Warnstreikwelle gerät zur Farce Beamte und DGB streiten über Demo

Düsseldorf · Die Rednerliste entzweit DGB-Gewerkschaften und Beamtenbund.

 An ihm scheiden sich die Geister: DPolG-Chef Rainer Wendt ist Verdi-Mitgliedern ein Dorn im Auge.

An ihm scheiden sich die Geister: DPolG-Chef Rainer Wendt ist Verdi-Mitgliedern ein Dorn im Auge.

Foto: DPG

Eigentlich sollte es eine gemeinsame Großveranstaltung von DGB-Gewerkschaften und Beamtenbund (DBB) werden. Doch statt am 6. März in Düsseldorf Seit' an Seit' zu schreiten, gerät der vorläufige Höhepunkt der Warnstreikwelle im öffentlichen Dienst zur Farce: Weil sich Verdi, Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft und Gewerkschaft der Polizei (GdP) auf der einen Seite und die Mitglieder des Beamtenbundes, darunter die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG), auf der anderen nicht auf eine Rednerliste einigen konnten, muss es zwei gesonderte Veranstaltungen geben — ein fatales Signal nur einen Tag vor den nächsten Tarifgesprächen für die Landesbeschäftigten in Potsdam. Der Streit führt dazu, dass die Verhandlungsführer, Verdi-Chef Frank Bsirske und DBB-Vizechef Willi Russ, nicht gemeinsam auftreten können. Während Bsirske wie geplant vorm Landtag spricht, muss Russ auf den Platz vor dem Finanzministerium ausweichen.

Auslöser ist der geplante Auftritt von DPolG-Chef Rainer Wendt. "Er wäre unseren Mitgliedern und den Kollegen von der GdP als Redner nicht zu vermitteln gewesen", sagte ein Sprecher des Verdi-Bezirks NRW. Die DPolG hatte versucht, den DGB-Gewerkschaften Mitglieder abzuwerben. Sowohl Beamtenbund als auch Verdi bestritten, dass die Uneinigkeit Signalwirkung für die Gespräche in Potsdam habe.

Heute erreicht die Warnstreikwelle die Schulen im Regierungsbezirk Düsseldorf. Dort wollen die angestellten Lehrer für einen Tag die Arbeit niederlegen. Die Gewerkschaften verlangen für die 800 000 Landesbeschäftigten 6,5 Prozent höhere Löhne und eine bundesweit gleiche Bezahlung angestellter Lehrer.

(RP/pst)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort