwarten zwar keine spezielle Erklärung, doch dürften die Minister ihre Beunruhigung über die hohen Ölpreise äußern.

Grüne laden Promis ins Kino ein

Klimawandel auf der LeinwandGrüne laden Promis ins Kino ein

Düsseldorf (rpo). Während in Bonn die Energie-konferenz "renewables 2004" stattfindet, haben sich führende Grünen-Politiker aus NRW etwas einfallen lassen. Sie laden prominente Nicht-Grüne ins Kino ein, um sich den Film "The day after tomorrow" anzuschauen. RAG-Vorstandsvorsitzender Werner Müller, BDI-Präsident Michael Rogowski, IGBCE-Vorsitzender Hubertus Schmoldt, NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) und der SPD-Fraktionschef im Düsseldorfer Landtag, Edgar Moron, sollen sich gemeinsam mit den fünf Grünen den Film "The day after tomorrow" des deutschen Hollywood-Regisseurs Roland Emmerich anschauen. In den am Dienstag in Düsseldorf veröffentlichten Einladungen heißt es, Emmerich zeige dramatisch verdichtet die Auswirkungen des Klimawandels. Kritiker und Wissenschaftler attestierten dem Regisseur, die Ursachen und Auswirkungen durchaus zutreffend zu beschreiben. Nach dem gemeinsamen Kinoabend könne man sich über dieses Thema austauschen. Die Einladungen wurden verschickt von NRW-Umweltministerin Bärbel Höhn, NRW-Kulturminister Michael Vesper, Grünen-Fraktionsvorsitzender Sylvia Löhrmann, Fraktionsgeschäftsführer Johannes Remmel und dem energiepolitischen Sprecher der Landtagsfraktion, Reiner Priggen.

Bankkunden sollen für Beratung zahlen

Banker wittern lukratives GeschäftsfeldBankkunden sollen für Beratung zahlen

Hamburg (rpo). Beratungen bei der Bank sollen künftig nicht mehr kostenlos sein. Wer sich als Privatkunde Tipps von seinem Kreditinstitut erhofft, muss dafür möglichweise bald in die Tasche greifen. Mehr als die Hälfte der Fach- und Führungskräfte deutscher Kreditinstitute erwarten die Einführung von Beratungshonoraren im Privatkundengeschäft, wie aus der am Dienstag in Hamburg veröffentlichten "Banking-Trend"-Studie der Unternehmensberatung Mummert Consulting und der Fachzeitschrift "Bankmagazin" hervorgeht. 69 Prozent der Befragten rechnen demnach sogar damit, dass sich die kostenpflichtige Beratung für Privatkunden langfristig im gesamten deutschen Bankwesen durchsetzen wird. Laut der Studie wittern die Kreditinstitute in der Individualberatung ein lukratives Geschäft: Die Fach- und Führungskräfte bewerteten sie als das Geschäftsfeld, das in den kommenden Jahren am meisten an Bedeutung gewinnen wird. Die bisher übliche kostenlose Finanzberatung sei den Banken hingegen zu teuer geworden. Für die Studie wurden im Januar und Februar 2004 insgesamt 282 Fach- und Führungskräfte deutscher Kreditinstitute über das Internet befragt.

Banken erwarten deutlich fallende Ölpreise

Umfrage unter internationalen KreditinstitutenBanken erwarten deutlich fallende Ölpreise

Hamburg (rpo). Der Ölpreis wird nicht weiter steigen - das ist zumindest die Meinung zahlreicher internationaler Banken. Sie erwarten, dass der Preis im kommenden halben Jahr kräftig einbrechen wird. Das geht aus einer Umfrage der Zeitung "Financial Times Deutschland" bei 28 Kreditinstituten hervor, die am Dienstag in Hamburg veröffentlicht wurde. Im Durchschnitt erwarten die 28 befragten Kreditinstitute in drei Monaten einen Preis von rund 37 US-Dollar pro Barrel (159 Liter) Rohöl der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI). Der zuletzt ermittelte Preis für WTI lag am Freitag in New York bei 39,88 Dollar. Für die Wiederaufnahme des Handels am Dienstag wird wegen des Terroranschlages in Saudi-Arabien ein kräftiges Anziehen des Preises erwartet. Im außerbörslichen Handel wurden bereits Preise von 40,93 Dollar genannt. Nach der Zeitungsumfrage bei den Banken liegt der Ölpreis in sechs Monaten bei rund 35 Dollar ein halbes Jahr später bei rund 32,50 Dollar. Als Grund dafür nennen die Banken die Aussicht auf eine leichte Abschwächung der globalen Nachfrage ab dem zweiten Halbjahr sowie eine Abkühlung der Konjunktur in China - einer der stärksten Käufer von Rohöl. "Die Wirkung des höheren Ölpreises wird nur temporär sein", sagte der Europa-Chefvolkswirt der Bank of America, Holger Schmieding, der Zeitung. "Wir erwarten nur leichte wachstumsdämpfende Effekte sowie einen begrenzten Anstieg der Inflationsrate", zitiert das Blatt Volkswirt Andreas Möller von der WGZ Bank. Nach Ansicht von Hicham Zemmouri, Ökonom der niederländischen Großbank ABN Amro, wird der Ölpreis die Inflationsrate um höchstens 0,3 Prozentpunkte erhöhen. Credit Suisse First Boston geht dagegen von einem stärkeren Effekt aus. "Ein Anstieg des Ölpreises um 10 Dollar je Barrel schwächt das Wachstum um 0,3 und erhöht die Inflation um 0,5 Prozentpunkte im ersten Jahr nach dem Schock", sagte Volkswirtin Christel Aranda-Hassel. Zudem mindert der ebenfalls gestiegene Kurs des Euros zum Dollar die Effekte: "Die normalen Bremswirkungen des Rohölpreisanstiegs werden für Deutschland durch einen stärkeren Euro abgemildert. Insgesamt bleibt nur eine sehr geringe Bremsung übrig", sagte der Leiter der volkswirtschaftlichen Abteilung der Deka-Bank, Ulrich Kater.

Essanelle wieder in den schwarzen Zahlen

Umsatz soll noch steigenEssanelle wieder in den schwarzen Zahlen

Düsseldorf (rpo). Die Friseurkette Essanelle hat gut abgeschnitten: Das Düsseldorfer Unternehmen schreibt wieder schwarze Zahlen. Massive Kosteneinsparungen haben die Kette wieder in die Gewinnzone zurückkehren lassen.Die Gruppe erwirtschaftete im ersten Quartal ein positives Vorsteuerergebnis von 0,2 Millionen Euro nach minus 0,6 Millionen Euro im Vorjahresquartal, wie das Unternehmen am Dienstag mitteilte. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) sei um 58 Prozent auf 1,9 Millionen Euro gestiegen und der Umsatz um 0,8 Prozent auf 27,9 Millionen Euro. Weiteren Angaben zufolge sanken die Personalkosten um 2,0 Prozent auf 16,1 Millionen Euro. Die Mitarbeiterzahl sei zum 31. März von 4006 auf 3799 zurück gegangen, hieß es weiter. Den Ausblick auf das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen vorerst. Danach soll der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um rund 1,0 Prozent steigen. Voraussetzung sei allerdings eine stabile Konjunkturentwicklung, "die zur Zeit von einigen Experten wieder in Frage gestellt wird". Zur Essanelle Hair Group zählen unter anderem die Friseurketten essanelle, Super Cut, HairExpress und Jürgen Tröndle.

Flaute im NRW-Einzelhandel hält an

Umsätze unter Vorjahres-NiveauFlaute im NRW-Einzelhandel hält an

Düsseldorf (rpo). Der nordrhein-westfälische Einzelhandel wartet noch immer auf den Aufschwung. Die Umsätze des Monats April lagen unter dem Vorjahresniveau.Die Branche setzte im April nach ersten vorläufigen Ergebnissen nominal 2,3 Prozent weniger um als im Vorjahresmonat, wie das Statistische Landesamt am Dienstag in Düsseldorf mitteilte. Real, also unter Berücksichtigung der Preisentwicklung, lagen die Umsätze um 2,5 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. Die Beschäftigtenzahl war um 1,4 Prozent niedriger als zwölf Monate zuvor. Für den Zeitraum Januar bis April 2004 ermittelten die Statistiker Umsatzrückgänge um 2,0 Prozent (nominal) beziehungsweise 1,8 Prozent (real) gegenüber den ersten vier Monaten des Vorjahres.

Konferenz zu erneuerbaren Energien gegen Abhängigkeit vom Öl

Rund 300 Delegierte in BonnKonferenz zu erneuerbaren Energien gegen Abhängigkeit vom Öl

Bonn (rpo). Die Bundesregierung geht davon aus, dass dem Ausbau erneuerbarer Energien zukünftig mehr Aufmerksamkeit zukommt. Auf der Internationalen Konferenz "renewables 2004" betonten Jürgen Trittin und Wieczorek-Zeul die wirtschaftliche Bedeutung. Bundesumweltminister Jürgen Trittin (Grüne) und Entwicklungshilfeministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul (SPD) wiesen am Dienstag zu Beginn der Internationalen Konferenz "renewables 2004" in Bonn auf die ökonomischen und sozialen Möglichkeiten hin, die mit dieser Energieform eröffnet werden. Trittin betonte, die erneuerbaren Energien seien praktisch unerschöpflich, fast überall verfügbar und minderten die Abhängigkeit vom Öl. Der Grünen-Politiker sagte, die Menschheit sei mit riesigen Herausforderungen konfrontiert. So müssten schätzungsweise 1,2 Milliarden Menschen weltweit mit weniger als einem US-Dollar am Tag auskommen. Rund zwei Milliarden Menschen hätten keinen Zugang zu modernen Energiequellen. Zudem sei der Klimawandel, die globale Erwärmung, "schon heute Realität und keine Fiktion", betonte Trittin. Von der Bonner Umweltkonferenz müsse daher ein "starkes Signal" gegen Armut und Erwärmung sowie für Wirtschaftswachstum und Arbeitsplätze weltweit ausgehen. Deutschland gehe bei den erneuerbaren Energien voran, fügte Trittin hinzu. In der Bundesrepublik arbeiteten bereits 120 000 Menschen in diesem Sektor. Die erneuerbaren Energien sparten 53 Millionen Tonnen CO2. Trittin betonte: "Das Zeitalter der erneuerbaren Energien beginnt jetzt." Wieczorek-Zeul sagte mit Blick auf die armen Länder dieser Welt, das Ziel müsse darin bestehen, die erneuerbaren Energien zur wichtigsten Energiequelle der Zukunft zu machen. Um den Anteil der armen Menschen bis 2015 zu halbieren, müsse die Bevölkerung Zugang zu Energie bekommen. Auch die SPD-Politikerin ging darauf ein, dass nach wie vor viele Völker vom Öl abhängig sind. Es habe immer Kriege um Öl gegeben. Erneuerbare Energien hätten den "riesigen Vorteil", die Unabhängigkeit vom Öl zu steigern. Die Konferenz könne den Rahmen bilden für eine globale, nachhaltige Energieversorgung. Der Vorsitzende des Bundestags-Umweltausschusses, Ernst Ulrich von Weizsäcker (SPD), warnte auch mit Blick auf die USA, wenn die weltweite Energieverschwendung so weiter gehe, seien künftig auch gigantische Solarfarmen nicht ausreichend, um den Energiebedarf zu decken. In Bonn beraten bis Freitag rund 3000 Delegierte und Beobachter aus 154 Ländern über erneuerbare Energien.

Frankfurt verkauft Sparkassen-Beteiligung

Bewertungsgutachten liegt noch nicht vorFrankfurt verkauft Sparkassen-Beteiligung

Frankfurt/Main (rpo). Das Stadtsäckel von Frankfurt am Main ist leer. So leer, dass die Stadt sich nun gezwungen sieht, Besitztümer zu verkaufen. Auf der Liste ganz oben steht die städtische 40-Prozent-Beteiligung an der Frankfurter Sparkasse. Kämmerer Horst Hemzal (CDU) schätzte im "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) den Wert der Beteiligung auf ungefähr 400 Millionen Euro. Bewertungsgutachten gibt es nach seinen Worten allerdings noch nicht. Einen symbolischen Anteil an der Fraspa zu behalten lehnte Hemzal ab. Dies mache wirtschaftlich keinen Sinn. Laut "Handelsblatt" kann die Stadt ihren Anteil an der Sparkasse nicht im Alleingang veräußern. Der Mehrheitseigentümer, die private Polytechnische Gesellschaft, muss zustimmen. Aufgrund der Fraspa-Rechtskonstruktion als wirtschaftlicher Verein könnte die Stadt ihre Beteiligung auch an Privatbanken verkaufen. Hemzal hält diese Variante, die den höchsten Erlös versprechen würde, aber für politisch nicht durchsetzbar.

Adecco veröffentlicht Jahresergebnis

Zeitarbeitsfirma warnt vor Belastungen für 2004Adecco veröffentlicht Jahresergebnis

Cheserex (rpo). Das größte Zeitarbeitsunternehmen der Welt, die Firma Adecco, hat seine Bilanz für 2003 veröffentlicht. Zwar mit viermonatiger Verspätung, dafür aber mit einem satten Gewinn. Wie das Unternehmen am Dienstag im schweizerischen Cheserex mitteilte, stieg der Nettogewinn 2003 um 26 Prozent auf 305 Millionen Euro. Eine Untersuchung der Wirtschaftprüfungsgesellschaft Ernst & Young habe ergeben, dass Ergebnisse der vorangegangenen Jahre nicht revidiert werden müssten. Die Gesellschaft habe mitgeteilt, sie werde die Bilanzen, die nach dem US-Standard US GAAP erstellt wurden, "ohne Vorbehalte" zertifizieren. Für das laufende Jahr warnte Adecco aber vor "deutlichen", einmaligen Belastungen. Adecco hatte die Vorlage seiner Jahresbilanz wegen Problemen in Nordamerika auf unbestimmte Zeit verschoben. Dies hatte den Kurs der Firmenaktie in den Keller geschickt. Das Unternehmen machte nun weiter keine Angaben zur genauen Natur dieser Probleme. Adecco und einige seiner Manager sähen sich in den USA aber Sammelklagen wegen der Verletzung der Börsen- und Bundesgesetzen bei der Veröffentlichung von Informationen gegenüber. Das Unternehmen wies diese Vorwürfe mit aller Entschiedenheit zurück. Adecco machte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 15,3 Millionen Euro. Dies waren fünf Prozent weniger als 2002. Das Betriebsergebnis stieg um 13,2 Prozent auf 505 Millionen Euro. Das Unternehmen will am Freitag seine Zahlen für das erste Quartal vorlegen. Die Hauptversammlung ist für den 29. Juni in Lausanne geplant.

Ryanair mit Gewinnrückgang

Keine Sorge wegen hoher ÖlpreiseRyanair mit Gewinnrückgang

Dublin (rpo). Mit Ryanair fliegen zwar immer mehr Menschen, doch für die Bilanz des Unternehmens scheint das nichts zu bringen. Die Billigfluglinie hat im abgelaufenen Geschäftsjahr (bis 31. März) einen Gewinnrückgang erlitten. Das Nettoergebnis sei auf Jahressicht von 239 Millionen auf 207 Millionen Euro gesunken, teilte die irische Fluglinie am Dienstag in Dublin mit. Der Umsatz sei dagegen deutlich um 27,6 Prozent auf 1,07 Milliarden Euro gestiegen. Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr bewertet Ryanair nach eigener Einschätzung "sehr konservativ". Es werde mit einem Passagierzuwachs von 20 Prozent bei einer Kapazitätsausweitung von 16 Prozent gerechnet, erklärte Vorstandschef Michael OLeary. Trotz der derzeit hohen Ölpreise erwartet er für den Billigflugmarkt kein vermindertes Wachstum. "Wir werden keinen Kerosinaufschlag erheben", kündigte OLeary an. Stattdessen seien Sparmaßnahmen in anderen Bereichen vorgesehen. Zudem erwarte die Fluggesellschaft, dass die Ölpreise vom Herbst an wieder sinken werden. Ryanair erwarte allerdings sinkende Margen, hieß es weiter. Nachdem 50 Prozent der Sommertickets verkauft seien, deute sich ein Margenrückgang um fünf Prozent statt des bisher erwarteten Minus von zehn Prozent an. In den kommenden Monaten sollten die Ticketpreise weiter sinken und die Passagierzahlen zugleich auf über 50 Millionen steigen.

DGB-Chef macht Front gegen Frankreich

Sommer fordert Bundesregierung zum Handeln aufDGB-Chef macht Front gegen Frankreich

Düsseldorf (rpo). Michael Sommer, Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) hat die Bundesregierung aufgefordert, deutsche Interessen stärker zu verteidigen. Dabei bezieht er sich auf den Streit um den französischen Industriekonzern Alstom.Im Tauziehen um den französischen Industriekonzern Alstom dürften Berlin und Brüssel der französischen Regierung nicht nachgeben, sagte Sommer dem Düsseldorfer "Handelsblatt" (Dienstagausgabe). Er fügte hinzu: "Frankreich versucht ganz offensichtlich, die Entscheidung der EU-Kommission zu unterlaufen". Es sei unakzeptabel, dass Paris zwar auf den Zusammenschluss von Unternehmen beider Länder zu europäischen Champions dränge, sich aber quer stelle, wenn ein deutsches Unternehmen dabei die Führung übernehmen wolle. "Es darf keine Gesetzmäßigkeit werden, dass jedes Mal allein Frankreich seine Interessen durchsetzt", warnte Sommer. Anlass der harschen Kritik des DGB-Chefs ist die Weigerung von Alstom-Chef Patrick Kron, Siemens als Partner zu akzeptieren. In Berliner Regierungskreisen wird dem Bericht zufolge davon ausgegangen, dass Krons Haltung mit Frankreichs Wirtschaftsminister Nicolas Sarkozy abgestimmt ist. Siemens hat Interesse am Turbinen- und Bahntechnikgeschäft des krisengeschüttelten Alstom-Konzerns. Die EU-Kommission hatte ein Rettungspaket für Alstom mit der Auflage verbunden, das Unternehmen müsse binnen vier Jahren den Einstieg industrieller Partner ermöglichen.

Kapitalerhöhung bringt Lufthansa nur Mindestsumme

Bericht des "Handelsblatt"Kapitalerhöhung bringt Lufthansa nur Mindestsumme

Frankfurt/Main (rpo). Die Kapitalerhöhung der Deutschen Lufthansa wird nicht ganz so ausgehen, wie es sich die Kranich-Airline erhofft. Das Unternehmen werde daraus lediglich die angestrebte Mindestsumme erlösen, so das "Handelsblatt".Die Deutsche Lufthansa erhält aus ihrer Kapitalerhöhung eine Finanzspritze von 751,8 Millionen Euro. "Wir sind sehr zufrieden mit dem Verlauf der Transaktion", sagte Lufthansa-Sprecherin Christine Ritz am Dienstag in Frankfurt am Main. Mit einem Stückpreis von 9,85 Euro für die 76,32 Millionen neu ausgegebenen Aktien konnte die Kranich-Airline aber lediglich den angekündigten Mindestpreis erzielen, der von den insgesamt 15 Konsortialbanken garantiert wird. Konzernchef Wolfgang Mayrhuber will das Geld in den Kauf des neuen Super-Airbus A380 stecken. An der Börse konnte die Nachricht die Aktie am Morgen nicht beflügeln. Der Preis sei zuvor im Auktionsverfahren unter den Marktteilnehmern ermittelt worden, sagte die Lufthansa-Sprecherin. Das Unternehmen habe daher nicht mit einem Mehrerlös gerechnet. "Das ist ein attraktiver Preis für den Anleger", betonte sie. Die jungen Aktien werden mit einem Rabatt von knapp 15 Prozent auf den aktuellen Kurs angeboten. Bisherige Lufthansa-Aktionäre erhalten Bezugsrechte und können für je fünf alte eine neue Aktie erwerben. Der Verkaufsprospekt soll am Mittwoch erscheinen. Die Altaktionäre sollen ab Donnerstag für zwei Wochen ihr Bezugsrecht ausüben können. Die neuen Aktien sollen ab dem 17. Juni wie die bisherigen Anteile gehandelt werden. Lufthansa-Chef Mayrhuber benötigt das Geld für den Ausbau der Langstreckenflotte. Der deutsche Branchenprimus geht davon aus, dass das neue Großraumflugzeug mit 555 Sitzplätzen deutliche Kostenvorteile bietet. Die Lufthansa hatte bereits Ende 2001 15 Airbus A380 bestellt. Sie sollen ab 2007 geliefert werden. Der Listenpreis liegt bei 281 Millionen Dollar (rund 234 Millionen Euro). Der tatsächliche Abgabepreis dürfte aufgrund von Rabatten allerdings niedriger liegen. Die Kranich-Airline hatte die Kapitalerhöhung überraschend am 24. Mai bekanntgegeben. Die Hauptversammlung hatte den Vorstand schon im Juni 2002 per Vorratsbeschluss zu diesem Schritt ermächtigt. Zum jetzigen Zeitpunkt hatten Experten jedoch nicht damit gerechnet. Analysten befürchteten, die Lufthansa plane einen Einstieg bei der schweizerischen Swiss oder einer anderen schwächelnden europäischen Airline. Die Aktie war daraufhin zeitweise um mehr als sechs Prozent eingebrochen. Nach anfänglich nur leichtem Abwärtstrend ging die Lufthansa-Aktie im Verlauf des Vormittags in den Sinkflug. Gegen 10.30 Uhr notierte das Papier in schwachem Börsenumfeld bei 11,53 Euro. Dies entsprach gegenüber dem Schlusskurs des Vortages einem Minus von 0,6 Prozent.

Erste Klagen gegen Telekom werden noch dieses Jahr verhandelt

Bislang 2100 FälleErste Klagen gegen Telekom werden noch dieses Jahr verhandelt

Berlin (rpo). Weil sie angeblich in in Ihrem Börsenprospekt falsche Angaben gemacht hat, stehen der Deutschen Telekom Tausende Klagen ins Haus. Die ersten sollen angeblich noch in diesem Jahr verhandelt werden,Laut Berliner "Tagesspiegel" (Dienstagausgabe) erklärte der Vorsitzende Richter Meinrad Wösthoff vom Landgericht Frankfurt am Main: "Wenn die Parteien mitspielen, werde ich zum Winteranfang die ersten Verfahren verhandeln." Er habe die Auswertung der Argumente der Kläger abgeschlossen. Bisher lägen ihm rund 2.100 Klagen vor, berichtete der Richter. Er rechne damit, dass bis zum Jahresende noch Tausende weiterer Klagen eingehen würden. Telekom-Aktionäre werfen dem Unternehmen vor, in seinem Börsenprospekt für die dritte Emission von T-Aktien im Jahr 2000 falsche Angaben gemacht zu haben, vor allem über den Wert seiner Immobilien.