Düsseldorf Biker-Ausrüster Hein Gericke beantragt Insolvenz

Düsseldorf · Die Handelskette Hein Gericke mit Sitz in Düsseldorf hat beim Amtsgericht erneut einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt. Das Unternehmen ist spezialisiert auf Ausrüstung und Kleidung für Motorradfahrer. Hein Gericke hat 67 Geschäfte in Westeuropa, davon 51 in Deutschland. Zurzeit werden rund 250 Mitarbeiter beschäftigt. Diese erhalten ab sofort und für die kommenden drei Monate Insolvenzgeld von der Agentur für Arbeit.

Konkret wurde die Einleitung eines Schutzschirmverfahrens in Eigenverwaltung beantragt. Das ist ein relativ neues Prozedere im deutschen Recht, das eine Sanierung von Unternehmen bereits bei drohender Zahlungsunfähigkeit vorsieht.

Ein Sprecher der Firma gab als einen der Gründe für die wirtschaftliche Schieflage des Filialunternehmens an, dass die Firma zuletzt überdimensioniert war. Außerdem hatten die Eigentümer die Umsatz- und Gewinnentwicklung zu zuversichtlich eingeschätzt. "Durch das bisherige Management wurde auf Basis der übernommenen Personal- und Filialstrukturen eine zu optimistische Planung für 2015 aufgestellt, die trotz eines voraussichtlichen Wachstums im laufenden Geschäftsjahr nicht erreicht werden kann", sagte der Sprecher gestern.

Hein Gericke war bereits zuvor in die Insolvenz geraten. Eigentümer Rutian Liao, der Hein Gericke nach einer Insolvenz im Februar 2014 übernommen hatte, hat in den vergangenen anderthalb Jahren erheblich in das Unternehmen investiert - mittlerweile in Höhe eines Jahresumsatzes. Liaos Familie unterhält in China eine Firma zur Herstellung von Produkten für Motorradfahrer mit 2000 Mitarbeitern.

Wer als Kunde Waren bereits bestellt und bezahlt, aber noch nicht erhalten hat, soll nach Angaben des Pressesprechers diese auch erhalten. Der Betrieb der Filialen gehe zunächst ungehindert weiter.

(tb.)
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