Düsseldorf (rpo). Wende im Mannesmann-Prozess: Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann und die weiteren fünf Angeklagten müssen sich nach einem Bericht der "Rheinischen Post" bald womöglich nicht mehr vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft zieht eine Einstellung des Verfahrens gegen hohe Geldbußen zu Lasten der Angeklagten in Betracht und würde somit für einen spektakulären Ausgang des Prozesses sorgen.
München (rpo). Europas größter Chiphersteller Infineon muss sich womöglich bald vor Gericht verantworten. Nach Informationen der "Süddeutschen Zeitung" droht dem Konzern eine Klage der Aktionäre. Diese sind nicht damit einverstanden, dass bei der Jahreshauptversammlung am 16. Februar nicht über die strategische Neuausrichtung abgestimmt werden soll.
Frankfurt/Main (rpo). Mit einem leichten Minus hat der deutsche Aktienmarkt am Dienstag abgeschlossen. Experten erklärten dabei, dass die erwartete Korrekturbewegung bereits eingeleitet worden sei. Die Ausbreitung der Vogelgrippe zeigte auch im Handel seine Spuren. Der DAX sank um 0,8 Prozent auf 5.495 Punkte, der MDAX verlor 0,4 Prozent und stand bei 7.521 Zählern. Weniger Verluste verzeichnete der TecDAX (0,2 Prozent), der 629 Punkte verzeichnete.
Brüssel (AP). Die EU-Wettbewerbshüter haben die Übernahme der britischen Telefonanbieters O2 durch den spanischen Telekom-Konzern Telefonica unter Auflagen genehmigt. Die EU-Kommission in Brüssel stimmte der Transaktion am Dienstag zu, nachdem Telefonica zugesagt hatte, die internationale Roaming-Allianz FreeMove aufzugeben. Andernfalls hätten die Wettbewerbshüter eine Einschränkung des Wettbewerbs auf dem Roaming-Markt vor allem in Großbritannien befürchtet. Die Übernahme hat ein Volumen von gut 26 Milliarden Euro.
Berlin (rpo). Manfred Wennemer, Chef des Reifenherstellers Continental, hat eigene Ideen, wie der wirtschaftliche Aufschwung in Deutschland angestoßen werden könnte: mit einer 42,5-Stunden-Woche oder weniger Urlaub. "Deutschland wäre sicherlich geholfen, wenn wir soviel arbeiten würden wie die Schweizer."
Darmstadt (AFP). Die Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft Darmstadt ermitteln gegen mehrere Opel-Mitarbeiter und einen Unternehmer aus der Nähe von Trier wegen Untreue und Bestechung. Bei einer groß angelegten Durchsuchung von insgesamt 24 Wohnungen, Arbeitsplätzen und Geschäftsräumen der Beschuldigten in Hessen, Rheinland-Pfalz und Bayern stellten die Beamten am Dienstag nach eigenen Angaben Unterlagen und Computer sicher. Die Opel-Mitarbeiter werden verdächtigt, gegen Zahlung von Schmiergeld den Auftrag zum Abbau einer Produktionslinie an den ebenfalls beschuldigten Demontageunternehmer vergeben zu haben. Opel sei dadurch ein beträchtlicher Schaden entstanden. Zuletzt hatten Schmiergeldaffären auch bei Volkswagen, DaimlerChrysler und BMW für Aufregung gesorgt.
Bonn (AP). Gestiegene Preise haben im Jahr 2005 den Rindfleischkonsum in Deutschland nicht gebremst. Wie die Zentrale Markt- und Preisberichtstelle (ZMP) am Dienstag in Bonn mitteilte, wurde vor allem Suppenfleisch teurer. Mit durchschnittlich 5,03 Euro pro Kilogram kostete es im abgelaufenen Jahr 5,5 Prozent mehr als 2004. Für andere Teilstücke wie Rinderbraten, Rouladen oder Gulasch mussten die Verbraucher zwischen 1,8 und 3,4 Prozent mehr bezahlen als im Vorjahr. Dennoch stieg der Pro-Kopf-Verbrauch leicht um 100 Gramm auf 8,8 Kilogramm Rind- und Kalbfleisch.
Frankfurt/Main/Düsseldorf (rpo). Das Bundeskartellamt hat nach mehrmonatigen Untersuchungen offenbar einen hinreichenden Verdacht gegen die beiden größten deutschen Energieversorger E.ON und RWE. Die Konzerne werden verdächtigt, den Handel mit Kohlendioxid-Zertifikaten auszunutzen, um den Strompreis in die Höhe zu treiben.
Hamburg (rpo). Der Kosmetikkonzern Beiersdorf hat im vergangenen Jahr den Jahresüberschuss von 302 auf über 330 Millionen Euro steigern können. Nach Angaben des Hamburger Unternehmens stiegen die Erlöse um 5,1 Prozent auf 4,8 Milliarden Euro. Männerkosmetik und Anti-Aging-Produkte sollen im Ausland für schöne Haut sorgen.
Berlin (rpo). Zuerst hatte die Mineralwasserbranche Preiserhöhungen angekündigt, jetzt ziehen die Hersteller alkoholfreier Getränke nach. Im Schnitt trank jeder Deutsche im vergangenen Jahr 289 Liter Mineralwasser, Erfrischungsgetränke und Säfte. Der Absatz steigt, und die Fußball-Weltmeisterschaft soll den Herstellern zusätzliche Einnahmen bescheren.
Frankfurt/Main (AP). Die Lufthansa hat im vergangenen Jahr gleich drei Rekorde eingeflogen: Bei Passagierzahlen, Auslastung und Flügen erzielte der deutsche Branchenprimus Bestmarken. Von Januar bis Dezember 2005 flogen 51,3 Millionen Kunden mit Lufthansa, das entspricht einem Plus von 0,7 Prozent, wie die Airline am Dienstag in Frankfurt am Main mitteilte. Die Auslastung verbesserte sich um einen Prozentpunkt auf 75,0 Prozent. Die Zahl der Flüge stieg um 1 Prozent auf 653.980. Bei Lufthansa Cargo verringerte sich das Frachtaufkommen im Vergleich zu 2004 allerdings um 1 Prozent auf 1,7 Millionen Tonnen.
Potsdam (rpo). Die Medienaufsicht KEK hat nach Abschluss ihrer Beratungen eine Übernahme der Sendergruppe ProSiebenSat.1 durch den Axel-Springer-Verlag abgelehnt. Die Fusion sei "nicht genehmigungsfähig", teilte das Gremium am Dienstag mit.
Frankfurt/Main (rpo). Am Dienstag tendierte der deutsche Aktienmarkt deutlich schwächer. Bis zum Mittag verlor der deutsche Aktienindex (DAX) 0,8 Prozent auf 5.494 Punkte, der TecDax verlor 0,6 Prozent auf 627 Punkte. Der MDAX sank um 0,4 Prozent auf 7.516 Zähler. "Kein Grund zur Besorgnis", meinte ein Händler.
Wayne (AFP). Die US-Spielwarenkette Toys'R'US streicht 3.000 Arbeitsplätze und schließt 75 Filialen in den USA. Damit fällt mehr als jede zehnte Stelle bei dem Unternehmen weg, wie die in Wayne im US-Bundesstaat New Jersey ansässige Firma am Montag (Ortszeit) in einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC ankündigte. Die meisten der Filialen sollen bis zum Frühjahr geschlossen werden. Toys'R'Us war im März vergangenen Jahres für 6,6 Milliarden Dollar (heute 5,46 Milliarden Euro) von den Investmentfonds KKR und Bain Capital aufgekauft worden. Die Gruppe verbuchte im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2005 einen Nettoverlust von 126 Millionen Dollar.
Luxemburg (rpo). Der Europäische Gerichtshof hat die Rechte von Flugpassagieren bestätigt. Klagen der internationalen Luftfahrt-Vereinigung IATA und der Vereinigung europäischer Billigfluglinien ELFAA wurden damit abgewiesen. Das Urteil bestätigt eine EU-Verordnung, nach der Fluggesellschaften bei Flugausfall und Überbuchung auch künftig Schadensersatz zahlen müssen - bis zu 600 Euro.
Emmerich (rpo). Der Süßwarenhersteller Katjes setzt weiter auf Werbung mit Topmodel Heidi Klum. Neue Werbespots für Joghurt Gums und Tappsy sollen dem Unternehmen zu weiterem Wachstum verhelfen. Auch setzt Katjes auf Internationalität: Mit Heidi Klum und der "Ohne-Fett"-Kampagne wirbt der Hersteller in nunmehr zehn Ländern.
Bad Vibel (AP). Der Arzneimittelhersteller Stada hat erstmals in seiner Firmengeschichte einen Umsatz von mehr als einer Milliarde Euro erzielt. Das Pharmaunternehmen, das auf günstige Nachahmermedikamente spezialisiert ist, teilte am Dienstag mit, nach vorläufigen Geschäftszahlen sei der Umsatz im vergangenen Jahr um etwa 25 Prozent gestiegen und habe damit die Marke von einer Milliarde Euro überschritten. Vorstandschef Hartmut Retzlaff erklärte: „Unser Umsatzwachstum von 25 Prozent nach neun Monaten hatte bereits gezeigt, dass die Umsatzmilliarde in Reichweite lag. Wie es heute aussieht, haben wir das hohe Wachstumstempo bis zum Jahresende erwartungsgemäß beibehalten und damit den Konzernumsatz von 813,5 Millionen Euro auf über 1 Milliarde Euro in 2005 steigern können.“ Stada habe damit seinen Umsatz in nur vier Jahren annähernd verdoppelt.
Frankfurt/Main (ddp.djn). Der Verband der Importeure von Kraftfahrzeugen (VDIK) erwartet im laufenden Jahr auf dem deutschen Pkw-Markt ein Wachstum von 0,6 Prozent auf 3,37 Millionen Neuzulassungen. VDIK-Präsident Volker Lange sagte am Dienstag in Frankfurt am Main, die ausländischen Hersteller rechneten wegen einer stärkeren Bedeutung des Privatmarktes mit einem steigenden Marktanteil. Im abgelaufenen Jahr habe der Marktanteil der ausländischen Pkw-Hersteller in Deutschland zum dritten Mal in Folge bei gut 35 Prozent gelegen. 1,18 Millionen der insgesamt 3,35 Millionen zugelassenen Fahrzeuge entfielen auf diese Produzentengruppe.
Essen (rpo). KarstadtQuelle hat einen Pressebericht als Spekulation zurückgewiesen, nach dem Großaktionäre das Unternehmen von der Börse nehmen wollen. Wie ein Sprecher des Handelskonzern am Dienstag sagte, seien solche Gerüchte nichts Neues. Die Investmentbank Goldman Sachs habe keinen Auftrag, für freie Aktionäre ein Abfindungsangebot vorzubereiten.
Mannheim (rpo). Mit der deutschen Konjunktur soll es weiter aufwärts gehen. Der die Erwartungen von Finanzexperten wiedergebende Index des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) kletterte von 61,6 Punkten im Dezember auf 71 Punkte im Januar. Damit erreichte der ZEW-Index den höchsten Stand seit zwei Jahren.
Nürnberg (rpo). Am Montag wurden die Verhandlungen um die Zukunft der 1.750 Mitarbeiter des Nürnberger AEG-Werks ergebnislos vertagt. Am Donnerstag sollen die Gespräche zu einem Sozialtarifvertrag weitergehen, heute haben die von Entlassung bedrohten Beschäftigten wieder gestreikt.
Berlin (rpo). Die Bauwirtschaft rechnet in diesem Jahr mit einem weiteren Umsatzrückgang. Man rechne mit einem Rückgang der Bauinvestitionen um zwei Prozent, teilte der Vorsitzende der Bundesvereinigung Bauwirtschaft, Heinz-Werner Bonjean, mit. Den Angaben zufolge seien die Investitionen 2005 um 4,9 Prozent gesunken. Daher werde der Umsatz 2006 wahrscheinlich um ein Prozent, die Beschäftigung um 1,5 Prozent sinken.
New York (AFP). Sechs weibliche Führungskräfte haben am Dienstag in den USA eine millionenschwere Sammelklage wegen sexueller Diskriminierung gegen die Dresdner-Bank-Investment-Sparte Dresdner Kleinwort Wasserstein eingereicht. Die 70 Seiten umfassende Klageschrift beschreibe sexuelle Anspielungen, abschätzige Bemerkungen zum Mutterschaftsurlaub, den Ausschluss von Mitarbeiterinnen von Kunden-Gesprächen in Strip-Clubs, die ungleiche Bezahlung gleicher Arbeit für Frauen und vieles mehr, erklärte die beaufragte New Yorker Kanzlei Thompson Wigdor & Gilly. Die Klägerinnen fordern stellvertretend eine Milliarde Dollar (828 Millionen Euro) Schadenersatz für mindestens 500 Mitarbeiterinnen.
Luxemburg (AP). Die seit knapp einem Jahr geltende EU-Entschädigungspflicht bei Verspätungen im Luftverkehr ist rechtens. Dies entschied das EU-Gericht erster Instanz in Luxemburg am Dienstag. Die Richter wiesen eine entsprechende Klagen des Internationalen Luftverkehrsverbandes IATA zurück. Der Verband, der rund 270 Fluggesellschaften vertritt, hatte argumentiert, dass die EU-Entschädigungsregelungen gegen internationale Abkommen verstießen. Der Verband rechnet mit Mehrkosten von gut 600 Millionen Euro pro Jahr. Die EU-Regelung war im Februar 2005 in Kraft getreten. Danach sind Fluggesellschaften zur Zahlung von bis zu 600 Euro verpflichtet, wenn ein Passagier wegen Überbuchung nicht mitfliegen kann. Auch bei Verspätungen, die von der Airline verschuldet sind, sind Entschädigungen fällig.
Köln (rpo). Die von der großen Koalition geplante Föderalismusreform hat den Unmut des Deutschen Beamtenbundes (DBB) erregt. Danach sollen die Länder in Zukunft Dienstrecht und Besoldung ihrer Beamten selbst regeln können. Nach Ansicht von Bundesinnenminster Wolfgang Schäuble eine Selbstverständlichkeit.
München (rpo). Einem Zeitungsbericht zufolge sucht der Springer-Verlag nach einem Partner für den geplanten Kauf der Sendergruppe ProSiebenSat1. Springer wolle so die Bedenken des Kartellamts gegen das umstrittene Milliardengeschäft ausräumen. Am Wochenende habe der Verlag mit der Fernsehgruppe SBS verhandelt.
Essen (rpo). Der Handelskonzern KarstadtQuelle hat 2005 sein Umsatzziel erreicht. Das Essener Unternehmen verkündete am Montag Erlöse von rund 15,7 Milliarden Euro. Eingerechnet ist dabei der Reiseveranstalter Thomas Cook.