Wegen verschwundener DDR-Gelder Deutschland verklagt Schweizer Bank Julius Bär

Zürich · Deutschland hat die Schweizer Privatbank Julius Bär auf Schadenersatz für verschwundenes DDR-Staatsvermögen in Höhe von umgerechnet 135 Millionen Euro verklagt.

Einen entsprechenden Bericht des Finanznachrichtenportals finews.ch bestätigte die Berliner Bundesanstalt für vereinigungsbedingte Sonderaufgaben (BvS) am Donnerstag der Schweizer Nachrichtenagentur sda.

Als Treuhänderin von Vermögen des DDR-Regimes habe die BvS am 15. August beim Bezirksgericht Zürich Klage gegen Julius Bär & Co eingereicht, teilte die Behörde in einer schriftlichen Antwort mit, die auch der Nachrichtenagentur dpa vorliegt. Ein Julius-Bär-Sprecher sagte, man sei nicht erstaunt, kenne aber noch keine Einzelheiten der Klage. Das Gericht machte zunächst keine Angaben dazu.

Deutschland bemüht sich seit mehr als 20 Jahren, nach dem Fall der Mauer in der Schweiz versteckte DDR-Millionen wiederzubekommen. Damals sollen große Beträge über die in Wien ansässige DDR-Firma Novum, deren Alleingesellschafterin die österreichischen Kommunistin Rudolfine Steindling war, auf Schweizer Konten transferiert worden sein. Später habe sie das Geld abgehoben und in Banksafes gelagert. Wohin es von dort aus verschwand, ist ein Geheimnis, das die im Oktober 2012 mit 78 Jahren verstorbene Steindling mit ins Grab nahm.

(dpa)
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