Dax fast unverändert Börse wartet weiter auf Ende des Griechenland-Dramas

Frankfurt/Main · Die griechische Schuldenkrise hat auch am Donnerstag ein nervöses Treiben am deutschen Aktienmarkt ausgelöst. "Der Verhandlungsmarathon zwischen der Regierung in Athen und den Gläubigern hat für zeitweise heftige Kursausschläge gesorgt", sagte Christian Henke vom Wertpapierhändler IG.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Die griechische Schuldenkrise hat auch am Donnerstag ein nervöses Treiben am deutschen Aktienmarkt ausgelöst.
"Der Verhandlungsmarathon zwischen der Regierung in Athen und den Gläubigern hat für zeitweise heftige Kursausschläge gesorgt", sagte Christian Henke vom Wertpapierhändler IG.

Der Leitindex Dax wartete mit einem Plus von 0,02 Prozent auf 11.473 Punkte aber letztlich vergebens auf einen Durchbruch im Griechenland-Drama. Der MDax der mittelgroßen Werte stieg um 0,30 Prozent auf 20.295 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,41 Prozent auf 1696,32 Zähler nach oben.

Die wichtigsten Indizes blieben damit trotz der zeitweise nervösen Schwankungen in ihrer zum Wochenbeginn nach oben verschobenen Handelsspanne.

Die Gespräche zur Rettung Griechenlands vor der Pleite werden sich bis ins Wochenende hinziehen. Sowohl Bundeskanzlerin Angela Merkel als auch Finanzminister Wolfgang Schäuble sprachen im Tagesverlauf von Rückschritten. Die Verhandlungen scheinen erneut festgefahren.

Analyst Jasper Lawler von CMC Markets sprach von neuer Verwirrung, die Positionen seien weiter zu unterschiedlich. Die Euro-Finanzminister wollen sich am Samstag wieder treffen, wie Diplomaten in Brüssel sagten.

Tagesgewinner im Dax waren die Aktien des Düngemittel- und Salzherstellers K+S mit einem Kursgewinn von 1,52 Prozent. Die Papiere der Deutschen Bank kletterten um 1,35 Prozent. Anleger zeigten sich unbeeindruckt von einer Untersuchung zur Kommunikation des Geldhauses vor dem Chefwechsel durch die Finanzaufsicht Bafin.
Der drittbeste Wert kam mit Continental aus dem Automobilsektor, die Anteilsscheine an dem Zulieferer verteuerten sich um 1,25 Prozent.

Die Versorgerwerte standen dagegen am Donnerstag unter Druck: RWE-Papiere verloren am Dax-Ende 1,85 Prozent, der Aktienkurs von Eon sank um 1,31 Prozent. Die große Koalition will ihren Streit um Kohleabgabe, Klimaschutz und Stromnetze mit einer Paketlösung in der nächsten Woche endgültig beenden.

Aktien von Osram sanken nach negativen Branchennachrichten aus den USA um 0,40 Prozent. Der US-Konkurrent Cree musste wegen schlecht laufender Geschäfte mit Leuchtdioden seine Ziele senken und will nun die Sparte umbauen - die Papiere verloren in New York mehr als 11 Prozent. Einige Börsianer werteten dies als Alarmsignal für den Markt von LEDs. Analyst Tim Wunderlich von der Privatbank Hauck & Aufhäuser relativierte aber die negativen Rückschlüsse für Osram.

Bei den gebeutelten Aktionären von Aixtron - die Aktie zeigt im TecDax die seit Jahresbeginn schlechteste Kursentwicklung - trübte sich derweil die Stimmung durch die Nachrichten von Cree aus den USA erneut ein. Das Papier verlor 2 Prozent. Tagesverlierer im TecDax waren aber Manz-Papiere mit einem Minus von 3,42 Prozent.

Am deutschen Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,67 (Mittwoch: 0,69) Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,03 Prozent auf 138,02 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,42 Prozent auf 150,77 Zähler. Der Euro zog sich zum US-Dollar in eine Lauerstellung zurück. Er wurde am Nachmittag bei 1,12 Dollar gehandelt. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,1206 (1,1213) Dollar festgesetzt. Der Dollar kostete damit 0,8924 (0,8918) Euro.

(dpa)
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