Kommentar Cryan hat keine Vorwärtsstrategie

Als rationaler Mensch nutzt John Cryan die Chance, so viele Verluste wie möglich in die Bilanz 2015 zu packen, die noch seine gescheiterten Vorgänger Fitschen und Jain zu verantworten haben. Ein übliches Vorgehen neuer Chefs.

Dennoch ist der Milliarden-Verlust erschütternd: Nicht mal in der Finanzkrise war die Bilanz so rot und der Aktienkurs so tief. Und konnte die Bank 2008 noch auf externe Schuldige verweisen, so sind die aktuellen Probleme (auch durch kriminelles Vorgehen) hausgemacht. Umso erstaunlicher, wie blasiert sich mancher Deutsch-Banker noch immer aufführt. Cryan hat klar gesagt, was alles kleiner werden soll: die Zahl der Filialen, das Gewicht des Investment Bankings , die Boni seines Spitzenpersonals. Doch Sparen allein hat noch kein Unternehmen gerettet. Cryan muss rasch eine Vorwärtsstrategie liefern. Antje Höning

(RP)
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