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Peking Chinas Preiswächter nehmen Autobranche ins Visier

Peking · Gegen 1000 Unternehmen laufen Ermittlungen. Audi gesteht Verstöße und erwartet nun eine Millionenstrafe.

Chinas Wettbewerbshüter nehmen die Autobranche in die Mangel. Dabei soll es insbesondere um deren Preisgestaltung gehen. Nach Ermittlungen gestanden Audi und sein chinesischer Partner FAW Verstöße gegen das Anti-Monopolgesetz in ihrem Gemeinschaftsunternehmen ein, wie das Unternehmen gestern mitteilte. "Das Audi Joint-Venture FAW-Volkswagen hat bei den Untersuchungen eng mit den Behörden zusammengearbeitet und wird eine Strafe akzeptieren." Gleichzeitig berichtete die Staatszeitung "China Daily" unter Berufung auf Ermittler, dass die Untersuchungen der Preiswächter auf mehr als 1000 Autobauer, Zulieferbetriebe und Händler ausgeweitet wurden. Die Europäische Handelskammer warf chinesischen Wettbewerbshütern vor: "In einigen Branchen wird nicht gegen chinesische Firmen für die gleichen Vergehen ermittelt."

Das Verfahren gegen das deutsch-chinesische Audi-Joint-Venture steht laut Medienberichten kurz vor einem Abschluss. Eine Strafe in Höhe von 1,8 Milliarden Yuan (218 Millionen Euro) werde bald verhängt werden, berichteten Staatsmedien. Die Pekinger Wirtschaftszeitschrift "21st Century Business Herald" berichtete hingegen von einer Strafe in Höhe von 250 Millionen Yuan (rund 30 Millionen Euro). Elf Audi-Händler in der Provinz Hubei würden zudem zu Geldstrafen zwischen jeweils 30 Millionen und 40 Millionen Yuan verurteilt.

Audi wollte sich nicht zu möglichen Strafzahlungen äußern. "Bitte verstehen Sie, dass wir den Vorgang nicht weiter kommentieren, solange die zuständigen Behörden die Untersuchung nicht abgeschlossen und veröffentlicht haben", teilte das Unternehmen mit. Das Gemeinschaftsunternehmen von Audi und FAW soll Mindestpreise für Ersatzteile und Dienstleistungen festgelegt haben, hieß es. Das ist nach Chinas Wettbewerbsgesetz verboten.

In der gesamten Branche herrscht Unsicherheit über das weitere Vorgehen der Behörden. Seit Wochen machen Behörden vor allem Druck auf ausländische Premium-Hersteller. Chinas Markt für Oberklasse-Autos wird von den deutschen Herstellern Audi, BMW und Daimler dominiert. Auch gegen Daimler laufen Ermittlungen der Wettbewerbshüter. Die Filiale des Unternehmens in Shanghai sowie mehrere Händler waren von Preiswächtern durchsucht worden. Auch GM wurde von Ermittlern kontaktiert.

Branchenexperten rätseln jedoch, was das Ziel der Ermittler sein könnte. Sinkende Preise wirkten sich schließlich auch auf die Gewinne der chinesischen Partnerunternehmen aus. Außerdem könnten Preisnachlässe auf ausländische Automarken heimische Autohersteller weiter unter Druck setzen.

(dpa)
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