Börse Dax setzt Klettertour dank EZB und Wall Street fort

Frankfurt/Main · Der Dax klettert und klettert - auch der Schuldenstreit mit Griechenland kann den deutschen Leitindex nicht bremsen. Als Kurstreiber sehen Börsenexperten die Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank und die freundliche Wall Street.

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Foto: dpa, Fredrik Von Erichsen

Der Dax hat seine Klettertour am Montag fortgesetzt. Dank der Anleihenkäufe der Europäischen Zentralbank (EZB) und einer freundlichen Wall Street schüttelte der deutsche Leitindex seine Verluste vom Vormittag ab und schloss am Abend 0,27 Prozent höher bei 11 582,11 Punkten. Der anhaltende Schuldenstreit zwischen Griechenland und seinen Gläubigern konnte ihm wenig anhaben.
Mit einer inzwischen achtwöchigen Gewinnserie blickt der Dax auf die beste Entwicklung seit rund anderthalb Jahren zurück.

"Aktien sind dank des Starts des geldpolitischen EZB-Experiments weiter gefragt", schrieb Jens Klatt vom Broker DailyFX. Zum Wochenauftakt begannen die Währungshüter ihre lange erwarteten Staatsanleihenkäufe. Pro Monat wollen sie so 60 Milliarden Euro frisches Geld in die Märkte pumpen - mindestens bis September 2016.

Das Billionen-Programm soll die Wirtschaft im Euroraum ankurbeln und die zuletzt gefährlich niedrige Inflation anheizen. "Der Anlagenotstand scheint sehr groß zu sein, denn es ist schon erstaunlich, wie stabil sich der Dax hält", sagte Händler Thorsten Engelmann von der Equinet Bank.

Die deutschen Nebenwerte-Indizes blieben dagegen in der Verlustzone: Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verabschiedete sich 0,41 Prozent tiefer bei 20 200,03 Punkten aus dem Handel, der Technologiewerte-Index TecDax sank um 0,24 Prozent auf 1599,62 Punkte.

Auch der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 konnte mit dem Dax nicht mithalten: Er schloss um 0,20 Prozent im Minus bei 3610,28 Punkten. In Paris und London gaben die nationalen Indizes ebenfalls nach. Derweil verbuchte der US-Leitindex Dow Jones Industrial zum europäischen Handelsende ein Plus von über einem halben Prozent.

Kursbewegende Unternehmensnachrichten waren zum Wochenauftakt dünn gesät. Im Dax war das Papier der Deutschen Börse mit minus 1,03 Prozent Schlusslicht. Das von den europäischen Wettbewerbshütern im Jahr 2012 verhängte Fusionsverbot mit der New Yorker Börse NYSE Euronext ist rechtens, wie das EU-Gericht in Luxemburg entschied.

Zu den besten Werten gehörten hingegen die Lufthansa-Aktien, die um 0,84 Prozent zulegten. Sowohl die niedrigen Ölpreise als auch gut aufgenommene Verkehrszahlen des Konkurrenten Air France-KLM halfen.
Kaum Beachtung fanden hingegen Aussagen von Lufthansa-Chef Carsten Spohr. Er hatte in einem Interview der "Bild"-Zeitung gesagt, er gehe davon aus, dass es in den Osterferien keine neuen Pilotenstreiks geben werde. Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit wollte dies allerdings nicht ausschließen.

Beim Gabelstapler-Hersteller Jungheinrich sorgten positiv interpretierte Jahreszahlen für ein Kursplus von 3,18 Prozent, was den Spitzenplatz im MDax bedeutete. Im TecDax sprang die Aktie des Online-Karrierenetzwerks Xing um 6,43 Prozent auf ein Rekordhoch von 150,70 Euro.

Am Rentenmarkt verharrte die Umlaufrendite börsennotierter Bundeswertpapiere bei 0,27 Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um 0,06 Prozent auf 139,97 Punkte. Der Bund-Future gewann 0,73 Prozent auf 157,30 Punkte. Der Euro notierte bei 1,0849 US-Dollar. Zuvor hatte die EZB den Referenzkurs auf 1,0860 (Freitag: 1,0963) Dollar festgesetzt, der Dollar kostete damit 0,9208 (0,9122) Euro.

(dpa)
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