Kassel Dax-Konzern K+S bestätigt Kaufangebot der Kanadier

Kassel · Potash schickt sich an, der größte Düngemittel- und Salzhersteller der Welt zu werden: Die Kanadier, die in Europa bisher nicht aktiv sind, wollen den Kasseler Konkurrenten K+S übernehmen. Der deutsche Dax-Konzern, der weltweit mehr als 14 000 Mitarbeiter beschäftigt und jährlich etwa vier Milliarden Euro umsetzt, hat jetzt ein Angebot des kanadischen Konkurrenten bestätigt.

Der Kalimarkt ist etwas für Spezialisten. Einige wenige Großkonzerne teilen den stetig wachsenden Kuchen unter sich auf. Erst vor zwei Jahren wurde der Markt durch die Aufkündigung eines Exportbündnisses in Russland durcheinandergewirbelt - nun könnte die kanadisch-deutsche Mega-Fusion zu größeren Umwälzungen führen. Mit einer Übernahme durch Potash ginge die Ära der deutschen Rohstoffproduktion im Leitindex zu Ende.

Nach Informationen aus Branchenkreisen dürfte K+S das Angebot aus Kanada, das das Unternehmen mit rund sieben Milliarden Euro zu niedrig bewerte, jedoch vermutlich ablehnen. Potash hätte zwar mehr als 40 Euro je Aktie geboten, der Kasseler Konzern halte den Preis aber unter anderem angesichts der eigenen Wachstumsperspektiven für zu gering. Zudem bestünden Zweifel am strategischen Sinn. Es ist nicht das erste Mal, dass Potash versucht, Konkurrenten zu übernehmen: Vor gut zwei Jahren versuchte der Konzern, das israelische Unternehmen ICL zu schlucken.

An der Börse löste die Offerte der Kanadier ein Kursfeuerwerk aus: Die K+S-Aktien stiegen um mehr als 26 Prozent auf knapp 37 Euro; sie waren gestern der mit Abstand größte Gewinner im Leitindex. Potash wolle mit K+S freundlich über eine Übernahme verhandeln, heißt es. Es bestehe aber weder die Gewissheit, dass letztlich eine Offerte erfolge, noch zu welchen Bedingungen, teilten die Kanadier mit. Potash wolle zunächst intensiv in die Bücher der Kasseler schauen.

(RP)
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