Wechsel in die Wirtschaft CDU-Finanzexperte wird Lobbyist bei Evonik

Berlin/Essen (RPO). Der finanzpolitische Sprecher der Union im Bundestag, Leo Dautzenberg, scheidet aus der Politik aus und wird Lobbyist beim Essener Industriekonzern Evonik. Sein Nachfolger im Bundestag steht bereits fest.

Der 60-Jährige CDU-Politiker aus Nordrhein-Westfalen legt bereits zum 31. Dezember seine Funktion als finanzpolitischer Sprecher nieder und Ende Januar dann sein Bundestagsmandat, wie er am Montag mitteilte. Dautzenberg war drei Jahrzehnte politisch aktiv, zuerst als Abgeordneter im Landtag von Nordrhein-Westfalen und zuletzt im Bundestag.

Dautzenberg tritt die Nachfolge des 66-jährigen Wilhelm Schmidt an, der zum Jahresende altersbedingt ausscheidet. Evonik hat rund 39.000 Mitarbeiter und erwirtschaftete 2009 einen Umsatz von rund 13,1 Milliarden Euro. Kerngeschäft ist die Spezialchemie. Zudem ist Evonik nach eigenen Angaben Experte für Stromerzeugung aus Steinkohle und erneuerbare Energien sowie eine der größten privaten Wohnungsgesellschaften in Deutschland.

Dautzenberg erklärte: "Als Geschäftsführer eines mittelständischen Unternehmens sowie als selbständiger Unternehmensberater habe ich stets einen Blick für wirtschaftliche Zusammenhänge bewahrt." Sein offizieller Titel bei Evonik ist Leiter der Konzern-Abteilung Public Affairs und Bevollmächtigter des Vorstands.

Dautzenbergs Nachfolger steht schon fest: Cajus Julius Caesar (CDU) zieht für ihn in den Bundestag ein. Caesar hatte bei der Wahl 2009 den Einzug ins Parlament knapp verfehlt. Der 59-jährige Diplom-Forstingenieur war bereits von 1998 bis 2005 und von 2007 bis 2009 Mitglied des Bundestags. Caesar verdankt seinen kuriosen Namen einer Familientradition: Seine Großeltern tauften 1925 ihren Sohn auf den Namen Cajus Julius. Genau wie sein Vater gab auch der CDU-Politiker den Vornamen an seinen Sohn weiter.

(DDP/csh)
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