Börse Der schwache Euro und gute Daten treiben den Dax an

Frankfurt/Main · Der weiter schwache Euro und optimistische Wirtschaftserwartungen für Deutschland haben den Dax am Dienstag beflügelt. Am Nachmittag verlieh die freundliche Wall Street dem deutschen Leitindex einen weiteren Schub - zum Handelsschluss stand er 2,41 Prozent höher bei 10.971 Punkten.

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"Der Schock von Paris ist abgehakt", schrieb Marktstratege Andreas Paciorek von CMC Markets. Nun rücke die 11.000-Punkte-Marke für den Dax "wieder in greifbare Nähe". Bereits zum Wochenauftakt hatte der Leitindex den Terroranschlägen in der französischen Hauptstadt vom Freitagabend getrotzt und wenig verändert geschlossen.

Auch die anderen Aktienindizes gaben am Dienstag Gas: Der MDax der mittelgroßen Werte verabschiedete sich am Dienstag 2,36 Prozent höher bei 21.173 Punkten, und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 1,30 Prozent auf 1823,22 Punkte.

"Der Schock von Paris ist abgehakt", schrieb Marktstratege Andreas Paciorek von CMC Markets. Nun rücke die 11 000-Punkte-Marke für den Dax "wieder in greifbare Nähe". Bereits zum Wochenauftakt hatte der Leitindex den Terroranschlägen in der französischen Hauptstadt vom Freitagabend getrotzt und wenig verändert geschlossen.

Auch die anderen Aktienindizes gaben am Dienstag Gas: Der MDax der mittelgroßen Werte verabschiedete sich am Dienstag 2,36 Prozent höher bei 21 172,81 Punkten, und der Technologiewerte-Index TecDax gewann 1,30 Prozent auf 1823,22 Punkte. Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand am Ende ein Kursanstieg von 2,67 Prozent auf 3451,94 Punkte zu Buche. Die nationalen Indizes in Paris und London legten ebenfalls deutlich zu, und der US-Leitindex Dow Jones Industrial stand zum europäischen Börsenschluss über ein halbes Prozent im Plus.

Als Grund für die gute Entwicklung am deutschen Aktienmarkt nannte Paciorek den ZEW-Index für die heimischen Konjunkturerwartungen. Das wichtige Stimmungsbarometer war nach sieben Rückgängen in Folge im November erstmals wieder gestiegen. Zudem habe der schwache Euro gestützt. Die Gemeinschaftswährung stehe im Vergleich zum US-Dollar unter Druck, da die jüngsten amerikanischen Inflationsdaten etwas stärker als erwartet ausgefallen seien und eine mögliche US-Zinswende im Dezember unterstützten.

"Von dieser Währungskonstellation profitiert insbesondere die exportorientierte Wirtschaft Deutschlands im internationalen Wettbewerb", ergänzte Analyst Gregor Kuhn vom Broker IG. Darüber hinaus stimme die Aussicht auf geldpolitische Geschenke durch die Europäische Zentralbank (EZB) vor dem Weihnachtsfest optimistisch.

Bei den deutschen Einzelwerten überzeugte der Internetdienstleister United Internet als Nachzügler der Berichtssaison mit seiner Quartalsbilanz. Vor allem die Ergebnisse und das Neukundengeschäft seien stark ausgefallen, sagte ein Händler. Die Aktie erreichte kurz nach Handelsstart bei 48,82 Euro ein Rekordhoch und damit erstmals einen Börsenwert von mehr als 10 Milliarden Euro. Zum Schluss notierten die Papiere noch 2,21 Prozent im Plus bei 47,705 Euro.

Auf den schwachen Eurokurs sowie auf Neuzulassungszahlen des Autobranchen-Verbandes Acea reagierten die Autowerte mit deutlichen Gewinnen. Die gestiegenen Neuzulassungen im Oktober und im bisherigen Jahresverlauf seien im Allgemeinen "ein ermutigendes Signal für eine weiterhin gesunde Entwicklung", schrieb Analyst Holger Schmidt von der Equinet Bank. Die Aktien von BMW legten um 2,69 Prozent zu, und für Daimler ging es um 2,29 Prozent hoch. Die Vorzugsaktien von Volkswagen (VW) schafften hingegen nur ein Plus von 1,21 Prozent. Die Affäre um manipulierte Abgasmessungen bei VW hatte ihre Spuren in den Zulassungszahlen der Wolfsburger hinterlassen.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,41 Prozent am Vortag auf 0,39 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,10 Prozent auf 140,11 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,13 Prozent auf 157,47 Punkte. Der Kurs des Euro sank hingegen auf 1,0633 US-Dollar. Bereits zuvor hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,0670 (Montag: 1,0723) Dollar festgesetzt; der Dollar kostete damit 0,9372 (0,9326) Euro.

(felt/dpa)
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