Ludwigshafen BASF kippt wegen schwacher Konjunktur die Ergebnisziele

Ludwigshafen · Der weltgrößte Chemiekonzern BASF spürt die Abkühlung der Weltkonjunktur und korrigiert seine Ziele für 2015 nach unten. Die Voraussetzungen für die ehrgeizigen Annahmen seien nicht eingetreten, stattdessen habe sich das wirtschaftliche Umfeld weiter verschlechtert, sagte Vorstandschef Kurt Bock bei der Vorlage der Zahlen für das dritte Quartal 2014.

Erwartet wird nun, dass der Vorsteuergewinn (Ebitda) im kommenden Jahr nur noch zwischen zehn Milliarden und zwölf Milliarden Euro liegen wird. Erwartet worden waren bisher 14 Milliarden Euro. Der angepeilte 80-Milliarden-Euro-Umsatz rückt in die Ferne, weil BASF sein Gashandels- und Gasspeichergeschäft im Tausch an den russischen Energiekonzern Gazprom abgibt. Dies mindere den Umsatz um fast zwölf Milliarden Euro, das Ebitda um 500 Millionen Euro, erklärte der Konzern. An der Prognose für das laufende Geschäftsjahr - leicht steigendes operatives Ergebnis (Ebit) vor Sondereinflüssen (2013: 7,2 Milliarden Euro) und ein leicht sinkender Umsatz (2013: 74 Milliarden Euro) - hält das Unternehmen indes fest.

Im dritten Quartal schaffte BASF eine Umsatzsteigerung um 3,3 Prozent auf 18,31 Milliarden Euro und ein Ebit von 1,84 Milliarden Euro (plus neun Prozent). BASF profitierte vom guten Petrochemie-Geschäft in den USA. Den Ukraine-Konflikt bekommt der Konzern andererseits deutlich zu spüren. "Wir haben einen Rückgang von 25 Prozent", sagte Bock. In Russland sei das Geschäft nicht so stark geschrumpft, der Rückgang sei aber spürbar. Der BASF-Chef will den Sparkurs verschärfen. Ab Ende 2015 sollen die Kosten um 1,3 Milliarden Euro sinken - 300 Millionen Euro mehr als geplant. "Wir sind schon in einem generellen Sparmodus", sagte Bock.

(dpa)
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