Börse Dax schwächelt zum Wochenauftakt

Frankfurt/Main · Dem Dax ist nach einer mehrwöchigen Erholungsphase am Montag zunächst die Luft ausgegangen. Zum Handelsende stand der deutsche Leitindex 0,81 Prozent tiefer bei 9252 Punkten.

Vor dem Wochenende hatte er wie die Börsen weltweit von der überraschend weiter gelockerten Geldpolitik Japans profitiert. Analyst Jens Klatt von DailyFX sprach von einer Verschnaufpause.

Besser als der Dax hielten sich zu Wochenbeginn die Nebenwerte-Indizes: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen ging um 0,08 Prozent fester bei 16.148 Punkten aus dem Handel, während der Technologiewerte-Index TecDax um 0,55 Prozent auf 1249,14 Punkte vorrückte.

Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 sank hingegen um 1,00 Prozent auf 3082,32 Punkte. In Paris und London gaben die nationalen Indizes ähnlich stark nach. An der New Yorker Börse stand der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Börsenschluss moderat in der Verlustzone.

Die hohen Erwartungen, dass die Europäische Zentralbank (EZB) fortan wie die japanische Notenbank die Märkte mit frischem Geld flute, seien das einzige Fundament der Dax-Erholung, warnte Klatt. Arkadius Barczynski vom Broker GKFX verwies zudem auf verhaltene Konjunkturdaten aus der Eurozone und China. Durchwachsene Wirtschaftsmeldungen aus den USA halfen dem Markt am Nachmittag ebenfalls nicht auf die Beine.

Im Dax legten die Aktien von HeidelbergCement gegen den Trend um 0,28 Prozent zu. Der Baustoffkonzern will lieber Schulden abbauen als zum Verkauf stehende Aktivitäten der fusionierenden Konkurrenten Lafarge und Holcim übernehmen. Ein Händler wertete das positiv, da "nicht unnötig Geld ausgegeben wird".

Die Linde-Aktien zählten indes mit minus 1,29 Prozent zu den schwächsten Werten im deutschen Leitindex. Seit der Industriegase-Konzern seine Gewinnziele in der vergangenen Woche kappte, beläuft sich der Verlust auf insgesamt mehr als 6 Prozent.

Im MDax waren die Titel von Rheinmetall mit minus 5,20 Prozent größter Verlierer. Analysten hatten schon mit einem schwachen Rüstungsgeschäft gerechnet. Doch als der Konzern nun vorzeitig Eckdaten veröffentlichte und seine Spartenziele wegen Verzögerungen bei Rüstungsexporten tatsächlich senkte, sauste der Aktienkurs in den Keller. Immerhin half der gestiegene Optimismus für das Autozuliefergeschäft die anfangs deutlicheren Kursverluste einzudämmen.

Die Papiere von Sky Deutschland büßten trotz guter Quartalszahlen 1,49 Prozent auf 6,630 Euro ein. Erstmals seit der Umbenennung von Premiere in Sky Deutschland hatte der Bezahlsender einen Quartalsgewinn erzielt. Vor dem um Mitternacht ablaufenden Übernahmeangebot durch den britischen Branchenkollegen BSkyB hielten sich die Anleger aber zurück.

Am Rentenmarkt fiel die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere von 0,70 Prozent am Vortag auf 0,69 Prozent. Der Rentenindex Rex stieg um 0,21 Prozent auf 138,30 Punkte. Der Bund-Future verlor 0,20 Prozent auf 150,79 Punkte. Der Euro notierte bei 1,2486 US-Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuvor auf 1,2493 (Freitag: 1,2524) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,8004 (0,7985) Euro.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort