Blitz-Verkauf von Aktien Bayer verkauft Covestro-Anteile für 1,5 Milliarden Euro

Leverkusen · Bayer nutzt den Höhenflug der Covestro-Aktie, um Kasse zu machen. Über Nacht hat der Konzern 22 Millionen Aktien der Kunststofftochter verkauft. Wert insgesamt: 1,5 Milliarden Euro.

 Die Covestro-Zentrale in Leverkusen. (Archivfoto)

Die Covestro-Zentrale in Leverkusen. (Archivfoto)

Foto: dpa, obe pil lof

Bayer hat seinen Mehrheitsanteil an Covestro von 64,2 Prozent auf 53,3 gesenkt. Die angebotenen 22 Millionen Aktien an Covestro seien zu je 66,50 Euro bei Investoren untergebracht worden, teilte Bayer am Mittwoch mit. Das Geld wolle der Konzern zur Schuldentilgung verwenden. Bayer erwarte 2017 eine Steigerung des bereinigten Ergebnisses je Aktie im mittleren einstelligen Prozentbereich, obwohl nun ein geringerer Gewinnanteil der Tochter in die Bayer-Bilanz einfließe.

Bayer erklärte, auch nach der Abgabe Mehrheitsaktionär von Covestro bleiben zu wollen. "In den nächsten Jahren" werde man sich aber vollständig trennen. Bayer braucht Geld, um die Übernahme des US-Konzerns Monsanto für 59 Milliarden Euro zu stemmen. Die Covestro-Aktie war im Herbst 2015 mit 24 Euro an der Börse gestartet und bis Dienstag auf 71 Euro gestiegen.

Nach Ankündigung des Verkaufs sackte der Kurs ab. Der Blitz-Verkauf wird von der Deutschen Bank und UBS organisiert. Ihnen gegenüber hat Bayer sich verpflichtet, in den nächsten 90 Tagen keine weiteren Anteile abzugeben.

Zugleich kündigte Bayer an, seine Mitarbeiter am Rekordgewinn 2016 zu beteiligen. Der Konzern schüttet weltweit 1,1 Milliarden Euro an 100.000 Mitarbeiter aus, davon fließen 460 Millionen nach Deutschland. Covestro-Mitarbeiter erhalten nichts von Bayer. Die Beschäftigten bekommen den Bonus Ende April. Die Höhe richtet sich nach der Zielerreichung in Konzern und Division sowie (bei leitenden Angestellten) der persönlichen Leistung. Im Tarifbereich gibt es zwischen 120 und 180 Prozent eines Monatslohns. Die Azubis in Deutschland erhalten 5,7 Prozent ihres Jahreslohns.

(anh)
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