Börse Dax lässt Ukraine-Schock hinter sich - vorerst

Frankfurt/Main · Der Dax hat nach drei Verlusttagen in Folge am Dienstag einen Erholungskurs eingeschlagen. Der erste Schock über die Eskalation der Konflikte in der Ukraine und dem Gazastreifen scheine überwunden, sagte Analyst Andreas Paciorek vom Broker CMC Markets.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Zum Handelsschluss stand der deutsche Leitindex 1,27 Prozent höher bei 9734 Punkten. Für den MDax ging es um 0,88 Prozent auf 16.370 Punkte nach oben und der TecDax stieg um 1,70 Prozent auf 1261,50 Punkte.

Die Blicke bleiben zwar auf die Krisenherde Ukraine und Gaza gerichtet, allerdings rücken nun wieder die Berichtssaison der Unternehmen, die in den USA bereits auf Hochtouren läuft, sowie Konjunkturdaten stärker in den Fokus. So waren in den Vereinigten Staaten im Juni deutlich mehr Häuser verkauft als erwartet.

Angesichts der Spekulationen über den Zeitpunkt einer Leitzinserhöhung durch die US-Notenbank (Fed) galt besonderes Augenmerk den Verbraucherpreisen. Zwar hält sich die Inflation in den USA auf einem erhöhten Niveau, Analyst Johannes Jander von der Landesbank Helaba bezeichnete die Kernteuerung aber als insgesamt moderat. Von dieser Seite dürfte sich der Druck auf die Fed, verstärkt über einen Leitzinsanstieg nachzudenken, in Grenzen halten.

Unter den Einzelwerten erholten sich Lufthansa-Aktien mit einem Plus von 1,75 Prozent etwas von ihren jüngsten Verlusten. Grund zur Freude hatten auch die Aktionäre von Wacker Chemie. Die Papiere eroberten mit einem Plus von 4,40 Prozent auf 92,51 Euro die MDax-Spitze, nachdem der Spezialchemiekonzern und Halbleiter-Zulieferer wegen guter Geschäfte mit Reinstsilizium die Prognose für das Gesamtjahr deutlich angehoben hatte.

Ansonsten bewegten vor allem Expertenkommentare im Index der mittelgroßen Werte: Die Titel des Pharmaunternehmens Stada fielen als Schlusslicht um 1,79 Prozent, während die Papiere des Flughafenbetreibers Fraport um knapp zwei Prozent zulegten und Airbus-Aktien um rund drei Prozent stiegen.

Die Aktien von Dialog Semiconductor kletterten im TecDax um 2,65 Prozent nach oben. Die Papiere profitierten laut einem Händler von einem Zeitungsbericht, demzufolge Apple die Produktion von 70 bis 80 Millionen Geräten seines nächsten iPhone-Modells bei seinen Lieferanten in Auftrag gegeben hat. Das Halbleiter-Unternehmen Dialog gilt als Apple-Zulieferer. Für die Papiere des Windturbinen-Herstellers Nordex ging es nach Aufträgen aus der Türkei um rund fünfeinhalb Prozent in die Höhe.

Beim Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 stand am Ende ein Plus von 1,66 Prozent auf 3189,22 Punkte zu Buche. Die nationalen Indizes in Paris und London zogen ebenfalls an. Auch der US-Leitindex Dow Jones Industrial legte zum europäischen Handelsende zu.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,96 Prozent am Montag auf 0,97 Prozent. Der Rentenindex Rex gab um 0,06 Prozent auf 136,83 Punkte nach. Der Bund Future büßte 0,12 Prozent auf 148,07 Punkte ein. Der Kurs des Euro fiel unter die Marke von 1,35 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,3481 (Montag: 1,3518) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7418 (0,7398) Euro.

(dpa)
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