Berlin Bahnchef Grube kann auf neuen Vertrag hoffen

Berlin · Aufsichtsrat der Bahn verschiebt Personalien auf Dezember-Sitzung. Auch die Börsengänge der Töchter verzögern sich.

Der Chef der Deutschen Bahn, Rüdiger Grube, muss auf die Verlängerung seines Vertrags noch ein bisschen warten. Bei der gestrigen Sitzung des Aufsichtsrats standen keine Personalien auf dem Programm. Das soll bei der nächsten Sitzung des Kontrollgremiums im Dezember nachgeholt werden, erfuhr unsere Redaktion aus Aufsichtsratskreisen. Grube hat danach gute Chancen auf eine Vertragsverlängerung, die allerdings aus Altersgründen auch kürzer ausfallen könnte. Diskutiert wird ein über zwei Jahre laufender Vertrag.

Auch mit dem geplanten Verkauf der internationalen Töchter der Bahn zögert der Konzern. Die Aufseher haben diesen Punkt ebenfalls vertagt, weil die Entscheidung der britischen Bevölkerung für einen Austritt aus der EU die Lage unübersichtlich gemacht habe. Es ist noch nicht einmal sicher, ob der Aufsichtsrat im Dezember diese Frage schon entscheiden kann. Der Bahn-Vorstand hatte ursprünglich beabsichtigt, den Börsengang der europäischen Personenverkehrstochter Arriva zu beschließen, die ihren Sitz in Großbritannien hat. Nach dem Austrittsvotum gilt ein Börsengang in London, wo das Unternehmen früher schon mal gelistet war, als wenig sinnvoll.

Gleichzeitig hätten sich die Geschäftszahlen von Arriva verschlechtert. Auch der Börsengang der internationalen Logistik-Tochter Schenker dürfte sich verzögern, hieß es aus der Sitzung.

Die Pläne zum Verkauf von Minderheitsanteilen von jeweils bis zu 40 Prozent von Arriva und der internationalen Logistik-Tochter Schenker gibt es schon seit über einem Jahr. Die hoch verschuldete Bahn will so die Kreditaufnahme begrenzen und Geld für Investitionen gewinnen. Die Bahn hatte sich aus dem Börsengang der beiden Töchter Einnahmen in Höhe von rund 4,5 Milliarden Euro erhofft.

(kes)
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