Frankfurt/M. Betrug mit EC-Karten nimmt zu

Frankfurt/M. · Kredit- und EC-Karten werden in Europa häufiger von Kriminellen benutzt. Von 2012 auf 2013 (das sind die derzeit neuesten Zahlen) hat die Europäische Zentralbank (EZB) ein Wachstum von acht Prozent beim Kartenbetrug festgestellt. Der Wert der so getätigten Transaktionen sei auf 1,44 Milliarden Euro gestiegen, teilte die EZB gestern mit. Allerdings ist mit dem Befund der Notenbanker noch keine Alarmstimmung für die Verbraucher verbunden. Der Anteil der Transaktionen, bei denen Kriminelle am Werk sind, ist nur minimal geklettert und beträgt 0,039 Prozent. Das heißt: Auf 100 000 Zahlungsvorgänge mit den Karten entfallen 39 Betrugsfälle.

Das wiederum ist auch kein Trost für jene, die zum Opfer der Betrüger werden. Die nutzen mittlerweile in zwei Drittel aller Fälle das Internet. Nur jeder siebte Betrug findet am Automaten statt. Die Masche, dass Kriminelle sich wie auch immer die Geheimzahl für die Karte ihrer Opfer besorgen und über den Automaten dann Geld abheben, macht also erheblich weniger Kopfzerbrechen als die Cyber-Kriminalität. Die ist laut EZB 2013 gegenüber dem Vorjahr um mehr als ein Fünftel gewachsen (gemessen am Wert der Transaktionen), während die Zahl der Betrugsfälle am Automaten erstmals zurückging - und zwar um fast ein Siebtel. Bei den Kartenzahlungen im Handel registriert die EZB von 2012 auf 2013 einen Schadensrückgang um acht Prozent.

Auffällig aus Sicht der EZB ist die Tatsache, dass zwar nur zwei Prozent aller Kartenzahlungen außerhalb des Sepa-Zahlungsraumes stattfinden, aber fast jeder fünfte Karten-Betrugsfall auf Länder entfällt, die nicht das gemeinsame europäische Zahlungssystem nutzen. Die Begründung der Notenbanker: In solchen Ländern seien die Sicherheitsanforderungen nicht so hoch. Gleichwohl ist der Anteil der Betrugsfälle am höchsten in den EU-Ländern Frankreich, Großbritannien und Luxemburg. Deutschland liegt in dieser Statistik mit einem Anteil von etwa 0,025 Prozent deutlich unter dem Durchschnitt.

(gw)
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