Toll — ein anderer macht's? Wie Sie Teamarbeit überleben

Düsseldorf (RPO). Toll – ein anderer macht's. Das ist die Bedeutung, die viele hinter vorgehaltener Hand dem Wort "Team" zuschreiben. Denn die Zusammenarbeit mit anderen wird oft mit endlosen Diskussionen und wenig Ergebnis assoziiert. Dabei könnte man mit weniger Egoismus Vieles besser machen.

10 Tipps für gute Teamarbeit
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Düsseldorf (RPO). Toll — ein anderer macht's. Das ist die Bedeutung, die viele hinter vorgehaltener Hand dem Wort "Team" zuschreiben. Denn die Zusammenarbeit mit anderen wird oft mit endlosen Diskussionen und wenig Ergebnis assoziiert. Dabei könnte man mit weniger Egoismus Vieles besser machen.

Die Hamburger Unternehmensberater Svenja Hofert und Thorsten Visbal wollten genauer wissen, warum Teamarbeit in Deutschland so unbeliebt ist. In einer aktuellen Umfrage unter 104 Personen unterschiedlicher Hierarchieebenen und Berufsgruppen fanden Sie heraus: In der Praxis ist der Erfolg des Zusammenarbeitens durch Egoismus, Machtbedürfnisse sowie eine zu geringe Übernahme von Verantwortung durch einzelne Teammitglieder gestört. Ändern muss sich daher vor allem die in Deutschland vorherrschende Einzelkämpfer-Mentalität.

Rund die Hälfte der von Hofert und Visbal befragten Personen arbeitet alleine effizienter als im Team. Der durchschnittliche Wert auf einer Skala von 1 (Einzelkämpfer) bis 10 (Teamliebhaber) betrug 5,4, wobei Angestellte ohne Personalverantwortung die Teamarbeit mit 5,8 am positivsten bewerten. Selbstständige und Führungskräfte waren mit 5,3 und 5,1 weniger teamaffin. Die Personengruppe der normalen Angestellten ohne Führungsverantwortung arbeitet gern mit Kollegen, stört sich aber nichtsdestotrotz an den Nebenwirkungen.

36 Prozent aller Befragten nervt ineffizientes Arbeiten. Als negative Teamerlebnisse wurden ineffiziente Umsetzung (23 Prozent) und schlechte Kommunikation genannt (16 Prozent). Unproduktive Meetings sind mit 7 Prozent ein weiteres Team-Hemmnis.

"Das Ergebnis zeigt, dass Teamarbeit in der Praxis sehr oft nicht funktioniert", sagt Svenja Hofert. "Schuld daran hat auch die in Deutschland vorherrschende Überzeugung, dass Teamarbeiter zwar in den Stelleninseraten gesucht würden, in Wahrheit aber Einzelkämpfer Karriere machten." Dies sei in Deutschland ausgeprägter als in anderen Ländern. Die Ursache dafür liegt laut Hofert darin, dass immer noch vor allem die Leistung des Einzelnen bewertet würde, nicht die des Teams.

"Hier muss vor allem eine Veränderung in den Köpfen stattfinden", so Thorsten Visbal. "Ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Teamzufriedenheit liegt daran, dass Kollegen die Kompetenzen der anderen Teammitglieder erkennen und schätzen lernen."

Die beiden Berater, Autoren des Buches "Ich hasse Teams! Wie Sie die Woche mit Kollegen überleben" ermittelten allerdings auch ein Geheimrezept für die erfolgreiche Zusammenarbeit im Team: Wertschätzung gegenüber Teammitgliedern. Ein respektvoller und vertrauensvoller Umgang auf Augenhöhe, gekennzeichnet durch Ehrlichkeit und Anerkennung wird vielfach gewünscht, aber selten in der Praxis eingelöst. Egoistisches Verhalten, Machtstreben und die Faulheit Einzelner sorgt stattdessen dafür, dass die Teamarbeit an sich in Frage gestellt wird.

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