Frankfurt Cockpit lehnt Lufthansa-Angebot ab

Frankfurt · Die Piloten streiken weiter: Heute fallen 137 Flüge aus.

Die erhoffte Wende im Tarifstreit zwischen der Lufthansa und der Piloten-Gewerkschaft Cockpit bleibt (vorerst) aus: Mit einem neuen Tarifangebot wollte die Lufthansa ihre seit Mittwoch streikenden Piloten an den Verhandlungstisch zurückholen. Deutschlands größte Airline unterbreitete der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) ein Angebot, das neben höheren Gehältern und Jobgarantien auch Lösungsvorschläge für weitere Themen wie die Rente enthält. Doch Cockpit lehnte ab. Das Angebot sei "alter Wein in neuen Schläuchen".

Der Streik geht heute weiter. Lufthansa sagte insgesamt 137 Flüge ab, davon alle 88 Langstreckenverbindungen, die aus Deutschland starten. Betroffen seien heute rund 30.000 Passagiere, hieß es. Flüge der Billigtöchter Eurowings und Germanwings sowie der Konzerngesellschaften AUA, Swiss, Brussels und Air Dolomiti werden erneut nicht bestreikt. Die Gesamtzahlen für diese 14. Streikrunde der Piloten steigen auf 2755 ausgefallene Flüge mit 345.000 betroffenen Passagieren .

Das Angebot der Lufthansa sah im Einzelnen 4,4 Prozent Gehaltssteigerung in zwei Stufen bis Mitte 2018 vor. Für seit 2012 entgangene Steigerungen sollten die Piloten zudem eine Einmalzahlung von 1,8 Monatsgehältern erhalten, was im Einzelfall bis zu 24.000 Euro sein könnten. Bislang hatte das Unternehmen 2,5 Prozent für eine Laufzeit von sechs Jahren angeboten, die Gewerkschaft fordert rückwirkend ab 2012 eine Lohnerhöhung von etwa 3,7 Prozent.

Wichtiger noch erscheinen die Aussagen über die Perspektiven der rund 5400 Piloten, die nach dem Konzerntarifvertrag (KTV) bezahlt werden. Bis zum Jahr 2021 sollen allein KTV-Piloten 330 Lufthansa-Jets fliegen dürfen, nach Angaben eines Sprechers eine leichte Vergrößerung der gegenwärtigen Flotte. In diesem Modell würde der Konzern nach eigenen Angaben in den kommenden fünf Jahren rund 1000 Nachwuchspiloten neu einstellen und bis zu 600 Kapitänsanwärterstellen schaffen. Der Beförderungsstau hatte für Unmut gesorgt.

Alle Tarifthemen sollen möglicherweise mithilfe eines Mediators gelöst werden. "Ich würde gerne mit der VC die Chance ergreifen, um bestehende Gräben zu überwinden", sagte Personalchefin Bettina Volkens laut einer Mitteilung. Verhandelt werden könne schon am Wochenende. Konkret habe man einen Termin am Dienstag vorgeschlagen.

(laha)
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