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Börse Dax schließt erstmals seit acht Tagen im Minus

Frankfurt/Main · Der Dax hat am Dienstag seiner rasanten Rekordjagd Tribut gezollt und deutlich nachgegeben. Zum Börsenschluss büßte der deutsche Leitindex 1,57 Prozent auf 10.629 Punkte ein. Im frühen Handel hatte er bei 10.810 Punkten noch eine weitere Bestmarke aufgestellt.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Damit endete zunächst eine achttägige Gewinnserie, die den Dax um bis zu 10 Prozent beziehungsweise knapp 1000 Punkte nach oben katapultiert hatte - zuletzt angetrieben von der Billionen-Geldspritze der Europäischen Zentralbank (EZB).

Negativ aufgenommene Zahlen von Siemens sowie schwache Banken- und Autowerte begünstigten den Rücksetzer. Kursverluste an der Wall Street drückten am Nachmittag zusätzlich auf die Stimmung. "Die Schwerkraft holt die Märkte wieder auf den Boden", schrieb Analyst Jasper Lawler vom Broker CMC Markets.

Zudem warteten die Anleger laut Jens Klatt vom Analysehaus DailyFX auf den Zinsentscheid der US-Notenbank (Fed) am Mittwochabend. Experten gehen einhellig davon aus, dass die Fed an ihrer faktischen Nullzinspolitik zunächst festhalten wird.

Auch der zum Start erneut rekordhohe MDax kam am Dienstag etwas unter die Räder. Der Index der mittelgroßen Unternehmen verabschiedete sich mit 1,45 Prozent im Minus bei 18.603 Punkten. Der Technologie-Index TecDax fiel um 1,58 Prozent auf 1477,96 Punkte.

Der EuroStoxx 50, Leitindex der Eurozone, verlor 1,22 Prozent auf 3372,58 Punkte. In Paris und London ging es für die nationalen Indizes ebenfalls bergab. Der US-Leitindex Dow Jones Industrial notierte zum europäischen Handelsende knapp 2 Prozent im Minus.

Im Dax gehörten die Aktien von Siemens mit Verlusten von 2,98 Prozent auf 99,3 Euro zu den größten Verlierern. Der Gewinneinbruch im ersten Geschäftsquartal verdarb den Anteilseignern des Industriekonzerns die Laune. "Die Aktien hatten einen guten Lauf, und einige Anleger hatten wohl auf bessere Zahlen gehofft", sagte ein Händler.

Die Banken blieben unter Druck. Die Branche leidet weiter unter dem Machtwechsel in Griechenland, der die Börsianer in Frankfurt ansonsten eher kalt ließ. Für die Titel der Commerzbank ging es um 2,21 Prozent abwärts, die Aktien der Deutschen Bank verloren am Indexende sogar 3,39 Prozent. Hier richteten sich die Blicke bereits auf das vorläufige Jahresergebnis für 2014, das am Donnerstag erwartet wird. Analysten befürchten im Schlussquartal abermals Verluste wegen teurer Rechtsstreitigkeiten.

Die Aktien der Autobauer wurden von negativen Analystenkommentaren belastet. BMW und Daimler büßten jeweils rund 3 Prozent ein, während sich Volkswagen mit minus 1,61 Prozent etwas besser hielt.

Im TecDax stürzten Papiere von SMA Solar um 17,50 Prozent und damit auf den tiefsten Stand in der Unternehmensgeschichte ab - belastend wirkte eine düstere Prognose des Solarzulieferers für das laufende Jahr. Das Unternehmen baut angesichts schrumpfender Verkaufszahlen weitere Stellen ab. 2015 rechnet SMA mit erneut rückläufigen Umsätzen und erwartet auch für die kommenden Jahre einen starken Preisdruck.

Am Rentenmarkt stieg die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere auf 0,33 (Vortag: 0,30) Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,56 Prozent auf 139,85 Punkte. Für den Bund-Future ging es um 0,07 Prozent auf 158,38 Punkte hoch. Der Euro setzte seine Erholungsbewegung vom Wochenauftakt fort und notierte zuletzt bei 1,1368 US-Dollar. Zuvor hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,1306 (1,1244) US-Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,8845 (0,8894) Euro.

(dpa)
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