Frühjahrsprognose Bundesregierung: Wirtschaft wächst 2017 um 1,5 Prozent

Berlin · Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit einem Wirtschaftswachstum von 1,5 Prozent. Zudem steuert Deutschland auf einen Beschäftigungsrekord zu, wie die zuständige Ministerin Zypries mitteilte.

 Im BMW-Motorradwerk in Berlin wird gearbeitet (Archivfoto).

Im BMW-Motorradwerk in Berlin wird gearbeitet (Archivfoto).

Foto: dpa, dna nic mbk lof

Im Jahreswirtschaftsbericht vom Januar war die Regierung für 2017 noch von einem Wirtschaftswachstum von 1,4 Prozent ausgegangen. Und auch die Prognose für 2018 ist positiv: Laut Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) wird das Bruttoinlandsprodukt dann um voraussichtlich 1,6 Prozent anziehen.

Zypries sprach von einem "soliden" Wachstum der deutschen Wirtschaft. Die gute Lage am Arbeitsmarkt und der kräftige Beschäftigungsaufbau sorgten zudem für eine solide Binnenwirtschaft.

Die Regierung rechnet in ihrer Prognose mit 44,1 Millionen Beschäftigten in diesem Jahr sowie 44,4 Millionen im Jahr 2018. Das wären im Vergleich zu 2013 mehr als zwei Millionen Beschäftigte mehr - und ein neuer Beschäftigungsrekord.

Trotz der hohen Flüchtlingszahlen dürfte die Zahl der Arbeitslosen 2017 im Jahresdurchschnitt um 140.000 zurückgehen und im kommenden Jahr in etwa bei 2,55 Millionen unverändert bleiben.

Bei den Verbraucherpreisen rechnet die Regierung in diesem Jahr mit einem Zuwachs von 1,8 Prozent, was vor allem an steigenden Energie- und Nahrungsmittelpreisen liege. Demnach dürfte der Index im Jahr 2018 um 1,6 Prozent steigen.

Die führenden Wirtschaftsforschungsinstitute hatten ihre Prognose für 2017 kürzlich leicht von 1,4 auf 1,5 Prozent angehoben. Für 2018 prognostizieren sie ein Wachstum von 1,8 Prozent. Die Projektion der Regierung liegt meist nicht weit entfernt von der Prognose der Institute.

Mit Blick auf die von der EU-Kommission, den USA und anderen internationalen Partnern kritisierten deutschen Handelsüberschüsse hieß es, die Importe dürften dank der starken Inlandsnachfrage etwas kräftiger zunehmen als die Exporte.

Der Überschuss in der deutschen Leistungsbilanz dürfte wegen der relativ kräftigen Binnennachfrage und höherer Rohölpreise von 8,3 Prozent der Wirtschaftsleistung im Jahr 2016 auf 7,3 Prozent im Jahr 2018 zurückgehen.

Deutschland weist seit 2002 Leistungsbilanzüberschüsse auf und steht dafür seit langem in der Kritik. 2015 betrug das Plus 8,6 Prozent. Die EU sieht mehr als 6 Prozent als Problem für die Stabilität an. Gefordert wird, dass Deutschland die Inlandsnachfrage mehr stärkt.

(kess/AFP/dpa)
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