Börse Dax legt vor Entscheidung der US-Notenbank nur leicht zu

Frankfurt/Main · Vor einer als wegweisend erwarteten Entscheidung der US-Notenbank Fed am Mittwoch hat der Dax seine zunächst erzielten Gewinne wieder fast komplett eingebüßt.

Zum Handelsschluss dominierte die Nervosität der Anleger, so dass der deutsche Leitindex am Ende nur um 0,16 Prozent auf 9082,81 Punkte zulegte. Bei den Nebenwerten-Indizes hingegen sorgten positive Unternehmensnachrichten für stärker steigende Kurse. So lag der MDax der mittelgroßen börsennotierten Unternehmen mit 0,82 Prozent im Plus bei 15 764,93 Punkten. Der TecDax der Technologiewerte zog um 0,98 Prozent auf 1216,54 Punkte an.

Die Fed dürfte am Abend nach Börsenschluss in Europa zwar ihr milliardenschweres Anleihekaufprogramm zur Stützung der Konjunktur einstellen - darin sind sich Experten weitgehend einig. Allerdings sind Änderungen an ihrem Zinsversprechen durchaus möglich. Bisher hatte die US-Notenbank auch nach dem Ende der Anleihekäufe die Fortsetzung ihrer Niedrigzinspolitik für einen beträchtlichen Zeitraum angekündigt. Kurzfristige Warnsignale seien nach dem starken Vortag zunächst vom Tisch, sagte Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba. Der deutsche Leitindex hatte mit kräftigen Zuwächsen seine Wochenbilanz aufgebessert.

Jedoch könne sich dies gerade mit Blick auf die anstehende Fed-Entscheidung schnell wieder ändern, meinte Schmidt. "Insgesamt kann aber festgestellt werden, dass die bisher recht positiv verlaufene US-Quartalsberichtssaison den Risikoappetit der Anleger wieder etwas größer werden ließ." Die Deutsche Bank stand mit ihrem Quartalsbericht im Fokus. Zahlreiche Rechtsstreitigkeiten belasten den deutschen Branchenprimus weiter schwer. Um die Probleme in den Griff zu bekommen, beschloss der Aufsichtsrat am Dienstagabend einen Umbau des Vorstands. An der Börse ging es für die Aktien um 2,38 Prozent nach unten. Am Dax-Ende fielen die Titel der Commerzbank um rund 4 Prozent.

Deutlich aufwärts ging es dagegen für die Papiere von Tui und Dialog Semiconductor. Mit plus 4,43 und 7,81 Prozent sprangen sie auf den jeweils höchsten Schlusskurs seit Juli. Die Aktionäre von Europas größtem Reisekonzern Tui und seiner selbstständigen britischen Veranstaltertochter Tui Travel hatten am Dienstag mit großer Mehrheit der Verschmelzung beider Unternehmen zugestimmt. Der Halbleiterhersteller Dialog, der als Apple-Zulieferer gilt, reitet derweil weiter auf der Erfolgswelle der Smartphones mit. Ein starkes Geschäft mit Datenbanken ließ die Titel der Software AG an der TecDax-Spitze um 8 Prozent in die Höhe schnellen.

Der EuroStoxx 50 als Leitindex der Eurozone gab um 0,45 Prozent auf 3022,42 Punkte nach. Die Börse in Paris schloss kaum verändert, wohingegen es in London mit den Kursen nach oben ging. Am US-Aktienmarkt gab der Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsschluss leicht nach. Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,72 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,01 Prozent auf 137,77 Punkte. Der Bund-Future büßte 0,14 Prozent auf 150,26 Punkte ein. Der Kurs des Euro fiel. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,2737 (Dienstag: 1,2748) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,7851 (0,7844) Euro.

(dpa)
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