Kommentar Dubiose Fleischfabriken

Pferdefleisch in der Tiefkühllasagne, Gammelfleisch im Döner, Antibiotika im Kotelett, zu Tode gestopfte Gänse und manipulierte Haltbarkeitsdaten - die Liste der Fleischskandale in Deutschland ist lang. Jetzt kommt noch ein Wurst-Kartell dazu. War das wirklich überraschend?

Offensichtlich reichen Verbote und selbst harte Strafen nicht aus, um den schwarzen Schafen der Branche das Handwerk zu legen. Immer wieder betrügen gerade in Deutschland skrupellose Fleischfabrikanten ihre Kunden oder machen aus nackter Tierquälerei ein Geschäftsmodell.

Wir Verbraucher können mehr dagegen tun, als uns nur auf Behörden zu verlassen. Es gibt lückenlose Herkunftsnachweise für sauber produziertes Fleisch, es gibt die handgemachte Wurst vom Metzger um die Ecke, der mit den Kartellen der Industrie nichts zu tun hat, und es gibt Hersteller, die über die artgerechte Haltung ihres Schlachtviehs Rechenschaft ablegen. Das kostet zwar mehr. Aber zum Ausgleich kann man ja weniger davon kaufen. Die meisten von uns essen ja sowieso zu viel Fleisch.

Thomas Reisener

(RP)
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