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Hannover Chemie droht hitzige Tarifrunde

Hannover · IG BCE nennt Arbeitgeber "destruktiv" und will ihre Mitglieder mobilisieren.

Tarifverhandlungen haben ihre eigenen Rituale, etwa den verbalen Schlagabtausch zu Beginn, wenn die Gewerkschaft vehement Teilhabe am wirtschaftlichen Erfolg fordern und die Arbeitgeber im Gegenzug auf Zurückhaltung pochen. Doch was sich derzeit bei der chemischen Industrie mit ihren 550 000 Beschäftigten in 1900 Betrieben abzeichnet, deutet auf einen Großkonflikt jenseits des üblichen Gepolters hin: "Es gibt bislang keine Hinweise darauf, dass die Arbeitgeberseite zu einem vernünftigen Abschluss bereit wäre", sagte der IG-BCE-Chef Michael Vassiliadis bei der Jahrespressekonferenz seiner Gewerkschaft in Hannover. Tarif-Vorstand Peter Hausmann sekundierte mit der Einschätzung, was da von den Arbeitgebern komme, sei "sehr destruktiv, sehr zurückhaltend". Die Arbeitgeber hatten zuvor argumentiert, die Produktion sei immer noch unter Vorkrisenniveau. Zudem habe es in der Branche zehn Quartale in Folge kein Wachstum gegeben, und die Produktivität sei gesunken.

Die Gewerkschaft vermutet, dass die Chemie-Unternehmen von der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände die Stoßrichtung vorgegeben bekommen haben: "Offenbar gibt es die Erwartung, dass die Chemie die Rolle der Tarifführerschaft für das Jahr 2014 übernimmt – und dementsprechend möglichst niedrig abschließen soll", lautet die Vermutung von Vassiliadis.

Natürlich provoziert auch der IG-BCE-Chef, wenn er angesichts der verlangten 5,5 Prozent mehr Lohn von einer "angemessenen, gefühlvollen Forderung" spricht. Die Gewerkschaft will zudem der befristeten Übernahme Ausgebildeter einen Riegel vorschieben. Notfalls auch per Streik: "Wir sind mobilisierungsbereit und fähig, den Druck zu erhöhen", warnte Vassiliadis.

(maxi)
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