Düsseldorf Bank-Chef Leberling geht in Rente

Düsseldorf · Der Chef der Deutschen Bank Düsseldorf, Heiner Leberling, geht in den Ruhestand. Gestern Abend verabschiedete ihn Jürgen Fitschen bei einer Feier vor 450 Gästen in der Bank an der Düsseldorfer Königsallee. "Leberling war ein Glücksfall für die Deutsche Bank und für Düsseldorf", sagte Fitschen, der im kommenden Jahr einer der beiden Nachfolger von Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermann wird.

Eine Karriere wie die von Leberling werde es heute kaum noch einmal geben, betonte Fitschen. Bevor Leberling Mathematik studierte und zur Bank ging, hatte er eine Ausbildung zum Maler gemacht. "Aus dieser Zeit als Handwerker weiß Heiner Leberling, dass man dem Kunden stets ein gutes Werk zurücklassen muss", so Fitschen. Dieses Motto habe der scheidende Bank-Chef in den 32 Jahren, die er für den Branchenprimus tätig war, stets beherzigt. Auch wenn Leberling im Rheinland blieb, habe er die Firmenkunden mit seiner Erfahrung bei internationalen Geschäften bestens begleitet.

Besorgt äußerte sich Fitschen über den Ruf der Bankbranche und mahnte Kritiker, Entwicklungen während der Finanzkrise nicht schwarz-weiß zu sehen. "Es kann nicht sein, dass die Realwirtschaft immer alles gut macht und die Finanzwirtschaft immer alles schlecht", sagte Fitschen. Natürlich habe es in der Vergangenheit Übertreibungen und Exzesse gegeben. Doch die Bankbranche habe auch gelernt. Wohin diffamierende Kritik führen könne, zeige der versuchte Briefbombenanschlag auf Josef Ackermann, der die Mitarbeiter der Bank tief erschüttert habe (Artikel oben).

Dem scheidenden Düsseldorfer Bank-Chef bescheinigte Fitschen, stets ein kompetenter, verlässlicher und sympathischer Begleiter für seine Kunden im Rheinland gewesen zu sein. Der 63-Jährige habe auch das Feld für seinen Nachfolger gut bestellt: Thomas Buschmann, der wie Leberling aus Ostwestfalen stammt, übernimmt nun die Leitung der Firmenkunden-Sparte.

(RP)
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