Kommentar Das Versagen der Banker

Es ist unsinnig, darüber zu streiten, ob die Justiz sozusagen bis zum letzten Blutstropfen versuchen sollte, die Schuld von Angeklagten zu beweisen. Die Diskussion verheddert sich zwischen dem moralischen Anspruch auf Verurteilung auf der einen sowie ökonomischer Prozessführung auf der anderen Seite. Also lassen wir diese Debatte doch lieber.

Viel schlimmer ist die Tatsache, dass das, was die Banker bei der BayernLB und andere Artgenossen verbrochen haben, kaum justiziabel ist. Sie haben sich beim Kauf einer anderen Bank verzockt und ihr eigenes Management-Versagen dem Steuerzahler aufgeladen. Dagegen gibt es, und das lehrt die Erfahrung, so gut wie nie eine juristische Handhabe. Und deshalb wäre es auch aus Sicht des Steuerzahlers - der als Gelackmeierter natürlich so etwas wie ein Recht auf ein Urteil hätte - viel hilfreicher, wenn man die Manager-Haftung verschärfen und die Betroffenen persönlich haften lassen würde. Das wirkt mehr als Prozesse, die am Ende ausgehen wie das Hornberger Schießen.

Georg Winters

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort