Mülheim Des Kaiser's letzter Strohhalm

Mülheim · Ein Teil der Belegschaft bittet Rewe, den Weg für den Edeka-Deal freizumachen.

Rewe-Chef Alain Caparros hat sich bisher von seinem Vorhaben, die Übernahme von Kaiser's Tengelmann durch Edeka zu verhindern, nicht abbringen lassen. Daran dürfte die Mail, die ihm ein Teil der Kaiser's-Belegschaft geschrieben hat, nichts ändern. "Wir, die Mitarbeiter von Kaiser's Tengelmann, . . . hoffen mit der Aktion bei Ihnen ein Umdenken zu bewirken. Bitte lassen Sie nicht zu, dass viele von uns ihren Arbeitsplatz verlieren", heißt es in dieser Mail, in der die Absender an Caparros appellieren, die Beschwerde vor dem Oberlandesgericht Düsseldorf zurückzuziehen und so den Weg für die Ministerlaubnis freizumachen, die die Übernahme möglich machen könnte.

"Wir, die Mitarbeiter" sind indes nur ein kleiner Teil von etwa 60 Beschäftigten aus dem Lager in Nieder-Olm, die den Wegfall ihres Arbeitsplatzes fürchten. Schließungspläne für den Standort hatte es früher schon gegeben. Ein ähnlicher Hilferuf anderer Beschäftigter der Kaiser's-Tengelmann-Gruppe ist bisher ausgeblieben. Ebenso wie eine offizielle Reaktion von Rewe auf die Bitten aus der Kleinstadt südlich von Mainz. Dort war der Betriebsrat für eine weiterführende Stellungnahme nicht zu erreichen.

Dafür hat Caparros mittlerweile erklärt, er stehe für ein Gespräch zur Verfügung. Das habe er auch Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub geschrieben. Für das ominöse Spitzentreffen, das die Gewerkschaft Verdi angeregt haben soll und bei dem sie angeblich alle Beteiligten an einen Tisch bringen will, gab es bis gestern Abend allerdings noch keine Vereinbarung.

Was bei diesem Treffen herauskommen könnte, bleibt ohnehin offen. Aus Sicht von Tengelmann und Edeka würde nur ein Verzicht von Rewe auf die Rechtsmittel einen Sinn machen. Und dafür müsste man Caparros ein Gegenangebot machen.

(RP)
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